Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.er sich zu sagen, weil er dadurch noch mehr in der Aber nun änderte sich auf einmal sein widri¬ Einige Gläser Wein, die er noch in Gesell¬ er ſich zu ſagen, weil er dadurch noch mehr in der Aber nun aͤnderte ſich auf einmal ſein widri¬ Einige Glaͤſer Wein, die er noch in Geſell¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0180" n="170"/> er ſich zu ſagen, weil er dadurch noch mehr in der<lb/> Meinung des jungen Menſchen, von dem er<lb/> jetzt allein Huͤlfe erwarten konnte, zu verlieren<lb/> glaubte. —</p><lb/> <p>Aber nun aͤnderte ſich auf einmal ſein widri¬<lb/> ges Schickſal— der Kaufmann erbot ſich ſogleich,<lb/> ihm ſo viel vorzuſtrecken, daß es ihm an nichts<lb/> fehlen ſollte — er fuͤhrte ihn in einen angeſehe¬<lb/> nen Gaſthof, wo Reiſer auf ſeine Empfehlung<lb/> auf das beſte bewirthet wurde, und nun den<lb/> Abend ſo vergnuͤgt zubrachte, daß ihm alle Be¬<lb/> ſchwerden des Tages vielfaͤltig erſetzt wurden. —</p><lb/> <p>Einige Glaͤſer Wein, die er noch in Geſell¬<lb/> ſchaft des Kaufmannsdieners trank, thaten nach<lb/> der Ermuͤdung und Entkraͤftung eines ganzen<lb/> Tages, eine ſo außerordentliche Wirkung auf<lb/> ſeine Lebensgeiſter, daß er faſt die ganze Geſell¬<lb/> ſchaft, die ſich alle Abend hier zu verſammlen<lb/> pflegte, mit Anekdoten von H. . . und luſtigen<lb/> Einfaͤllen, die ihm ſonſt gar nicht gewoͤhnlich<lb/> waren, unterhielt, und ſich den Beifall aller der<lb/> Perſonen in dieſem kleinen Zirkel erwarb, wor¬<lb/> unter ſich auch derjenige mit befand, der ihn den<lb/> Abend traurig und verlaſſen auf der Straße ſte¬<lb/></p> </body> </text> </TEI> [170/0180]
er ſich zu ſagen, weil er dadurch noch mehr in der
Meinung des jungen Menſchen, von dem er
jetzt allein Huͤlfe erwarten konnte, zu verlieren
glaubte. —
Aber nun aͤnderte ſich auf einmal ſein widri¬
ges Schickſal— der Kaufmann erbot ſich ſogleich,
ihm ſo viel vorzuſtrecken, daß es ihm an nichts
fehlen ſollte — er fuͤhrte ihn in einen angeſehe¬
nen Gaſthof, wo Reiſer auf ſeine Empfehlung
auf das beſte bewirthet wurde, und nun den
Abend ſo vergnuͤgt zubrachte, daß ihm alle Be¬
ſchwerden des Tages vielfaͤltig erſetzt wurden. —
Einige Glaͤſer Wein, die er noch in Geſell¬
ſchaft des Kaufmannsdieners trank, thaten nach
der Ermuͤdung und Entkraͤftung eines ganzen
Tages, eine ſo außerordentliche Wirkung auf
ſeine Lebensgeiſter, daß er faſt die ganze Geſell¬
ſchaft, die ſich alle Abend hier zu verſammlen
pflegte, mit Anekdoten von H. . . und luſtigen
Einfaͤllen, die ihm ſonſt gar nicht gewoͤhnlich
waren, unterhielt, und ſich den Beifall aller der
Perſonen in dieſem kleinen Zirkel erwarb, wor¬
unter ſich auch derjenige mit befand, der ihn den
Abend traurig und verlaſſen auf der Straße ſte¬
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