Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

Körper gegründet sind, und daher auch von keiner
weitern Bedeutung seyn können; so glaube ich doch
aus vielfältiger Erfahrung hinreichend überzeugt zu
seyn, daß es nicht selten Träume giebt, an deren
Entstehung und Daseyn der Körper, als Körper,
keinen Theil hat, und zu diesen gehören, wie ich
glaube, die drei angeführten Beispiele.

Jch denke nicht, daß der Jnhalt dieser
Träume jemanden zu irgend einer schiefen Beur-
theilung Gelegenheit geben sollte, denn sonst
hätte ich eben so gut andere wählen können, aber
gerade des ähnlichen Jnhalts wegen habe ich sie zu-
sammengestellt *).

Christoph Knape,
der Weltweisheit, Arzneiwissenschaft und
Wundarzneikunst Doktor.




So
*) Mir scheinen diese Träume auch aus dem Grunde
zum Beweise des Vorhersehungsvermögens am be-
sten gewählt zu seyn, weil die Vorhersehung gerade
eines der allerzufälligsten Dinge, das Heraus-
kommen einer Zahl in der Lotterie,
betrift.
M.
Magazin 1stes St. F

Koͤrper gegruͤndet sind, und daher auch von keiner
weitern Bedeutung seyn koͤnnen; so glaube ich doch
aus vielfaͤltiger Erfahrung hinreichend uͤberzeugt zu
seyn, daß es nicht selten Traͤume giebt, an deren
Entstehung und Daseyn der Koͤrper, als Koͤrper,
keinen Theil hat, und zu diesen gehoͤren, wie ich
glaube, die drei angefuͤhrten Beispiele.

Jch denke nicht, daß der Jnhalt dieser
Traͤume jemanden zu irgend einer schiefen Beur-
theilung Gelegenheit geben sollte, denn sonst
haͤtte ich eben so gut andere waͤhlen koͤnnen, aber
gerade des aͤhnlichen Jnhalts wegen habe ich sie zu-
sammengestellt *).

Christoph Knape,
der Weltweisheit, Arzneiwissenschaft und
Wundarzneikunst Doktor.




So
*) Mir scheinen diese Traͤume auch aus dem Grunde
zum Beweise des Vorhersehungsvermoͤgens am be-
sten gewaͤhlt zu seyn, weil die Vorhersehung gerade
eines der allerzufaͤlligsten Dinge, das Heraus-
kommen einer Zahl in der Lotterie,
betrift.
M.
Magazin 1stes St. F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0085" n="81"/>
Ko&#x0364;rper gegru&#x0364;ndet sind, und daher auch
                   von keiner<lb/>
weitern Bedeutung seyn ko&#x0364;nnen; so glaube ich doch<lb/>
aus
                   vielfa&#x0364;ltiger Erfahrung hinreichend u&#x0364;berzeugt zu<lb/>
seyn, daß es
                   nicht selten Tra&#x0364;ume giebt, an deren<lb/>
Entstehung und Daseyn der
                   Ko&#x0364;rper, als Ko&#x0364;rper,<lb/>
keinen Theil hat, und zu diesen
                   geho&#x0364;ren, wie ich<lb/>
glaube, die drei angefu&#x0364;hrten Beispiele.</p><lb/>
          <p>Jch denke nicht, daß der Jnhalt dieser<lb/>
Tra&#x0364;ume jemanden zu irgend einer
                   schiefen Beur-<lb/>
theilung Gelegenheit geben sollte, denn sonst<lb/>
ha&#x0364;tte
                   ich eben so gut andere wa&#x0364;hlen ko&#x0364;nnen, aber<lb/>
gerade des
                   a&#x0364;hnlichen Jnhalts wegen habe ich sie zu-<lb/>
sammengestellt <note place="foot" n="*)">Mir scheinen diese Tra&#x0364;ume auch aus dem
                      Grunde<lb/>
zum Beweise des Vorhersehungsvermo&#x0364;gens am be-<lb/>
sten
                      gewa&#x0364;hlt zu seyn, weil die Vorhersehung gerade<lb/>
eines der <hi rendition="#aq">allerzufa&#x0364;lligsten Dinge, das Heraus-<lb/>
kommen
                         einer Zahl in der Lotterie,</hi> betrift.<lb/><hi rendition="#b">M.</hi></note>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Christoph Knape,</hi><lb/>
der Weltweisheit, Arzneiwissenschaft
                   und<lb/>
Wundarzneikunst Doktor.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Magazin 1stes St. F</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0085] Koͤrper gegruͤndet sind, und daher auch von keiner weitern Bedeutung seyn koͤnnen; so glaube ich doch aus vielfaͤltiger Erfahrung hinreichend uͤberzeugt zu seyn, daß es nicht selten Traͤume giebt, an deren Entstehung und Daseyn der Koͤrper, als Koͤrper, keinen Theil hat, und zu diesen gehoͤren, wie ich glaube, die drei angefuͤhrten Beispiele. Jch denke nicht, daß der Jnhalt dieser Traͤume jemanden zu irgend einer schiefen Beur- theilung Gelegenheit geben sollte, denn sonst haͤtte ich eben so gut andere waͤhlen koͤnnen, aber gerade des aͤhnlichen Jnhalts wegen habe ich sie zu- sammengestellt *). Christoph Knape, der Weltweisheit, Arzneiwissenschaft und Wundarzneikunst Doktor. So *) Mir scheinen diese Traͤume auch aus dem Grunde zum Beweise des Vorhersehungsvermoͤgens am be- sten gewaͤhlt zu seyn, weil die Vorhersehung gerade eines der allerzufaͤlligsten Dinge, das Heraus- kommen einer Zahl in der Lotterie, betrift. M. Magazin 1stes St. F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning, Marc Kuse, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2013-06-06T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-06-06T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-06T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/85
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/85>, abgerufen am 25.11.2024.