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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 3. Berlin, 1786.

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abend den 9ten Juli ging ich wieder zu ihr. Sie erzählte mir alles wieder so und mit den nämlichen Umständen, als sie es schon vorhin zu drei verschiedenenmalen gethan hatte.

Sie sagte, drei oder auch vier Wochen nach einem fruchtbaren (empfänglichen) Beischlaf empfinde ich einen Schuß am ersten Glied eines Fingers; dann sage ich zu meinen Mann: nun ist es wieder ins reine, (das ist, ich bin ganz gewiß wiederum in gesegneten Umständen) das Glied des Fingers fängt dann an zu schwären, mit unausstehlicher Hitze zu brennen, allgemach verwandelt sich das Geschwür in eine mit hellem Wasser angefüllte Blase; nachdem ich diese mit einer Nadel durchgestochen, scheint das Fleisch um den Knochen in Fäulniß überzugehen: endlich fällt der Knochen des beschädigten ersten Gliedes heraus, und alsdann ist in Zeit von vierundzwanzig Stunden der verstümmelte Finger ganz wieder zugeheilet. Das Herausfallen des Knochens folget vier oder fünf Wochen nach dem ersten Schwären des Fingers. Die Glieder sind in folgender Ordnung abgefallen. Bei der ersten Schwangerschaft fiel an der linken Hand das erste Glied des Mittelfingers -- bei der zweiten das erste Glied am Zeigefinger -- bei der dritten das am kleinen oder Ohrfinger -- bei der vierten am Daumen -- bei der fünften an der rechten Hand das erste Glied des Zeigefingers -- bei


abend den 9ten Juli ging ich wieder zu ihr. Sie erzaͤhlte mir alles wieder so und mit den naͤmlichen Umstaͤnden, als sie es schon vorhin zu drei verschiedenenmalen gethan hatte.

Sie sagte, drei oder auch vier Wochen nach einem fruchtbaren (empfaͤnglichen) Beischlaf empfinde ich einen Schuß am ersten Glied eines Fingers; dann sage ich zu meinen Mann: nun ist es wieder ins reine, (das ist, ich bin ganz gewiß wiederum in gesegneten Umstaͤnden) das Glied des Fingers faͤngt dann an zu schwaͤren, mit unausstehlicher Hitze zu brennen, allgemach verwandelt sich das Geschwuͤr in eine mit hellem Wasser angefuͤllte Blase; nachdem ich diese mit einer Nadel durchgestochen, scheint das Fleisch um den Knochen in Faͤulniß uͤberzugehen: endlich faͤllt der Knochen des beschaͤdigten ersten Gliedes heraus, und alsdann ist in Zeit von vierundzwanzig Stunden der verstuͤmmelte Finger ganz wieder zugeheilet. Das Herausfallen des Knochens folget vier oder fuͤnf Wochen nach dem ersten Schwaͤren des Fingers. Die Glieder sind in folgender Ordnung abgefallen. Bei der ersten Schwangerschaft fiel an der linken Hand das erste Glied des Mittelfingers — bei der zweiten das erste Glied am Zeigefinger — bei der dritten das am kleinen oder Ohrfinger — bei der vierten am Daumen — bei der fuͤnften an der rechten Hand das erste Glied des Zeigefingers — bei

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[46/0046] abend den 9ten Juli ging ich wieder zu ihr. Sie erzaͤhlte mir alles wieder so und mit den naͤmlichen Umstaͤnden, als sie es schon vorhin zu drei verschiedenenmalen gethan hatte. Sie sagte, drei oder auch vier Wochen nach einem fruchtbaren (empfaͤnglichen) Beischlaf empfinde ich einen Schuß am ersten Glied eines Fingers; dann sage ich zu meinen Mann: nun ist es wieder ins reine, (das ist, ich bin ganz gewiß wiederum in gesegneten Umstaͤnden) das Glied des Fingers faͤngt dann an zu schwaͤren, mit unausstehlicher Hitze zu brennen, allgemach verwandelt sich das Geschwuͤr in eine mit hellem Wasser angefuͤllte Blase; nachdem ich diese mit einer Nadel durchgestochen, scheint das Fleisch um den Knochen in Faͤulniß uͤberzugehen: endlich faͤllt der Knochen des beschaͤdigten ersten Gliedes heraus, und alsdann ist in Zeit von vierundzwanzig Stunden der verstuͤmmelte Finger ganz wieder zugeheilet. Das Herausfallen des Knochens folget vier oder fuͤnf Wochen nach dem ersten Schwaͤren des Fingers. Die Glieder sind in folgender Ordnung abgefallen. Bei der ersten Schwangerschaft fiel an der linken Hand das erste Glied des Mittelfingers — bei der zweiten das erste Glied am Zeigefinger — bei der dritten das am kleinen oder Ohrfinger — bei der vierten am Daumen — bei der fuͤnften an der rechten Hand das erste Glied des Zeigefingers — bei

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 3. Berlin, 1786, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0403_1786/46>, abgerufen am 03.12.2024.