Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.Und da nun der Zeitpunkt immer näher heran Auch der Pastor M. . . hielt wöchentlich einige A 4
Und da nun der Zeitpunkt immer naͤher heran Auch der Paſtor M. . . hielt woͤchentlich einige A 4
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0017" n="7"/> <p>Und da nun der Zeitpunkt immer naͤher heran<lb/> ruͤckte, wo er zum Abendmahl ſollte gelaſſen wer¬<lb/> den, ſo erwachten auch alle die ſchwaͤrmeriſchen<lb/> Ideen wieder, die er ſich ſchon in B. . . von dieſer<lb/> Sache in den Kopf geſetzt hatte, wozu noch die<lb/> Lehrſtunden des Garniſonkuͤſters kamen, der den¬<lb/> jenigen, die er zum Abendmahl vorbereiten half,<lb/> dabei Himmel und Hoͤlle auf eine ſo fuͤrchterliche<lb/> Art voſtellte, daß ſeinen Zuhoͤrern oft Schrecken<lb/> und Entſetzen ankam, welches aber doch mit einer<lb/> angenehmen Empfindung verknuͤpft war, wo¬<lb/> mit man das Schreckliche und Fuͤrchterliche<lb/> gemeiniglich anzuhoͤren pflegt, und er empfand<lb/> dann wieder das Vergnuͤgen, ſeine Zuhoͤrer, ſo er¬<lb/> ſchuͤttert zu haben, welches ihm wonnevolle Thraͤ¬<lb/> nen auspreßte, die den ganzen Auftritt, wenn er<lb/> ſo des Abends in der erleuchteten Schulſtube zwi¬<lb/> ſchen ihnen ſtand, noch feierlicher machte.</p><lb/> <p>Auch der Paſtor M. . . hielt woͤchentlich einige<lb/> Stunden, worin er diejenigen, die zum Abend¬<lb/> mahl gehen ſollten, vorbereitete, aber das, was<lb/> er ſagte, kam lange nicht gegen die herzerſchuͤt¬<lb/> ternden Anreden ſeines Kuͤſters, ob es Reiſern<lb/> gleich zuſammenhaͤngender und beſſer geſagt zu<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 4<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [7/0017]
Und da nun der Zeitpunkt immer naͤher heran
ruͤckte, wo er zum Abendmahl ſollte gelaſſen wer¬
den, ſo erwachten auch alle die ſchwaͤrmeriſchen
Ideen wieder, die er ſich ſchon in B. . . von dieſer
Sache in den Kopf geſetzt hatte, wozu noch die
Lehrſtunden des Garniſonkuͤſters kamen, der den¬
jenigen, die er zum Abendmahl vorbereiten half,
dabei Himmel und Hoͤlle auf eine ſo fuͤrchterliche
Art voſtellte, daß ſeinen Zuhoͤrern oft Schrecken
und Entſetzen ankam, welches aber doch mit einer
angenehmen Empfindung verknuͤpft war, wo¬
mit man das Schreckliche und Fuͤrchterliche
gemeiniglich anzuhoͤren pflegt, und er empfand
dann wieder das Vergnuͤgen, ſeine Zuhoͤrer, ſo er¬
ſchuͤttert zu haben, welches ihm wonnevolle Thraͤ¬
nen auspreßte, die den ganzen Auftritt, wenn er
ſo des Abends in der erleuchteten Schulſtube zwi¬
ſchen ihnen ſtand, noch feierlicher machte.
Auch der Paſtor M. . . hielt woͤchentlich einige
Stunden, worin er diejenigen, die zum Abend¬
mahl gehen ſollten, vorbereitete, aber das, was
er ſagte, kam lange nicht gegen die herzerſchuͤt¬
ternden Anreden ſeines Kuͤſters, ob es Reiſern
gleich zuſammenhaͤngender und beſſer geſagt zu
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