Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.Als er nach einer fast schlaflosen Nacht den Bei dem allen glaubte Reiser in den Mienen A 3
Als er nach einer faſt ſchlafloſen Nacht den Bei dem allen glaubte Reiſer in den Mienen A 3
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0015" n="5"/> <p>Als er nach einer faſt ſchlafloſen Nacht den<lb/> andern Morgen zu dem Paſtor M. . . kam, frag¬<lb/> te ihn dieſer zuerſt, was fuͤr einer Lebensart er ſich<lb/> zu widmen daͤchte, und bahnte ihm alſo den Weg,<lb/> zu dem, was er ſchon ſelbſt vorzubringen im Sinn<lb/> hatte. --- Reiſer entdeckte ihm ſein Vorhaben.<lb/> Der Paſtor M. . . ſtellte ihm die Schwierigkeiten<lb/> vor, ſprach ihm aber doch auch zugleich wieder Muth<lb/> ein, und machte den Anfang zur thaͤtigen Ermun¬<lb/> terung damit, daß er verſprach, ihn durch ſeinen<lb/> einzigen Sohn, der die erſte Klaſſe des Lyceums<lb/> in H.. beſuchte, in der lateiniſchen Sprache un¬<lb/> terrichten zu laſſen, womit auch noch in derſelben<lb/> Woche der Anfang gemacht wurde.</p><lb/> <p>Bei dem allen glaubte Reiſer in den Mienen<lb/> und dem Betragen des Paſtor M. . . zu leſen, daß<lb/> er noch irgend etwas Wichtiges zuruͤck behielte,<lb/> welches er ihm zu ſeiner Zeit ſagen wuͤrde: in die¬<lb/> ſer Vermuthung wurde er noch mehr durch die<lb/> geheimnißvollen Ausdruͤcke des Garniſonkuͤſters<lb/> beſtaͤrkt, deſſen Lehrſtunden er noch beſuchte, und<lb/> der ihm immer einen Stuhl ſetzte, wenn er<lb/> kam, indes die andern auf Baͤnken ſaßen. ---<lb/> Dieſer pflegte denn wohl, wenn die Stunde aus<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 3<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [5/0015]
Als er nach einer faſt ſchlafloſen Nacht den
andern Morgen zu dem Paſtor M. . . kam, frag¬
te ihn dieſer zuerſt, was fuͤr einer Lebensart er ſich
zu widmen daͤchte, und bahnte ihm alſo den Weg,
zu dem, was er ſchon ſelbſt vorzubringen im Sinn
hatte. --- Reiſer entdeckte ihm ſein Vorhaben.
Der Paſtor M. . . ſtellte ihm die Schwierigkeiten
vor, ſprach ihm aber doch auch zugleich wieder Muth
ein, und machte den Anfang zur thaͤtigen Ermun¬
terung damit, daß er verſprach, ihn durch ſeinen
einzigen Sohn, der die erſte Klaſſe des Lyceums
in H.. beſuchte, in der lateiniſchen Sprache un¬
terrichten zu laſſen, womit auch noch in derſelben
Woche der Anfang gemacht wurde.
Bei dem allen glaubte Reiſer in den Mienen
und dem Betragen des Paſtor M. . . zu leſen, daß
er noch irgend etwas Wichtiges zuruͤck behielte,
welches er ihm zu ſeiner Zeit ſagen wuͤrde: in die¬
ſer Vermuthung wurde er noch mehr durch die
geheimnißvollen Ausdruͤcke des Garniſonkuͤſters
beſtaͤrkt, deſſen Lehrſtunden er noch beſuchte, und
der ihm immer einen Stuhl ſetzte, wenn er
kam, indes die andern auf Baͤnken ſaßen. ---
Dieſer pflegte denn wohl, wenn die Stunde aus
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