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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

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ihn vom Himmel zu schleudern drohte, aber sei-
ner schonte, weil er sein eigener Sohn war.

Den Vulkan gebahr die Juno ohne Begat-
tung, dem Jupiter zum Trotz, weil dieser die
Minerva aus seinem Haupte gebohren hatte. --
Es sind die beiden bildenden Gottheiten, in
deren Hervorbringung Jupiter und Juno wettei-
fern. -- Was nun aber die Entwickelung des
Hohen und Göttlichen verhindert und erschwert,
das ist bei den Erzeugungen des Jupiter

Die Eifersucht der Juno.

Eben so wie Jupiter, da er kaum gebohren
war, nur mit Mühe vor den Nachstellungen der
verfolgenden zerstörenden Macht gerettet werden
konnte, und seine Wächter um seine Lagerstatt ein
wildes Getöse erheben mußten, damit Saturnus
die Stimme des weinenden Kindes nicht verneh-
men möchte;

So suchte auch die Tochter des Saturnus,
das neugebildete Hohe und Göttliche, wo möglich,
in seinem Keime zu zerstören, und seine Geburt
mit furchtbarer Macht zu hindern, damit es nie
das Licht des Tages erblicken möchte.

Als die sanfte Latona den Apollo und die
Diana, dem Jupiter gebähren sollte, so ließ Juno

ihn vom Himmel zu ſchleudern drohte, aber ſei-
ner ſchonte, weil er ſein eigener Sohn war.

Den Vulkan gebahr die Juno ohne Begat-
tung, dem Jupiter zum Trotz, weil dieſer die
Minerva aus ſeinem Haupte gebohren hatte. —
Es ſind die beiden bildenden Gottheiten, in
deren Hervorbringung Jupiter und Juno wettei-
fern. — Was nun aber die Entwickelung des
Hohen und Goͤttlichen verhindert und erſchwert,
das iſt bei den Erzeugungen des Jupiter

Die Eiferſucht der Juno.

Eben ſo wie Jupiter, da er kaum gebohren
war, nur mit Muͤhe vor den Nachſtellungen der
verfolgenden zerſtoͤrenden Macht gerettet werden
konnte, und ſeine Waͤchter um ſeine Lagerſtatt ein
wildes Getoͤſe erheben mußten, damit Saturnus
die Stimme des weinenden Kindes nicht verneh-
men moͤchte;

So ſuchte auch die Tochter des Saturnus,
das neugebildete Hohe und Goͤttliche, wo moͤglich,
in ſeinem Keime zu zerſtoͤren, und ſeine Geburt
mit furchtbarer Macht zu hindern, damit es nie
das Licht des Tages erblicken moͤchte.

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[82/0108] ihn vom Himmel zu ſchleudern drohte, aber ſei- ner ſchonte, weil er ſein eigener Sohn war. Den Vulkan gebahr die Juno ohne Begat- tung, dem Jupiter zum Trotz, weil dieſer die Minerva aus ſeinem Haupte gebohren hatte. — Es ſind die beiden bildenden Gottheiten, in deren Hervorbringung Jupiter und Juno wettei- fern. — Was nun aber die Entwickelung des Hohen und Goͤttlichen verhindert und erſchwert, das iſt bei den Erzeugungen des Jupiter Die Eiferſucht der Juno. Eben ſo wie Jupiter, da er kaum gebohren war, nur mit Muͤhe vor den Nachſtellungen der verfolgenden zerſtoͤrenden Macht gerettet werden konnte, und ſeine Waͤchter um ſeine Lagerſtatt ein wildes Getoͤſe erheben mußten, damit Saturnus die Stimme des weinenden Kindes nicht verneh- men moͤchte; So ſuchte auch die Tochter des Saturnus, das neugebildete Hohe und Goͤttliche, wo moͤglich, in ſeinem Keime zu zerſtoͤren, und ſeine Geburt mit furchtbarer Macht zu hindern, damit es nie das Licht des Tages erblicken moͤchte. Als die ſanfte Latona den Apollo und die Diana, dem Jupiter gebaͤhren ſollte, ſo ließ Juno

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/108>, abgerufen am 23.11.2024.