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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 3. Berlin, 1783.

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Schweinhagen, und eine betagte Großmutter dieses Frauenzimmers hielt: sein gutes, gefühlvolles Herz ergießt sich hier, wie folget:

"O bewundre, bete an, danke mit mir dem Herrn, und freue Dich, Du guter Lehrer dieser unsrer treuen Schülerin! Du hast gepflanzet, ich habe begossen, und Gott hat das Gedeihen dazu gegeben. Sie ist unter den Dir anvertrauten Lämmern in der Schule, und unter meiner mir anbefohlnen Heerde, von dieser Art mein und Dein Erstling, von uns dem Herrn gebracht, hier in der Gemeine Gottes, und das wird sie auch dereinst für uns seyn im Himmel. Da, da wird sie uns mit Himmelssprache ewig Dank sagen.

O bewundert, betet an, dankt dem Herrn, und freuet Euch mit mir, die Jhr dieser Eurer Freundin als Anverwandten angehöret. Und Du, alte Betagte, die Du schon längst das sonst so hochangesetzte Ziel des menschlichen Lebens überstiegen hast; die Du als Großmutter diese Deine Großtochter an dieser heiligen Stäte erblickest; Dein Wunsch ist erfüllt; die Du mütterlich gepflanzet, die Dich kindlich liebet, Dein Kind ist Gottes Kind, eine Erbin des Himmels. Wenn Du nach Gottes Willen vor ihr, oder sie nach seinem weisen Rath vor Dir in die Ewigkeit geht;


Schweinhagen, und eine betagte Großmutter dieses Frauenzimmers hielt: sein gutes, gefuͤhlvolles Herz ergießt sich hier, wie folget:

»O bewundre, bete an, danke mit mir dem Herrn, und freue Dich, Du guter Lehrer dieser unsrer treuen Schuͤlerin! Du hast gepflanzet, ich habe begossen, und Gott hat das Gedeihen dazu gegeben. Sie ist unter den Dir anvertrauten Laͤmmern in der Schule, und unter meiner mir anbefohlnen Heerde, von dieser Art mein und Dein Erstling, von uns dem Herrn gebracht, hier in der Gemeine Gottes, und das wird sie auch dereinst fuͤr uns seyn im Himmel. Da, da wird sie uns mit Himmelssprache ewig Dank sagen.

O bewundert, betet an, dankt dem Herrn, und freuet Euch mit mir, die Jhr dieser Eurer Freundin als Anverwandten angehoͤret. Und Du, alte Betagte, die Du schon laͤngst das sonst so hochangesetzte Ziel des menschlichen Lebens uͤberstiegen hast; die Du als Großmutter diese Deine Großtochter an dieser heiligen Staͤte erblickest; Dein Wunsch ist erfuͤllt; die Du muͤtterlich gepflanzet, die Dich kindlich liebet, Dein Kind ist Gottes Kind, eine Erbin des Himmels. Wenn Du nach Gottes Willen vor ihr, oder sie nach seinem weisen Rath vor Dir in die Ewigkeit geht;

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[100/0104] Schweinhagen, und eine betagte Großmutter dieses Frauenzimmers hielt: sein gutes, gefuͤhlvolles Herz ergießt sich hier, wie folget: »O bewundre, bete an, danke mit mir dem Herrn, und freue Dich, Du guter Lehrer dieser unsrer treuen Schuͤlerin! Du hast gepflanzet, ich habe begossen, und Gott hat das Gedeihen dazu gegeben. Sie ist unter den Dir anvertrauten Laͤmmern in der Schule, und unter meiner mir anbefohlnen Heerde, von dieser Art mein und Dein Erstling, von uns dem Herrn gebracht, hier in der Gemeine Gottes, und das wird sie auch dereinst fuͤr uns seyn im Himmel. Da, da wird sie uns mit Himmelssprache ewig Dank sagen. O bewundert, betet an, dankt dem Herrn, und freuet Euch mit mir, die Jhr dieser Eurer Freundin als Anverwandten angehoͤret. Und Du, alte Betagte, die Du schon laͤngst das sonst so hochangesetzte Ziel des menschlichen Lebens uͤberstiegen hast; die Du als Großmutter diese Deine Großtochter an dieser heiligen Staͤte erblickest; Dein Wunsch ist erfuͤllt; die Du muͤtterlich gepflanzet, die Dich kindlich liebet, Dein Kind ist Gottes Kind, eine Erbin des Himmels. Wenn Du nach Gottes Willen vor ihr, oder sie nach seinem weisen Rath vor Dir in die Ewigkeit geht;

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 3. Berlin, 1783, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0103_1783/104>, abgerufen am 22.11.2024.