Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.diesen wenigen Tagen mehr, als vorher in Jah¬ Wenn er nun den Tag über seine glänzende Die Frau F. . ., und sein Vetter, der Peru¬ dieſen wenigen Tagen mehr, als vorher in Jah¬ Wenn er nun den Tag uͤber ſeine glaͤnzende Die Frau F. . ., und ſein Vetter, der Peru¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0152" n="142"/> dieſen wenigen Tagen mehr, als vorher in Jah¬<lb/> ren gewann. — Er lud auch den Dichter Hoͤlty<lb/> ein, den er aber bei dieſer Gelegenheit nur wenig<lb/> kennen lernte; denn Reiſers Schuͤchternheit<lb/> konnte nur durch eine gewiſſe Zutraulichkeit, die<lb/> man ihm bewieß, gehoben werden, und dieſe war<lb/> Hoͤlty's Sache nicht, der bei der erſten Unterre¬<lb/> dung mit einem Unbekannten allemal etwas ver¬<lb/> legen war. — Reiſer nahm dieſe Verlegenheit<lb/> fuͤr Verachtung, die ihn deſtomehr kraͤnkte, je<lb/> groͤßer ſeine Achtung fuͤr Hoͤlty war, und ſo<lb/> wagte er es nicht, ihn wieder zu beſuchen. —</p><lb/> <p>Wenn er nun den Tag uͤber ſeine glaͤnzende<lb/> Rolle ausgeſpielt hatte, ſo ging er des Abends<lb/> zu ſeinem Eſſigbrauer, wo denn auch Philipp<lb/> Reiſer, und W. . ., und der andre junge Menſch,<lb/> den ſein Beiſpiel zum Studiren aufgemuntert<lb/> hatte, waren, die ihn mit offenen Armen em¬<lb/> pfingen — und denen er von ſeinen Beſuchen,<lb/> und den Perſonen, die er kennen gelernt hatte,<lb/> erzaͤhlte — und auf die Weiſe die Freude uͤber<lb/> ſeinen Zuſtand mit ihnen theilte. —</p><lb/> <p>Die Frau F. . ., und ſein Vetter, der Peru¬<lb/> quenmacher, und alle die Leute, welche ihm Frei¬<lb/></p> </body> </text> </TEI> [142/0152]
dieſen wenigen Tagen mehr, als vorher in Jah¬
ren gewann. — Er lud auch den Dichter Hoͤlty
ein, den er aber bei dieſer Gelegenheit nur wenig
kennen lernte; denn Reiſers Schuͤchternheit
konnte nur durch eine gewiſſe Zutraulichkeit, die
man ihm bewieß, gehoben werden, und dieſe war
Hoͤlty's Sache nicht, der bei der erſten Unterre¬
dung mit einem Unbekannten allemal etwas ver¬
legen war. — Reiſer nahm dieſe Verlegenheit
fuͤr Verachtung, die ihn deſtomehr kraͤnkte, je
groͤßer ſeine Achtung fuͤr Hoͤlty war, und ſo
wagte er es nicht, ihn wieder zu beſuchen. —
Wenn er nun den Tag uͤber ſeine glaͤnzende
Rolle ausgeſpielt hatte, ſo ging er des Abends
zu ſeinem Eſſigbrauer, wo denn auch Philipp
Reiſer, und W. . ., und der andre junge Menſch,
den ſein Beiſpiel zum Studiren aufgemuntert
hatte, waren, die ihn mit offenen Armen em¬
pfingen — und denen er von ſeinen Beſuchen,
und den Perſonen, die er kennen gelernt hatte,
erzaͤhlte — und auf die Weiſe die Freude uͤber
ſeinen Zuſtand mit ihnen theilte. —
Die Frau F. . ., und ſein Vetter, der Peru¬
quenmacher, und alle die Leute, welche ihm Frei¬
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