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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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nem Kinde, von Zeit zu Zeit, darreichen. Er blieb in diesem Zustand bis zu seinem Tod, der in seinem fünf und zwanzigsten Jahre erfolgt ist. Jn seiner Krankheit ließ er, so wie in gesunden Tagen, von seinem Händeklatschen und dem gewöhnlichen Ausrufen: Gack, Gack! nicht ab.

Man gab zur vermuthlichen Ursache dieses Blödsinns an, daß die Mutter dieses Menschen, als sie mit ihm schwanger gieng, einem, in einer Klause gesessenen Unsinnigen das Essen habe zutragen müssen.


II. 7-15.

Ein Mann von vieler Gelehrsamkeit, und, wie man aus seiner zwar nicht zahlreichen aber auserlesenen Büchersammlung und den über einige Bücher von ihm geschriebenen Anmerkungen ersieht, von großer, mit guter Beurtheilung verbundener Belesenheit, der verschiedene Sprachen verstand, sich auf die Jurisprudenz, Weltweisheit und Geschichte legte, und in der Arzneikunde nicht ganz unwissend war, ausser diesem eine Geschicklichkeit in Verfertigung mancher zur Bequemlichkeit des Lebens erforderlichen Dinge besaß, hegte eine lange Zeit den Gedanken, als habe er ein Buch gegen die Religionsgrundsätze des Königs von Preußen


nem Kinde, von Zeit zu Zeit, darreichen. Er blieb in diesem Zustand bis zu seinem Tod, der in seinem fuͤnf und zwanzigsten Jahre erfolgt ist. Jn seiner Krankheit ließ er, so wie in gesunden Tagen, von seinem Haͤndeklatschen und dem gewoͤhnlichen Ausrufen: Gack, Gack! nicht ab.

Man gab zur vermuthlichen Ursache dieses Bloͤdsinns an, daß die Mutter dieses Menschen, als sie mit ihm schwanger gieng, einem, in einer Klause gesessenen Unsinnigen das Essen habe zutragen muͤssen.


II. 7-15.

Ein Mann von vieler Gelehrsamkeit, und, wie man aus seiner zwar nicht zahlreichen aber auserlesenen Buͤchersammlung und den uͤber einige Buͤcher von ihm geschriebenen Anmerkungen ersieht, von großer, mit guter Beurtheilung verbundener Belesenheit, der verschiedene Sprachen verstand, sich auf die Jurisprudenz, Weltweisheit und Geschichte legte, und in der Arzneikunde nicht ganz unwissend war, ausser diesem eine Geschicklichkeit in Verfertigung mancher zur Bequemlichkeit des Lebens erforderlichen Dinge besaß, hegte eine lange Zeit den Gedanken, als habe er ein Buch gegen die Religionsgrundsaͤtze des Koͤnigs von Preußen

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[4/0004] nem Kinde, von Zeit zu Zeit, darreichen. Er blieb in diesem Zustand bis zu seinem Tod, der in seinem fuͤnf und zwanzigsten Jahre erfolgt ist. Jn seiner Krankheit ließ er, so wie in gesunden Tagen, von seinem Haͤndeklatschen und dem gewoͤhnlichen Ausrufen: Gack, Gack! nicht ab. Man gab zur vermuthlichen Ursache dieses Bloͤdsinns an, daß die Mutter dieses Menschen, als sie mit ihm schwanger gieng, einem, in einer Klause gesessenen Unsinnigen das Essen habe zutragen muͤssen. II. 7-15. Ein Mann von vieler Gelehrsamkeit, und, wie man aus seiner zwar nicht zahlreichen aber auserlesenen Buͤchersammlung und den uͤber einige Buͤcher von ihm geschriebenen Anmerkungen ersieht, von großer, mit guter Beurtheilung verbundener Belesenheit, der verschiedene Sprachen verstand, sich auf die Jurisprudenz, Weltweisheit und Geschichte legte, und in der Arzneikunde nicht ganz unwissend war, ausser diesem eine Geschicklichkeit in Verfertigung mancher zur Bequemlichkeit des Lebens erforderlichen Dinge besaß, hegte eine lange Zeit den Gedanken, als habe er ein Buch gegen die Religionsgrundsaͤtze des Koͤnigs von Preußen

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/4>, abgerufen am 22.11.2024.