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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.

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würde erreicht haben, woran ihm doch jetzt
alles lag. --

Mit Sonnenuntergang kam er denn endlich
noch an das Stadtthor, und weil er ordentlich
gekleidet war, und das ganze Wesen eines spa¬
tzierengehenden annahm, der zuweilen still stehet,
und sich nach etwas umsieht, und dann wieder
ein paar Schritte weiter geht -- so ließ man ihn
ungehindert durchpassiren. --

Er fand sich also auf einmal wieder in dem
Bezirk einer volkreichen Stadt, wo ihn aber
niemand kannte, und er so verlassen und allein,
indem er traurig über das Geländer in die Weser
hinabsahe, auf der Straße da stand, als wenn
er auf einer unbewohnten wüsten Insel gewesen
wäre. --

Eine Weile gefiel er sich gewissermaßen in
diesem verlaßnen Zustande, der doch so etwas
sonderbares romanhaftes hatte. -- Da aber
das vernünftige Nachdenken über die Phantasie
wieder den Sieg erhielt; so war freilich seine erste
Sorge, von seinem Briefe an den Kaufmanns¬
diener Gebrauch zu machen. --

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wuͤrde erreicht haben, woran ihm doch jetzt
alles lag. —

Mit Sonnenuntergang kam er denn endlich
noch an das Stadtthor, und weil er ordentlich
gekleidet war, und das ganze Weſen eines ſpa¬
tzierengehenden annahm, der zuweilen ſtill ſtehet,
und ſich nach etwas umſieht, und dann wieder
ein paar Schritte weiter geht — ſo ließ man ihn
ungehindert durchpaſſiren. —

Er fand ſich alſo auf einmal wieder in dem
Bezirk einer volkreichen Stadt, wo ihn aber
niemand kannte, und er ſo verlaſſen und allein,
indem er traurig uͤber das Gelaͤnder in die Weſer
hinabſahe, auf der Straße da ſtand, als wenn
er auf einer unbewohnten wuͤſten Inſel geweſen
waͤre. —

Eine Weile gefiel er ſich gewiſſermaßen in
dieſem verlaßnen Zuſtande, der doch ſo etwas
ſonderbares romanhaftes hatte. — Da aber
das vernuͤnftige Nachdenken uͤber die Phantaſie
wieder den Sieg erhielt; ſo war freilich ſeine erſte
Sorge, von ſeinem Briefe an den Kaufmanns¬
diener Gebrauch zu machen. —

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[167/0177] wuͤrde erreicht haben, woran ihm doch jetzt alles lag. — Mit Sonnenuntergang kam er denn endlich noch an das Stadtthor, und weil er ordentlich gekleidet war, und das ganze Weſen eines ſpa¬ tzierengehenden annahm, der zuweilen ſtill ſtehet, und ſich nach etwas umſieht, und dann wieder ein paar Schritte weiter geht — ſo ließ man ihn ungehindert durchpaſſiren. — Er fand ſich alſo auf einmal wieder in dem Bezirk einer volkreichen Stadt, wo ihn aber niemand kannte, und er ſo verlaſſen und allein, indem er traurig uͤber das Gelaͤnder in die Weſer hinabſahe, auf der Straße da ſtand, als wenn er auf einer unbewohnten wuͤſten Inſel geweſen waͤre. — Eine Weile gefiel er ſich gewiſſermaßen in dieſem verlaßnen Zuſtande, der doch ſo etwas ſonderbares romanhaftes hatte. — Da aber das vernuͤnftige Nachdenken uͤber die Phantaſie wieder den Sieg erhielt; ſo war freilich ſeine erſte Sorge, von ſeinem Briefe an den Kaufmanns¬ diener Gebrauch zu machen. — L 4

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser03_1786/177>, abgerufen am 24.11.2024.