Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Siebenten Bandes zweites Stück. Fortsetzung der Revision des 4ten, 5ten und 6ten Bandes dieses Magazins. Die sonderbare Meinung, daß man im Traume künftige Dinge vorhersehen könne, hatte sich ohnstreitig durch die historische Tradition, daß so etwas würklich gesehen seyn sollte, -- woraus man denn gleich schloß, daß es würklich geschehen könne, und durch die wohl zufällige Erfüllung manches Traums, von jeher ein ziemlich allgemeines Ansehen erworben, bis aufgeklärtere Psychologen darzuthun suchten, daß ein solches Vorhersehn gar nicht in der Natur unsrer Erkenntniß gegründet sey, und daß die Menschen, welche im Traum etwas vorhergesehen haben wollten, wären es auch Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Siebenten Bandes zweites Stuͤck. Fortsetzung der Revision des 4ten, 5ten und 6ten Bandes dieses Magazins. Die sonderbare Meinung, daß man im Traume kuͤnftige Dinge vorhersehen koͤnne, hatte sich ohnstreitig durch die historische Tradition, daß so etwas wuͤrklich gesehen seyn sollte, — woraus man denn gleich schloß, daß es wuͤrklich geschehen koͤnne, und durch die wohl zufaͤllige Erfuͤllung manches Traums, von jeher ein ziemlich allgemeines Ansehen erworben, bis aufgeklaͤrtere Psychologen darzuthun suchten, daß ein solches Vorhersehn gar nicht in der Natur unsrer Erkenntniß gegruͤndet sey, und daß die Menschen, welche im Traum etwas vorhergesehen haben wollten, waͤren es auch <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1]"/><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b">Magazin<lb/> zur<lb/> Erfahrungsseelenkunde.</hi><lb/> Siebenten Bandes zweites Stuͤck.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="editorial"><Revision></note> <div n="2"> <head>Fortsetzung<lb/> der<lb/> Revision des 4ten, 5ten und 6ten Bandes<lb/> dieses Magazins.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <note type="editorial"> <bibl> <persName ref="#ref2"><note type="editorial"/>Pockels, C. F.</persName> </bibl> </note> <p>Die sonderbare Meinung, daß man im Traume kuͤnftige Dinge vorhersehen koͤnne, hatte sich ohnstreitig durch die historische Tradition, daß so etwas wuͤrklich gesehen seyn <hi rendition="#b">sollte,</hi> — woraus man denn gleich schloß, daß es wuͤrklich geschehen <hi rendition="#b">koͤnne,</hi> und durch die wohl <hi rendition="#b">zufaͤllige</hi> Erfuͤllung manches Traums, von jeher ein ziemlich allgemeines Ansehen erworben, bis aufgeklaͤrtere Psychologen darzuthun suchten, daß ein solches <hi rendition="#b">Vorhersehn</hi> gar nicht in der Natur unsrer Erkenntniß gegruͤndet sey, und daß die Menschen, welche im Traum etwas vorhergesehen haben wollten, waͤren es auch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
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zur
Erfahrungsseelenkunde.
Siebenten Bandes zweites Stuͤck.
Fortsetzung
der
Revision des 4ten, 5ten und 6ten Bandes
dieses Magazins.
Die sonderbare Meinung, daß man im Traume kuͤnftige Dinge vorhersehen koͤnne, hatte sich ohnstreitig durch die historische Tradition, daß so etwas wuͤrklich gesehen seyn sollte, — woraus man denn gleich schloß, daß es wuͤrklich geschehen koͤnne, und durch die wohl zufaͤllige Erfuͤllung manches Traums, von jeher ein ziemlich allgemeines Ansehen erworben, bis aufgeklaͤrtere Psychologen darzuthun suchten, daß ein solches Vorhersehn gar nicht in der Natur unsrer Erkenntniß gegruͤndet sey, und daß die Menschen, welche im Traum etwas vorhergesehen haben wollten, waͤren es auch
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