Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.zuerst in den Musenalmanachen drucken ließen, Die beiden Balladen Leonore von Bürger, G 2
zuerſt in den Muſenalmanachen drucken ließen, Die beiden Balladen Leonore von Buͤrger, G 2
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0109" n="99"/> zuerſt in den Muſenalmanachen drucken ließen,<lb/> die damals ihren Anfang genommen hatten. —<lb/> Der dißjaͤhrige Muſenalmanach enthielt vorzuͤg¬<lb/> lich vortreffliche Gedichte von Buͤrger, Hoͤlty,<lb/> Voß u. ſ. w.</p><lb/> <p>Die beiden Balladen <hi rendition="#fr">Leonore</hi> von <hi rendition="#fr">Buͤrger</hi>,<lb/> und <hi rendition="#fr">Adelſtan</hi> von <hi rendition="#fr">Hoͤlty</hi>, lernte Reiſer ſo¬<lb/> gleich auswendig, wie er ſie laß — und dieſe<lb/> beiden auswendig gelernten Balladen ſind ihm<lb/> nachher auf ſeinen Wanderungen oft ſehr zu ſtat¬<lb/> ten gekommen. Schon damals verſammlete er<lb/> oͤfters in der Daͤmmerung des Abends, entweder<lb/> bei ſeinem Wirth zu Hauſe, oder bei ſeinem<lb/> Vetter, dem Perukenmacher, einen Cirkel um ſich<lb/> her, und deklamirte <hi rendition="#fr">Leonore</hi> oder <hi rendition="#fr">Adelſtan</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Roͤßchen</hi> — und theilte auf die Weiſe mit<lb/> den Verfaſſern das Vergnuͤgen des Genuſſes von<lb/> dem Beifall, den ihre Werke erhielten — denn<lb/> ſo gut war er geſinnt, daß er dieſen Beifall im¬<lb/> mer in ihrer Seele fuͤhlte, und ſie ſich in den¬<lb/> ſelben Zirkel wuͤnſchte. — Aber ſeine Verehrung<lb/> gegen die Verfaſſer ſolcher Werke, wie die <hi rendition="#fr">Lei¬<lb/> den des jungen Werthers</hi>, und verſchiedene<lb/> Gedichte im Muſenalmanach waren, fing auch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 2<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [99/0109]
zuerſt in den Muſenalmanachen drucken ließen,
die damals ihren Anfang genommen hatten. —
Der dißjaͤhrige Muſenalmanach enthielt vorzuͤg¬
lich vortreffliche Gedichte von Buͤrger, Hoͤlty,
Voß u. ſ. w.
Die beiden Balladen Leonore von Buͤrger,
und Adelſtan von Hoͤlty, lernte Reiſer ſo¬
gleich auswendig, wie er ſie laß — und dieſe
beiden auswendig gelernten Balladen ſind ihm
nachher auf ſeinen Wanderungen oft ſehr zu ſtat¬
ten gekommen. Schon damals verſammlete er
oͤfters in der Daͤmmerung des Abends, entweder
bei ſeinem Wirth zu Hauſe, oder bei ſeinem
Vetter, dem Perukenmacher, einen Cirkel um ſich
her, und deklamirte Leonore oder Adelſtan
und Roͤßchen — und theilte auf die Weiſe mit
den Verfaſſern das Vergnuͤgen des Genuſſes von
dem Beifall, den ihre Werke erhielten — denn
ſo gut war er geſinnt, daß er dieſen Beifall im¬
mer in ihrer Seele fuͤhlte, und ſie ſich in den¬
ſelben Zirkel wuͤnſchte. — Aber ſeine Verehrung
gegen die Verfaſſer ſolcher Werke, wie die Lei¬
den des jungen Werthers, und verſchiedene
Gedichte im Muſenalmanach waren, fing auch
G 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |