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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 3. Berlin, 1791.

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raums im Schlafe besser als im wachenden Zustande von statten gehet.

Denn da wir das Maß der vergangenen Zeit blos durch die Menge von Vorstellungen schätzen können, welche in uns aufeinander gefolgt sind: so wird dieses nur alsdann mit der Wahrheit übereinstimmen, 1) wenn die Vorstellungen, deren Zusammenzählung den Zeitraum bestimmen soll, gleichen Zeitraum einnehmen. 2) wird auch die Aufmerksamkeit auf sich und auf andre Vorstellungen sehr geringe seyn müssen, weil die Aufmerksamkeit Jrrung im Zählen verursacht.

Man kann immer richtig hintereinander wegzählen, wenn man gar nichts dabei denkt, und selbst das nicht, daß man zählet. Ja dies ist es eben, was diese Operation so schwer macht, weil wir die Aufmerksamkeit vollends ablenken müssen. Jch werde mich in der Folge hierüber deutlicher bestimmen.

Da indessen diese beiden Erfordernisse im Schlafe vorhanden sind, so ist es kein Wunder, daß wir pünktlich in dem Augenblicke erwachen, wie wir es vor dem Schlafengehen gewünscht haben.

Man setze demnach: es werden jemanden nach einer jedesmaligen Ziehung der Lotterie die Nummern bekannt, welche herausgekommen sind, so wird er sich zwar im wachenden Zustande die Reihe


raums im Schlafe besser als im wachenden Zustande von statten gehet.

Denn da wir das Maß der vergangenen Zeit blos durch die Menge von Vorstellungen schaͤtzen koͤnnen, welche in uns aufeinander gefolgt sind: so wird dieses nur alsdann mit der Wahrheit uͤbereinstimmen, 1) wenn die Vorstellungen, deren Zusammenzaͤhlung den Zeitraum bestimmen soll, gleichen Zeitraum einnehmen. 2) wird auch die Aufmerksamkeit auf sich und auf andre Vorstellungen sehr geringe seyn muͤssen, weil die Aufmerksamkeit Jrrung im Zaͤhlen verursacht.

Man kann immer richtig hintereinander wegzaͤhlen, wenn man gar nichts dabei denkt, und selbst das nicht, daß man zaͤhlet. Ja dies ist es eben, was diese Operation so schwer macht, weil wir die Aufmerksamkeit vollends ablenken muͤssen. Jch werde mich in der Folge hieruͤber deutlicher bestimmen.

Da indessen diese beiden Erfordernisse im Schlafe vorhanden sind, so ist es kein Wunder, daß wir puͤnktlich in dem Augenblicke erwachen, wie wir es vor dem Schlafengehen gewuͤnscht haben.

Man setze demnach: es werden jemanden nach einer jedesmaligen Ziehung der Lotterie die Nummern bekannt, welche herausgekommen sind, so wird er sich zwar im wachenden Zustande die Reihe

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[26/0026] raums im Schlafe besser als im wachenden Zustande von statten gehet. Denn da wir das Maß der vergangenen Zeit blos durch die Menge von Vorstellungen schaͤtzen koͤnnen, welche in uns aufeinander gefolgt sind: so wird dieses nur alsdann mit der Wahrheit uͤbereinstimmen, 1) wenn die Vorstellungen, deren Zusammenzaͤhlung den Zeitraum bestimmen soll, gleichen Zeitraum einnehmen. 2) wird auch die Aufmerksamkeit auf sich und auf andre Vorstellungen sehr geringe seyn muͤssen, weil die Aufmerksamkeit Jrrung im Zaͤhlen verursacht. Man kann immer richtig hintereinander wegzaͤhlen, wenn man gar nichts dabei denkt, und selbst das nicht, daß man zaͤhlet. Ja dies ist es eben, was diese Operation so schwer macht, weil wir die Aufmerksamkeit vollends ablenken muͤssen. Jch werde mich in der Folge hieruͤber deutlicher bestimmen. Da indessen diese beiden Erfordernisse im Schlafe vorhanden sind, so ist es kein Wunder, daß wir puͤnktlich in dem Augenblicke erwachen, wie wir es vor dem Schlafengehen gewuͤnscht haben. Man setze demnach: es werden jemanden nach einer jedesmaligen Ziehung der Lotterie die Nummern bekannt, welche herausgekommen sind, so wird er sich zwar im wachenden Zustande die Reihe

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 3. Berlin, 1791, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0803_1791/26>, abgerufen am 23.11.2024.