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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.

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eines weiteren Nachdenkens und Untersuchens nicht ganz unwürdig; sie kann Aufschluß bei ähnlichen Fällen geben.

Ein hoher Grad der Einbildungs- und Vorstellungskraft abwesender und wirklicher Undinge als gegenwärtig, und so auch gehörter Stimmen, mag wohl alles verursachet haben. Demungeachtet warens doch Seelenwirkungen. --

Jene Weibsperson, die die überschickte Aufsätze verfasset, bleibt bei ihrem übrigens ganz gutem Verstande, noch auf das standhafteste dabei alles so gesehen und gehört zu haben, wie sie beschrieben hat.

Uebrigens ist sie ruhig eines sehr gesetzten Charakters, grübelt im geringsten nicht ferner nach. Jch habe manche, mir von ihr übergebene Aufsätze, noch zurück behalten, um das erste Päckchen, so ich Jhnen überschickt habe, nicht zu dicke zu machen.

Sollten Sie diese Sache einer weiteren Untersuchung werth halten, so steht alles, was ich noch in Händen habe, zu Jhren Befehlen; auch bin ich zu jeder weiterer Auskunft erbötig.

M. Ludwig Müller,

Pfarrer zum heiligen Creutz.




eines weiteren Nachdenkens und Untersuchens nicht ganz unwuͤrdig; sie kann Aufschluß bei aͤhnlichen Faͤllen geben.

Ein hoher Grad der Einbildungs- und Vorstellungskraft abwesender und wirklicher Undinge als gegenwaͤrtig, und so auch gehoͤrter Stimmen, mag wohl alles verursachet haben. Demungeachtet warens doch Seelenwirkungen. —

Jene Weibsperson, die die uͤberschickte Aufsaͤtze verfasset, bleibt bei ihrem uͤbrigens ganz gutem Verstande, noch auf das standhafteste dabei alles so gesehen und gehoͤrt zu haben, wie sie beschrieben hat.

Uebrigens ist sie ruhig eines sehr gesetzten Charakters, gruͤbelt im geringsten nicht ferner nach. Jch habe manche, mir von ihr uͤbergebene Aufsaͤtze, noch zuruͤck behalten, um das erste Paͤckchen, so ich Jhnen uͤberschickt habe, nicht zu dicke zu machen.

Sollten Sie diese Sache einer weiteren Untersuchung werth halten, so steht alles, was ich noch in Haͤnden habe, zu Jhren Befehlen; auch bin ich zu jeder weiterer Auskunft erboͤtig.

M. Ludwig Muͤller,

Pfarrer zum heiligen Creutz.



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[121/0123] eines weiteren Nachdenkens und Untersuchens nicht ganz unwuͤrdig; sie kann Aufschluß bei aͤhnlichen Faͤllen geben. Ein hoher Grad der Einbildungs- und Vorstellungskraft abwesender und wirklicher Undinge als gegenwaͤrtig, und so auch gehoͤrter Stimmen, mag wohl alles verursachet haben. Demungeachtet warens doch Seelenwirkungen. — Jene Weibsperson, die die uͤberschickte Aufsaͤtze verfasset, bleibt bei ihrem uͤbrigens ganz gutem Verstande, noch auf das standhafteste dabei alles so gesehen und gehoͤrt zu haben, wie sie beschrieben hat. Uebrigens ist sie ruhig eines sehr gesetzten Charakters, gruͤbelt im geringsten nicht ferner nach. Jch habe manche, mir von ihr uͤbergebene Aufsaͤtze, noch zuruͤck behalten, um das erste Paͤckchen, so ich Jhnen uͤberschickt habe, nicht zu dicke zu machen. Sollten Sie diese Sache einer weiteren Untersuchung werth halten, so steht alles, was ich noch in Haͤnden habe, zu Jhren Befehlen; auch bin ich zu jeder weiterer Auskunft erboͤtig. M. Ludwig Muͤller, Pfarrer zum heiligen Creutz.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/123>, abgerufen am 21.11.2024.