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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 1. Berlin, 1788.

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die im Schlafe nachgesuchten und gefundenen zwei Verse auf, läßt sie auf seinem Schreibtische liegen, und schläft darauf bis an den Morgen.

Da er aufwacht, weiß er von demjenigen nichts, was in der Nacht geschehen, und fängt von neuem an sich Gewalt anzuthun, um die beiden verlangten Verse zu finden; es will ihm aber nicht gelingen. Er steht mit Verdruß darüber auf, geht an seinen Schreibtisch, und findet die beiden in der Nacht verfertigten und sehr wohl gerathenen Verse, und zwar mit seiner eignen Hand geschrieben. Er ruft die Aufwärterinn, und erkundigt sich, woher das Blatt mit den zwei geschriebenen Reihen gekommen? Diese erzählt ihm dann, was in der Nacht geschehen ist. Er hat sich aber dessen nie erinnern können. - Vielleicht, oder vielmehr sehr wahrscheinlich, hatte Herr Wähner seine Verse auch wirklich des Nachts bei wachenden Augen und Sinnen gemacht, hatte sich aber wieder niedergelegt, und die ganze nächtliche Scene vergessen.*)


Ueber die psychologischen Bemerkungen über das Lachen, und insbesondere über eine Art des unwillkürlichen Lachens, habe ich nichts weiter zu sagen,

*) Ein ähnliches Beispiel vom Prof. Reusch in Jena siehe 3ten B. 3tes St. Seit. 108.


die im Schlafe nachgesuchten und gefundenen zwei Verse auf, laͤßt sie auf seinem Schreibtische liegen, und schlaͤft darauf bis an den Morgen.

Da er aufwacht, weiß er von demjenigen nichts, was in der Nacht geschehen, und faͤngt von neuem an sich Gewalt anzuthun, um die beiden verlangten Verse zu finden; es will ihm aber nicht gelingen. Er steht mit Verdruß daruͤber auf, geht an seinen Schreibtisch, und findet die beiden in der Nacht verfertigten und sehr wohl gerathenen Verse, und zwar mit seiner eignen Hand geschrieben. Er ruft die Aufwaͤrterinn, und erkundigt sich, woher das Blatt mit den zwei geschriebenen Reihen gekommen? Diese erzaͤhlt ihm dann, was in der Nacht geschehen ist. Er hat sich aber dessen nie erinnern koͤnnen. – Vielleicht, oder vielmehr sehr wahrscheinlich, hatte Herr Waͤhner seine Verse auch wirklich des Nachts bei wachenden Augen und Sinnen gemacht, hatte sich aber wieder niedergelegt, und die ganze naͤchtliche Scene vergessen.*)


Ueber die psychologischen Bemerkungen uͤber das Lachen, und insbesondere uͤber eine Art des unwillkuͤrlichen Lachens, habe ich nichts weiter zu sagen,

*) Ein aͤhnliches Beispiel vom Prof. Reusch in Jena siehe 3ten B. 3tes St. Seit. 108.
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[3/0005] die im Schlafe nachgesuchten und gefundenen zwei Verse auf, laͤßt sie auf seinem Schreibtische liegen, und schlaͤft darauf bis an den Morgen. Da er aufwacht, weiß er von demjenigen nichts, was in der Nacht geschehen, und faͤngt von neuem an sich Gewalt anzuthun, um die beiden verlangten Verse zu finden; es will ihm aber nicht gelingen. Er steht mit Verdruß daruͤber auf, geht an seinen Schreibtisch, und findet die beiden in der Nacht verfertigten und sehr wohl gerathenen Verse, und zwar mit seiner eignen Hand geschrieben. Er ruft die Aufwaͤrterinn, und erkundigt sich, woher das Blatt mit den zwei geschriebenen Reihen gekommen? Diese erzaͤhlt ihm dann, was in der Nacht geschehen ist. Er hat sich aber dessen nie erinnern koͤnnen. – Vielleicht, oder vielmehr sehr wahrscheinlich, hatte Herr Waͤhner seine Verse auch wirklich des Nachts bei wachenden Augen und Sinnen gemacht, hatte sich aber wieder niedergelegt, und die ganze naͤchtliche Scene vergessen.*) Ueber die psychologischen Bemerkungen uͤber das Lachen, und insbesondere uͤber eine Art des unwillkuͤrlichen Lachens, habe ich nichts weiter zu sagen, *) Ein aͤhnliches Beispiel vom Prof. Reusch in Jena siehe 3ten B. 3tes St. Seit. 108.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 1. Berlin, 1788, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0601_1788/5>, abgerufen am 23.11.2024.