Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.Er ward am 10ten November im Jahr 1746 Nachdem er hier vier Jahre zugebracht, wo- Als er fünf Jahre lang das Rektorat zu Prenz- So D5
Er ward am 10ten November im Jahr 1746 Nachdem er hier vier Jahre zugebracht, wo- Als er fuͤnf Jahre lang das Rektorat zu Prenz- So D5
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Er ward am 10ten November im Jahr 1746
zu Juͤchsen, einem Dorfe im Meiningischen, geboh-
ren. Sein Vater, welcher daselbst Cantor war,
unterrichtete ihn selbst so lange in Sprachen und
Wissenschaften, bis er die lateinische Schule in
Meiningen besuchen konnte, wo er fuͤnf Jahre zu-
brachte, und von da nach der Universitaͤt Halle ging.
Nachdem er hier vier Jahre zugebracht, wo-
von er die erste Haͤlfte bloß zum Zuhoͤren, die andre
aber auch, als Lehrer in den obern Klassen der la-
teinischen Schule des Glauchischen Waisenhauses,
zum Unterricht angewandt hatte, so ward er im
vierundzwanzigsten Jahre seines Alters zum Rektor
der Schule in Prenzlow erwaͤhlt, eben da er im
Begriffe war in Halle Magister zu werden, und sich
der Universitaͤt zu widmen.
Als er fuͤnf Jahre lang das Rektorat zu Prenz-
low mit ungemeinem Eifer und Treue verwaltet,
die Schule in innere und aͤußere Aufnahme gebracht,
und sich den Ruhm eines vorzuͤglichen Schullehrers
erworben hatte, fuͤhlte er, daß sein Koͤrper nicht
mehr faͤhig war seiner Seelenthaͤtigkeit das Gleich-
gewicht zu halten, und von Tage zu Tage schwaͤ-
cher wurde. Er sahe sich daher genoͤthiget, sein
Rektorat mit einer Landpredigerstelle zu vertauschen,
welche er auch in dem uckermaͤrkischen Flecken Gers-
walde erhielt.
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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
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