Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.Die drei Abentheurer erreichten noch vor Reiser blieb demohngeachtet völlig entschlos¬ 3r Theil O
Die drei Abentheurer erreichten noch vor Reiſer blieb demohngeachtet voͤllig entſchloſ¬ 3r Theil O
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0247" n="237"/> <p>Die drei Abentheurer erreichten noch vor<lb/> Tagesanbruch ein Dorf, das dicht am Fuß des<lb/> Berges lag, wo ſie einkehrten, und noch einige<lb/> Stunden ſchliefen. — Da ſie aber am andern Mor¬<lb/> gen fruͤh aufſtanden, ſo waren alle die ſchoͤnen Bil¬<lb/> derchen aus der Zauberlaterne verſchwunden; die<lb/> kahle <hi rendition="#fr">Wirklichkeit mit allen ihren</hi> unvermeid¬<lb/> lichen Unannehmlichkeiten ſtand wieder vor ihrer<lb/> Seele da — ſie ſaßen uͤber eine Stunde einander<lb/> gegen uͤber und jaͤhnten ſich an. — Wenn irgend<lb/> etwas Reiſern von ſeiner Phantaſie noch haͤtte<lb/> heilen koͤnnen, ſo waͤre es dieſer Morgen nach<lb/> ſolch einer Nacht geweſen — es war ihnen nun<lb/> leid geworden, den Berg zu beſteigen, ſie fuͤhl¬<lb/> ten ſich muͤde und matt, und nahmen den naͤch¬<lb/> ſten Weg wieder nach der Stadt zuruͤck, der ih¬<lb/> nen wegen der brennenden Sonnenhitze ziemlich<lb/> beſchwerlich wurde — allein ſie fingen unterwe¬<lb/> gens an, Reime zu extemporiren, womit ſie ſich<lb/> die Einfoͤrmigkeit des Gehens einigermaßen<lb/> erleichterten. —</p><lb/> <p>Reiſer blieb demohngeachtet voͤllig entſchloſ¬<lb/> ſen, zu wandern, moͤgte auch ſein Schickſal ſeyn,<lb/> was da wollte — er zog alles, was ihm begeg¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3r <hi rendition="#fr">Theil</hi> O<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [237/0247]
Die drei Abentheurer erreichten noch vor
Tagesanbruch ein Dorf, das dicht am Fuß des
Berges lag, wo ſie einkehrten, und noch einige
Stunden ſchliefen. — Da ſie aber am andern Mor¬
gen fruͤh aufſtanden, ſo waren alle die ſchoͤnen Bil¬
derchen aus der Zauberlaterne verſchwunden; die
kahle Wirklichkeit mit allen ihren unvermeid¬
lichen Unannehmlichkeiten ſtand wieder vor ihrer
Seele da — ſie ſaßen uͤber eine Stunde einander
gegen uͤber und jaͤhnten ſich an. — Wenn irgend
etwas Reiſern von ſeiner Phantaſie noch haͤtte
heilen koͤnnen, ſo waͤre es dieſer Morgen nach
ſolch einer Nacht geweſen — es war ihnen nun
leid geworden, den Berg zu beſteigen, ſie fuͤhl¬
ten ſich muͤde und matt, und nahmen den naͤch¬
ſten Weg wieder nach der Stadt zuruͤck, der ih¬
nen wegen der brennenden Sonnenhitze ziemlich
beſchwerlich wurde — allein ſie fingen unterwe¬
gens an, Reime zu extemporiren, womit ſie ſich
die Einfoͤrmigkeit des Gehens einigermaßen
erleichterten. —
Reiſer blieb demohngeachtet voͤllig entſchloſ¬
ſen, zu wandern, moͤgte auch ſein Schickſal ſeyn,
was da wollte — er zog alles, was ihm begeg¬
3r Theil O
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