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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 3. Berlin, 1786.

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jahren waren es vorzüglich, die seinen Charakter und zum Theil auch seine nachherigen Schicksale bestimmt haben. Jch werde mich bei mehreren Gelegenheiten künftig auf diesen psychologischen Roman beziehen müssen, weil er die stärkste Sammlung von Beobachtungen der menschlichen Seele enthält, die ich zu machen Gelegenheit gehabt habe.

Merkwürdig ist es nun, daß in dem Aufsatz des Herrn Fischer, welcher im 2ten St. des ersten Bandes S. 82 steht, gerade ein dem meinigen entgegengesetztes Resultat, aus den Beobachtungen desselben erfolgt.

Jch erinnere mich aus meiner frühesten Kindheit überhaupt mehr der Farben als der Gestalten und verhältnismäßigen Größen der Dinge, und glaubte mir dieß daraus erklären zu können, daß überhaupt in der Kindheit die Einbildungskraft am stärksten und lebhaftesten wirkt, und dieß also wohl ziemlich allgemein zutreffen möchte; bis ich aus den Aufsatz des Herrn F.. sehe, daß bei ihm sich überall die Vorstellungen von Figuren und Gestalten unauslöschlich eingeprägt, die Erinnerungen an Farben aber so dunkel und ungewiß sind, daß sie sich fast gar nicht fixirt zu haben scheinen. Weiß und Schwarz, als die beiden abstechendsten Farben, scheinen sich bei ihm noch am stärksten eingeprägt zu haben.



jahren waren es vorzuͤglich, die seinen Charakter und zum Theil auch seine nachherigen Schicksale bestimmt haben. Jch werde mich bei mehreren Gelegenheiten kuͤnftig auf diesen psychologischen Roman beziehen muͤssen, weil er die staͤrkste Sammlung von Beobachtungen der menschlichen Seele enthaͤlt, die ich zu machen Gelegenheit gehabt habe.

Merkwuͤrdig ist es nun, daß in dem Aufsatz des Herrn Fischer, welcher im 2ten St. des ersten Bandes S. 82 steht, gerade ein dem meinigen entgegengesetztes Resultat, aus den Beobachtungen desselben erfolgt.

Jch erinnere mich aus meiner fruͤhesten Kindheit uͤberhaupt mehr der Farben als der Gestalten und verhaͤltnismaͤßigen Groͤßen der Dinge, und glaubte mir dieß daraus erklaͤren zu koͤnnen, daß uͤberhaupt in der Kindheit die Einbildungskraft am staͤrksten und lebhaftesten wirkt, und dieß also wohl ziemlich allgemein zutreffen moͤchte; bis ich aus den Aufsatz des Herrn F.. sehe, daß bei ihm sich uͤberall die Vorstellungen von Figuren und Gestalten unausloͤschlich eingepraͤgt, die Erinnerungen an Farben aber so dunkel und ungewiß sind, daß sie sich fast gar nicht fixirt zu haben scheinen. Weiß und Schwarz, als die beiden abstechendsten Farben, scheinen sich bei ihm noch am staͤrksten eingepraͤgt zu haben.


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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 3. Berlin, 1786, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0403_1786/5>, abgerufen am 23.11.2024.