Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.
*) Ein dergleichen Beispiel wird doch in folgendem Stük vorkommen.
*) Ein dergleichen Beispiel wird doch in folgendem Stuͤk vorkommen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0012" n="12"/><lb/> erregte Einbildungskraft zur Erfuͤllung solcher schwarzen Bilder sehr viel beitragen kann, wovon mehrere auffallende Exempel in diesem Magazin vorkommen. Unlaͤugbar ist es, daß solche Erschuͤtterungen auf die Gesundheit des menschlichen Koͤrpers gewaltig wuͤrken, und daß diese gleichsam in <hi rendition="#b">den Graden</hi> abnimmt, als sich die Seele dem sich fast eingebildeten Ziele zu naͤhern glaubt. Es liegt daher in dem Gedanken gar nichts unnatuͤrliches, daß die Einbildungskraft ein <choice><corr>physischer</corr><sic>psysischer</sic></choice> Grund des Todes worden, und daß die menschliche Seele im Koͤrper zu existiren aufhoͤren kann, wenn sie sich den Gedanken einmahl fest imprimirt und den Koͤrper zu einer <hi rendition="#b">successiven</hi> Abnahme seiner Kraͤfte gezwungen hatte. <hi rendition="#b">Vielleicht giebt es selbst einen so hohen Grad der Einbildungskraft, daß die Seele zu denken, und sich ihrer Bewust zu seyn in dem Moment aufhoͤrt, wo sie sichs fest einbildet, daß sie zu denken aufhoͤren muͤsse; so daß also, ob wir gleich hievon noch keine genaue Beispiele*)</hi> <note place="foot">*) Ein dergleichen Beispiel wird doch in folgendem Stuͤk vorkommen.</note> <hi rendition="#b">anfuͤhren koͤnnen, der Tod bloß die Folge einer sehr lebhaften Vorstellung werden koͤnnte, welche sich die Seele einige Zeit, als das lezte Ziel ihrer Thaͤtigkeit gedacht hatte.</hi> </p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><lb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0012]
erregte Einbildungskraft zur Erfuͤllung solcher schwarzen Bilder sehr viel beitragen kann, wovon mehrere auffallende Exempel in diesem Magazin vorkommen. Unlaͤugbar ist es, daß solche Erschuͤtterungen auf die Gesundheit des menschlichen Koͤrpers gewaltig wuͤrken, und daß diese gleichsam in den Graden abnimmt, als sich die Seele dem sich fast eingebildeten Ziele zu naͤhern glaubt. Es liegt daher in dem Gedanken gar nichts unnatuͤrliches, daß die Einbildungskraft ein physischer Grund des Todes worden, und daß die menschliche Seele im Koͤrper zu existiren aufhoͤren kann, wenn sie sich den Gedanken einmahl fest imprimirt und den Koͤrper zu einer successiven Abnahme seiner Kraͤfte gezwungen hatte. Vielleicht giebt es selbst einen so hohen Grad der Einbildungskraft, daß die Seele zu denken, und sich ihrer Bewust zu seyn in dem Moment aufhoͤrt, wo sie sichs fest einbildet, daß sie zu denken aufhoͤren muͤsse; so daß also, ob wir gleich hievon noch keine genaue Beispiele*) anfuͤhren koͤnnen, der Tod bloß die Folge einer sehr lebhaften Vorstellung werden koͤnnte, welche sich die Seele einige Zeit, als das lezte Ziel ihrer Thaͤtigkeit gedacht hatte.
*) Ein dergleichen Beispiel wird doch in folgendem Stuͤk vorkommen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |