Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><lb/> staͤrkt. Nur alsdann ist die Wiederholung in der Folge aͤhnlicher Jdeen auf einander noͤthig, wenn die Folge <hi rendition="#b">weniger aͤhnlicher</hi> in Ansehung der <hi rendition="#b">mehr aͤhnlichen</hi> das Obergewicht behalten soll, d.h. die Wiederholung einer Folge von Jdeen auf einander, ist nicht, insofern diese Jdeen <hi rendition="#b">aͤhnlich sind</hi> noͤthig, sondern insofern sie <hi rendition="#b">es nicht sind.</hi> Ferner, die Kausalverknuͤpfung der Jdeen mag noch so sehr in der innern Verknuͤpfung der Dinge an sich gegruͤndet seyn, so ist doch diese Verknuͤpfung in Ansehung unsrer Erkenntniß blos <hi rendition="#b">zufaͤllig, </hi> und kann daher nur durch Wiederholung der Folge der Jdeen auf einander ihre Wuͤrkung aͤussern. Mag z.B. die Folge der Jdee des Rauches auf der des Feuers noch sehr in dem innern Verhaͤltniß dieser Objekte zu einander gegruͤndet seyn, so ist doch in Ansehung unsrer (da wir das innere Wesen des Feuers und des Rauches nicht kennen) diese Folge blos zufaͤllig, und kann nur durch ihre Wiederholung auf uns eine Wuͤrkung haben (daß wir bei Wahrnehmung des Feuers die Wahrnehmung des Rauchs vorhersehn.) Also die Kausalverbindung worinn die Objekte an sich untereinander stehn, hat keinen Einfluß in der Bestimmung ihrer Jdeenfolge, sondern diese bleibt, wie die der unmittelbaren Koexistenz und Succession zufaͤllig, und kann nur durch Wiederholung in ihrer Wuͤrkung auf uns bestimmt werden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
staͤrkt. Nur alsdann ist die Wiederholung in der Folge aͤhnlicher Jdeen auf einander noͤthig, wenn die Folge weniger aͤhnlicher in Ansehung der mehr aͤhnlichen das Obergewicht behalten soll, d.h. die Wiederholung einer Folge von Jdeen auf einander, ist nicht, insofern diese Jdeen aͤhnlich sind noͤthig, sondern insofern sie es nicht sind. Ferner, die Kausalverknuͤpfung der Jdeen mag noch so sehr in der innern Verknuͤpfung der Dinge an sich gegruͤndet seyn, so ist doch diese Verknuͤpfung in Ansehung unsrer Erkenntniß blos zufaͤllig, und kann daher nur durch Wiederholung der Folge der Jdeen auf einander ihre Wuͤrkung aͤussern. Mag z.B. die Folge der Jdee des Rauches auf der des Feuers noch sehr in dem innern Verhaͤltniß dieser Objekte zu einander gegruͤndet seyn, so ist doch in Ansehung unsrer (da wir das innere Wesen des Feuers und des Rauches nicht kennen) diese Folge blos zufaͤllig, und kann nur durch ihre Wiederholung auf uns eine Wuͤrkung haben (daß wir bei Wahrnehmung des Feuers die Wahrnehmung des Rauchs vorhersehn.) Also die Kausalverbindung worinn die Objekte an sich untereinander stehn, hat keinen Einfluß in der Bestimmung ihrer Jdeenfolge, sondern diese bleibt, wie die der unmittelbaren Koexistenz und Succession zufaͤllig, und kann nur durch Wiederholung in ihrer Wuͤrkung auf uns bestimmt werden.
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