Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 3. Berlin, 1783.
<TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0023" n="19"/><lb/> Handschuh hatten mich furchtsam gemacht. Wir gingen auf dem Felde an einer langen Mauer herunter; ein Haufen kleinerer Menschen nahm neben uns einen andern Weg, worunter ich den kleinen Wollenberg aus Prismark entdeckte. Jch rief ihn an, und er wunderte sich sehr, mich hier zu sehen. Er hat eine ungesunde Farbe, aber durch sein lebhaftes Sprechen verliert sie sich. Jch sprach viel von seinen Verwandten und auch von Jhnen mit ihm, und er versicherte mich, daß es ihm hier weit besser gefalle, als in Stettin. Sehn Sie, rief er, als wir ein Stuͤck zusammen gegangen waren, Jhr Coͤtus kriegt Schlaͤgerei mit den Sekundanern. Jch sah einen Haufen dem meinigen entgegenkommen, und hoͤrte die Praͤceptoren laut sprechen. Auf einmal breiteten sich beide Theile aus, und einige theilten Knuͤppel aus, die sie aus den Garben holten. Jetzt standen sie wie zwei in Schlachtordnung gestellte Armeen; ich war von diesem neuen Auftritte wie betaͤubt. Man rief wie rasend meinen Namen. Gehn Sie doch, sagte der kleine W., Sie sollen helfen! Ein großer Stein fiel vor meinem Fuße nieder, und sie schleuderten eine große Menge aus Schnupftuͤchern nach mir. Jch trat einige Schritte zuruͤck, und lehnte mich, um den Ruͤcken frei zu haben, an einen Kornhaufen. Beide Partheien geriethen nun aneinander, und schlugen wie rasende Menschen auf sich los; endlich siegte mein Haufen, und der andre wurde<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0023]
Handschuh hatten mich furchtsam gemacht. Wir gingen auf dem Felde an einer langen Mauer herunter; ein Haufen kleinerer Menschen nahm neben uns einen andern Weg, worunter ich den kleinen Wollenberg aus Prismark entdeckte. Jch rief ihn an, und er wunderte sich sehr, mich hier zu sehen. Er hat eine ungesunde Farbe, aber durch sein lebhaftes Sprechen verliert sie sich. Jch sprach viel von seinen Verwandten und auch von Jhnen mit ihm, und er versicherte mich, daß es ihm hier weit besser gefalle, als in Stettin. Sehn Sie, rief er, als wir ein Stuͤck zusammen gegangen waren, Jhr Coͤtus kriegt Schlaͤgerei mit den Sekundanern. Jch sah einen Haufen dem meinigen entgegenkommen, und hoͤrte die Praͤceptoren laut sprechen. Auf einmal breiteten sich beide Theile aus, und einige theilten Knuͤppel aus, die sie aus den Garben holten. Jetzt standen sie wie zwei in Schlachtordnung gestellte Armeen; ich war von diesem neuen Auftritte wie betaͤubt. Man rief wie rasend meinen Namen. Gehn Sie doch, sagte der kleine W., Sie sollen helfen! Ein großer Stein fiel vor meinem Fuße nieder, und sie schleuderten eine große Menge aus Schnupftuͤchern nach mir. Jch trat einige Schritte zuruͤck, und lehnte mich, um den Ruͤcken frei zu haben, an einen Kornhaufen. Beide Partheien geriethen nun aneinander, und schlugen wie rasende Menschen auf sich los; endlich siegte mein Haufen, und der andre wurde
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