Um nun dem Polynices seinen Antheil an der Herrschaft über Theben wieder zu verschaffen, schickte Adrastus erst den Tydeus zum Eteokles, um Unterhandlung mit ihm zu pflegen. Da aber die- ser, noch ehe er nach Theben kam, von einem Hin- terhalt, den Eteokles ihm gelegt, verräthrisch über- fallen wurde, und nachdem er mit Mühe sich geret- tet hatte, mit der Nachricht von dieser Verrätherei nach Argos zurückkehrte; so rüstete Adrastus sich schleunig zum Kriege gegen den Eteokles.
Der Thebanische Krieg.
Zu der Unternehmung gegen Theben vereinigte sich Adrastus mit seinen beiden Tochtermännern, dem Tydeus, und dem Polynices, um dessent- willen er den Krieg anhub. -- Zu ihnen gesellte sich der tapfre Kapaneus aus Messene; Hippo- medon, ein Sohn der Schwester des Adrastus; und Parthenopäus, ein schöner und tapfrer Jüngling aus Arkadien, dessen Mutter Atalanta war.
Mit der Eriphyle, einer Schwester des Adrastus, war Amphiaraus vermählt, den man an diesem Zuge Theil zu nehmen lange vergebens zu überreden sich bemühte, weil sein Geist in die Zu- kunft blickte, und nicht nur das Unglück, das die Belagrer von Theben treffen würde, voraussahe,
Um nun dem Polynices ſeinen Antheil an der Herrſchaft uͤber Theben wieder zu verſchaffen, ſchickte Adraſtus erſt den Tydeus zum Eteokles, um Unterhandlung mit ihm zu pflegen. Da aber die- ſer, noch ehe er nach Theben kam, von einem Hin- terhalt, den Eteokles ihm gelegt, verraͤthriſch uͤber- fallen wurde, und nachdem er mit Muͤhe ſich geret- tet hatte, mit der Nachricht von dieſer Verraͤtherei nach Argos zuruͤckkehrte; ſo ruͤſtete Adraſtus ſich ſchleunig zum Kriege gegen den Eteokles.
Der Thebaniſche Krieg.
Zu der Unternehmung gegen Theben vereinigte ſich Adraſtus mit ſeinen beiden Tochtermaͤnnern, dem Tydeus, und dem Polynices, um deſſent- willen er den Krieg anhub. — Zu ihnen geſellte ſich der tapfre Kapaneus aus Meſſene; Hippo- medon, ein Sohn der Schweſter des Adraſtus; und Parthenopaͤus, ein ſchoͤner und tapfrer Juͤngling aus Arkadien, deſſen Mutter Atalanta war.
Mit der Eriphyle, einer Schweſter des Adraſtus, war Amphiaraus vermaͤhlt, den man an dieſem Zuge Theil zu nehmen lange vergebens zu uͤberreden ſich bemuͤhte, weil ſein Geiſt in die Zu- kunft blickte, und nicht nur das Ungluͤck, das die Belagrer von Theben treffen wuͤrde, vorausſahe,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0426"n="356"/><p>Um nun dem Polynices ſeinen Antheil an der<lb/>
Herrſchaft uͤber Theben wieder zu verſchaffen,<lb/>ſchickte Adraſtus erſt den Tydeus zum Eteokles, um<lb/>
Unterhandlung mit ihm zu pflegen. Da aber die-<lb/>ſer, noch ehe er nach Theben kam, von einem Hin-<lb/>
terhalt, den Eteokles ihm gelegt, verraͤthriſch uͤber-<lb/>
fallen wurde, und nachdem er mit Muͤhe ſich geret-<lb/>
tet hatte, mit der Nachricht von dieſer Verraͤtherei<lb/>
nach Argos zuruͤckkehrte; ſo ruͤſtete Adraſtus ſich<lb/>ſchleunig zum Kriege gegen den Eteokles.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Der Thebaniſche Krieg</hi>.</hi></head><lb/><p>Zu der Unternehmung gegen Theben vereinigte<lb/>ſich <hirendition="#fr">Adraſtus</hi> mit ſeinen beiden Tochtermaͤnnern,<lb/>
dem <hirendition="#fr">Tydeus,</hi> und dem <hirendition="#fr">Polynices,</hi> um deſſent-<lb/>
willen er den Krieg anhub. — Zu ihnen geſellte<lb/>ſich der tapfre <hirendition="#fr">Kapaneus</hi> aus Meſſene; <hirendition="#fr">Hippo-<lb/>
medon,</hi> ein Sohn der Schweſter des Adraſtus;<lb/>
und <hirendition="#fr">Parthenopaͤus,</hi> ein ſchoͤner und tapfrer<lb/>
Juͤngling aus Arkadien, deſſen Mutter <hirendition="#fr">Atalanta</hi><lb/>
war.</p><lb/><p>Mit der <hirendition="#fr">Eriphyle,</hi> einer Schweſter des<lb/>
Adraſtus, war <hirendition="#fr">Amphiaraus</hi> vermaͤhlt, den man<lb/>
an dieſem Zuge Theil zu nehmen lange vergebens zu<lb/>
uͤberreden ſich bemuͤhte, weil ſein Geiſt in die Zu-<lb/>
kunft blickte, und nicht nur das Ungluͤck, das die<lb/>
Belagrer von Theben treffen wuͤrde, vorausſahe,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[356/0426]
Um nun dem Polynices ſeinen Antheil an der
Herrſchaft uͤber Theben wieder zu verſchaffen,
ſchickte Adraſtus erſt den Tydeus zum Eteokles, um
Unterhandlung mit ihm zu pflegen. Da aber die-
ſer, noch ehe er nach Theben kam, von einem Hin-
terhalt, den Eteokles ihm gelegt, verraͤthriſch uͤber-
fallen wurde, und nachdem er mit Muͤhe ſich geret-
tet hatte, mit der Nachricht von dieſer Verraͤtherei
nach Argos zuruͤckkehrte; ſo ruͤſtete Adraſtus ſich
ſchleunig zum Kriege gegen den Eteokles.
Der Thebaniſche Krieg.
Zu der Unternehmung gegen Theben vereinigte
ſich Adraſtus mit ſeinen beiden Tochtermaͤnnern,
dem Tydeus, und dem Polynices, um deſſent-
willen er den Krieg anhub. — Zu ihnen geſellte
ſich der tapfre Kapaneus aus Meſſene; Hippo-
medon, ein Sohn der Schweſter des Adraſtus;
und Parthenopaͤus, ein ſchoͤner und tapfrer
Juͤngling aus Arkadien, deſſen Mutter Atalanta
war.
Mit der Eriphyle, einer Schweſter des
Adraſtus, war Amphiaraus vermaͤhlt, den man
an dieſem Zuge Theil zu nehmen lange vergebens zu
uͤberreden ſich bemuͤhte, weil ſein Geiſt in die Zu-
kunft blickte, und nicht nur das Ungluͤck, das die
Belagrer von Theben treffen wuͤrde, vorausſahe,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/426>, abgerufen am 31.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.