Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 3. Berlin, 1783.
*) Hier folgt eine lange Betrachtung über sich und seinen vorigen Zustand, die ich aber, um nicht zu weitläuftig zu werden, auslasse.
*) Hier folgt eine lange Betrachtung uͤber sich und seinen vorigen Zustand, die ich aber, um nicht zu weitlaͤuftig zu werden, auslasse.
<TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0016" n="12"/><lb/> Staͤrke der Faust vertheidigen, als das Bild meiner Mutter, das auf diesem porcellainenen Pfeifenkopf ist, mir auffiel, und ― stellen Sie sich vor, was ich that? ich ließ sie ihm. ― An dieser Pfeife, sagte ich mit einem angenommenen kalten Tone, liegt mir so viel nicht, aber ich versichre Sie, daß, wenn ich einmal weiß, daß es wider die hiesigen Gesetze laͤuft, auf der Stube Taback zu rauchen, ich dies recht gut werde vermeiden koͤnnen, wenn ich auch im Besitz dieser Pfeife bleibe. Ei, Jhr luͤderlicher Mensch, sagte der Jnspektor zu mir, Jhr sollt gar keinen rauchen, und schlug mich mit dem Pfeifenkopfe auf die Nase. Mein Herr! sagte ich hitzig ― Aber ich besann mich auch hier. Und <hi rendition="#b">Jhr,</hi> sagte er zu dem Senior, kommt einmal mit auf meine Stube, ich will Euch Euren Lohn geben. Dieser ging trotzig hinter ihm drein. Guͤtiger Gott! welche Behandlung! ― Jch lief in die Kammer, steckte meinen Kopf in das Bett, und zerriß vor Aerger mit meinen Zaͤhnen die Leinwand; endlich stuͤrzten grosse Thraͤnentropfen aus meinen Augen, und ich hatte alle Muͤhe, mich in eine solche Verfassung zu setzen, daß meine Nebenschuͤler die entsetzliche Zerruͤttung nicht merkten, die dieser Vorfall bei mir verursacht hatte.*)<note place="foot"><p>*) Hier folgt eine lange Betrachtung uͤber sich und seinen vorigen Zustand, die ich aber, um nicht zu weitlaͤuftig zu werden, auslasse.</p></note></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0016]
Staͤrke der Faust vertheidigen, als das Bild meiner Mutter, das auf diesem porcellainenen Pfeifenkopf ist, mir auffiel, und ― stellen Sie sich vor, was ich that? ich ließ sie ihm. ― An dieser Pfeife, sagte ich mit einem angenommenen kalten Tone, liegt mir so viel nicht, aber ich versichre Sie, daß, wenn ich einmal weiß, daß es wider die hiesigen Gesetze laͤuft, auf der Stube Taback zu rauchen, ich dies recht gut werde vermeiden koͤnnen, wenn ich auch im Besitz dieser Pfeife bleibe. Ei, Jhr luͤderlicher Mensch, sagte der Jnspektor zu mir, Jhr sollt gar keinen rauchen, und schlug mich mit dem Pfeifenkopfe auf die Nase. Mein Herr! sagte ich hitzig ― Aber ich besann mich auch hier. Und Jhr, sagte er zu dem Senior, kommt einmal mit auf meine Stube, ich will Euch Euren Lohn geben. Dieser ging trotzig hinter ihm drein. Guͤtiger Gott! welche Behandlung! ― Jch lief in die Kammer, steckte meinen Kopf in das Bett, und zerriß vor Aerger mit meinen Zaͤhnen die Leinwand; endlich stuͤrzten grosse Thraͤnentropfen aus meinen Augen, und ich hatte alle Muͤhe, mich in eine solche Verfassung zu setzen, daß meine Nebenschuͤler die entsetzliche Zerruͤttung nicht merkten, die dieser Vorfall bei mir verursacht hatte.*)
*) Hier folgt eine lange Betrachtung uͤber sich und seinen vorigen Zustand, die ich aber, um nicht zu weitlaͤuftig zu werden, auslasse.
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