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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 2. Berlin, 1784.

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wohl zu verbinden weiß, wann er aber wie der Herr Doctor die von dem unendlichen wohl eingesetzte Feder herausnimmt, und eine schlechte lederne hineinflicket, ist er allezeit ein moralischer Dieb: alsdann kommt es, wie mit jenem künstlichen Ofensetzer: Junge! halt den Ofen, ich will das Geld abholen.

Da der Herr Doctor nicht auf die Natur als das Fundament der Kunst und Weißheit bauet, so drucket das von Celsus sogenannte Mysterium Magnum nach und nach auf, der Herr Doctor klebet auf den alten Dreck immer neuen drauf, bis der Kopf zu schwer wird und der Junge nicht mehr halten kann, sterben müssen wir alle, gute Nacht Herr Doctor, glücklich kuriret.

O Fehrgiwell, wills Gott nach der Ewigkeit: pag. 14. kann der Herr Doctor so unwissend nicht seyn, daß ein hellbrennender Strohwisch die gröste Tonne Pulver nicht entzünden, sogar Minen sprengen könne, derowegen muß der Herr Doctor bald, bald löschen, und hernach den großen Staatsmann Sully zum Richter erkaufen, damit er den Bauer wegen Unachtsamkeit in das Loch werfen lässet, und das von Rechtswegen.

Jn der hiesigen Vatersstadt in Oberöstreich wurde ein Bauer wieder aus dem Loche gelassen, nahm sogleich ein Pint Wein, und sagte, ich kann dich nicht helfen, Hans Mistbauer hat in das Loch gemust, du must auch hinein.



wohl zu verbinden weiß, wann er aber wie der Herr Doctor die von dem unendlichen wohl eingesetzte Feder herausnimmt, und eine schlechte lederne hineinflicket, ist er allezeit ein moralischer Dieb: alsdann kommt es, wie mit jenem kuͤnstlichen Ofensetzer: Junge! halt den Ofen, ich will das Geld abholen.

Da der Herr Doctor nicht auf die Natur als das Fundament der Kunst und Weißheit bauet, so drucket das von Celsus sogenannte Mysterium Magnum nach und nach auf, der Herr Doctor klebet auf den alten Dreck immer neuen drauf, bis der Kopf zu schwer wird und der Junge nicht mehr halten kann, sterben muͤssen wir alle, gute Nacht Herr Doctor, gluͤcklich kuriret.

O Fehrgiwell, wills Gott nach der Ewigkeit: pag. 14. kann der Herr Doctor so unwissend nicht seyn, daß ein hellbrennender Strohwisch die groͤste Tonne Pulver nicht entzuͤnden, sogar Minen sprengen koͤnne, derowegen muß der Herr Doctor bald, bald loͤschen, und hernach den großen Staatsmann Sully zum Richter erkaufen, damit er den Bauer wegen Unachtsamkeit in das Loch werfen laͤsset, und das von Rechtswegen.

Jn der hiesigen Vatersstadt in Oberoͤstreich wurde ein Bauer wieder aus dem Loche gelassen, nahm sogleich ein Pint Wein, und sagte, ich kann dich nicht helfen, Hans Mistbauer hat in das Loch gemust, du must auch hinein.


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[5/0005] wohl zu verbinden weiß, wann er aber wie der Herr Doctor die von dem unendlichen wohl eingesetzte Feder herausnimmt, und eine schlechte lederne hineinflicket, ist er allezeit ein moralischer Dieb: alsdann kommt es, wie mit jenem kuͤnstlichen Ofensetzer: Junge! halt den Ofen, ich will das Geld abholen. Da der Herr Doctor nicht auf die Natur als das Fundament der Kunst und Weißheit bauet, so drucket das von Celsus sogenannte Mysterium Magnum nach und nach auf, der Herr Doctor klebet auf den alten Dreck immer neuen drauf, bis der Kopf zu schwer wird und der Junge nicht mehr halten kann, sterben muͤssen wir alle, gute Nacht Herr Doctor, gluͤcklich kuriret. O Fehrgiwell, wills Gott nach der Ewigkeit: pag. 14. kann der Herr Doctor so unwissend nicht seyn, daß ein hellbrennender Strohwisch die groͤste Tonne Pulver nicht entzuͤnden, sogar Minen sprengen koͤnne, derowegen muß der Herr Doctor bald, bald loͤschen, und hernach den großen Staatsmann Sully zum Richter erkaufen, damit er den Bauer wegen Unachtsamkeit in das Loch werfen laͤsset, und das von Rechtswegen. Jn der hiesigen Vatersstadt in Oberoͤstreich wurde ein Bauer wieder aus dem Loche gelassen, nahm sogleich ein Pint Wein, und sagte, ich kann dich nicht helfen, Hans Mistbauer hat in das Loch gemust, du must auch hinein.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 2. Berlin, 1784, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0202_1784/5>, abgerufen am 21.11.2024.