Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.lief ihm entgegen, ich küßte ihm die Hand, und
ohne Es läßt sich vermuthen, daß ihn meine Er- Jetzt aber denke ich Jhnen noch etwas zu erzäh- K. H. Jördens, VIII.
lief ihm entgegen, ich kuͤßte ihm die Hand, und
ohne Es laͤßt sich vermuthen, daß ihn meine Er- Jetzt aber denke ich Jhnen noch etwas zu erzaͤh- K. H. Joͤrdens, VIII.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="84"/> lief ihm entgegen, ich kuͤßte ihm die Hand, und ohne<lb/> etwas weiters zu sagen, erzaͤhlt' ich den boͤsen Traum.</p><lb/> <p>Es laͤßt sich vermuthen, daß ihn meine Er-<lb/> zaͤhlung befremdete. Er befahl mir, nochmals<lb/> alles zu erzaͤhlen, und versicherte mich endlich, ge-<lb/> rade so habe es sich verwichene Nacht in seinem<lb/> Hause begeben. Meine Erzaͤhlung traf fast in<lb/> allem zu. Jch hatte den Ort des Einbruchs ge-<lb/> nannt, ich hatte bezeichnet, wo die Diebe zuerst<lb/> geraubt, wo weiter, verschiedenes, was sie genom-<lb/> men. Sie hatten ihm unter andern alle Kleider<lb/> entwendet, nur einen alten abgetragnen Rock aus-<lb/> genommen, welcher nicht mit im Kleiderschranke<lb/> gehangen. Jn diesem hatte er sich genoͤthigt ge-<lb/> sehen, gleich nach Entdeckung des Diebstahls nach der<lb/> Stadt zu reiten, um fuͤr neue Kleider zu sorgen;<lb/> und hier besuchte er mich. So weit mein Traum.</p><lb/> <p>Jetzt aber denke ich Jhnen noch etwas zu erzaͤh-<lb/> len, was vielleicht betraͤchtlicher seyn duͤrfte, we-<lb/> nigstens ist es das in meinen Augen. Suchen<lb/> Sie es also, wenn Sie's fuͤr gut finden sollten, mei-<lb/> ner Erzaͤhlung in Jhrem Magazine eine Stelle ein-<lb/> zuraͤumen, unter eine Jhnen beliebige Rubrik zu<lb/> bringen.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">K. H. Joͤrdens,</hi><lb/> Lehrer am Schindlerischen Waisenhause<lb/> in Berlin.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">VIII.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0088]
lief ihm entgegen, ich kuͤßte ihm die Hand, und ohne
etwas weiters zu sagen, erzaͤhlt' ich den boͤsen Traum.
Es laͤßt sich vermuthen, daß ihn meine Er-
zaͤhlung befremdete. Er befahl mir, nochmals
alles zu erzaͤhlen, und versicherte mich endlich, ge-
rade so habe es sich verwichene Nacht in seinem
Hause begeben. Meine Erzaͤhlung traf fast in
allem zu. Jch hatte den Ort des Einbruchs ge-
nannt, ich hatte bezeichnet, wo die Diebe zuerst
geraubt, wo weiter, verschiedenes, was sie genom-
men. Sie hatten ihm unter andern alle Kleider
entwendet, nur einen alten abgetragnen Rock aus-
genommen, welcher nicht mit im Kleiderschranke
gehangen. Jn diesem hatte er sich genoͤthigt ge-
sehen, gleich nach Entdeckung des Diebstahls nach der
Stadt zu reiten, um fuͤr neue Kleider zu sorgen;
und hier besuchte er mich. So weit mein Traum.
Jetzt aber denke ich Jhnen noch etwas zu erzaͤh-
len, was vielleicht betraͤchtlicher seyn duͤrfte, we-
nigstens ist es das in meinen Augen. Suchen
Sie es also, wenn Sie's fuͤr gut finden sollten, mei-
ner Erzaͤhlung in Jhrem Magazine eine Stelle ein-
zuraͤumen, unter eine Jhnen beliebige Rubrik zu
bringen.
K. H. Joͤrdens,
Lehrer am Schindlerischen Waisenhause
in Berlin.
VIII.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning, Marc Kuse, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2013-06-06T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-06-06T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-06-06T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |