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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.

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Mein Bestreben wird also dahin gehen, die Federkraft der Gedanken, den gehörigen Ton in den Vorstellungen wieder herzustellen, wodurch sie in die nöthige Verbindung gebracht werden, die dazu erfordert wird, wenn sie Handlungen veranlassen sollen. --

Jch werde die Vorstellungen von den Ursachen, in die Vorstellungen von den Wirkungen, die auf eine schädliche Weise voneinander getrennt waren, aufs neue wieder zu verflechten suchen.

Ohne dem Trägen jemals irgend einen Vorwurf über seine Trägheit zu machen, oder ihm nur den Nahmen Trägheit zu nennen, werde ich, so lange die Kur dauert, ihn in allem, was er um sich her erblickt, in allen Bequemlichkeiten, die er genießt, die Unmöglichkeit der Wirkung, ohne die Ursach, so lange bemerken lassen, bis seine vorstellende Kraft sich endlich selbst zu dieser immerwährenden Richtung im Denken wieder gewöhnt; so daß an irgend einer angenehmen Jdee aus der Region der Vorstellungen von den Wirkungen, sich immer aus der Region der Vorstellungen von den Ursachen, die minder angenehme, wodurch jene allein wirklich gemacht werden kann, unwillkürlich anschließt.

So scheint es, daß der Neid vorzüglich in einem Mißbrauch der vergleichenden Kraft der Seele gegründet ist.



Mein Bestreben wird also dahin gehen, die Federkraft der Gedanken, den gehoͤrigen Ton in den Vorstellungen wieder herzustellen, wodurch sie in die noͤthige Verbindung gebracht werden, die dazu erfordert wird, wenn sie Handlungen veranlassen sollen. —

Jch werde die Vorstellungen von den Ursachen, in die Vorstellungen von den Wirkungen, die auf eine schaͤdliche Weise voneinander getrennt waren, aufs neue wieder zu verflechten suchen.

Ohne dem Traͤgen jemals irgend einen Vorwurf uͤber seine Traͤgheit zu machen, oder ihm nur den Nahmen Traͤgheit zu nennen, werde ich, so lange die Kur dauert, ihn in allem, was er um sich her erblickt, in allen Bequemlichkeiten, die er genießt, die Unmoͤglichkeit der Wirkung, ohne die Ursach, so lange bemerken lassen, bis seine vorstellende Kraft sich endlich selbst zu dieser immerwaͤhrenden Richtung im Denken wieder gewoͤhnt; so daß an irgend einer angenehmen Jdee aus der Region der Vorstellungen von den Wirkungen, sich immer aus der Region der Vorstellungen von den Ursachen, die minder angenehme, wodurch jene allein wirklich gemacht werden kann, unwillkuͤrlich anschließt.

So scheint es, daß der Neid vorzuͤglich in einem Mißbrauch der vergleichenden Kraft der Seele gegruͤndet ist.


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[5/0007] Mein Bestreben wird also dahin gehen, die Federkraft der Gedanken, den gehoͤrigen Ton in den Vorstellungen wieder herzustellen, wodurch sie in die noͤthige Verbindung gebracht werden, die dazu erfordert wird, wenn sie Handlungen veranlassen sollen. — Jch werde die Vorstellungen von den Ursachen, in die Vorstellungen von den Wirkungen, die auf eine schaͤdliche Weise voneinander getrennt waren, aufs neue wieder zu verflechten suchen. Ohne dem Traͤgen jemals irgend einen Vorwurf uͤber seine Traͤgheit zu machen, oder ihm nur den Nahmen Traͤgheit zu nennen, werde ich, so lange die Kur dauert, ihn in allem, was er um sich her erblickt, in allen Bequemlichkeiten, die er genießt, die Unmoͤglichkeit der Wirkung, ohne die Ursach, so lange bemerken lassen, bis seine vorstellende Kraft sich endlich selbst zu dieser immerwaͤhrenden Richtung im Denken wieder gewoͤhnt; so daß an irgend einer angenehmen Jdee aus der Region der Vorstellungen von den Wirkungen, sich immer aus der Region der Vorstellungen von den Ursachen, die minder angenehme, wodurch jene allein wirklich gemacht werden kann, unwillkuͤrlich anschließt. So scheint es, daß der Neid vorzuͤglich in einem Mißbrauch der vergleichenden Kraft der Seele gegruͤndet ist.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/7>, abgerufen am 21.11.2024.