Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.schen Lande immer lebhaft wieder in ihm er¬ Nun war diesen Tag auch sehr schönes Wet¬ Das Dorf ist katholisch; und als er an Reiser bejahte dieß wieder in lateinischer Während der Zeit standen die Bauern um¬ ſchen Lande immer lebhaft wieder in ihm er¬ Nun war dieſen Tag auch ſehr ſchoͤnes Wet¬ Das Dorf iſt katholiſch; und als er an Reiſer bejahte dieß wieder in lateiniſcher Waͤhrend der Zeit ſtanden die Bauern um¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0038" n="24"/> ſchen Lande immer lebhaft wieder in ihm er¬<lb/> weckt wurde.</p><lb/> <p>Nun war dieſen Tag auch ſehr ſchoͤnes Wet¬<lb/> ter geweſen, und Reiſer kehrte den Abend in<lb/> einem Dorfe, Nahmens <hi rendition="#fr">Orſchla</hi> ein, um den<lb/> andern Morgen von dort aus nach der Reichs¬<lb/> ſtadt Muͤhlhauſen ſeinen Weg fortzuſetzen.</p><lb/> <p>Das Dorf iſt katholiſch; und als er an<lb/> den Gaſthof kam, ſtand eine Menge Leute vor<lb/> der Thuͤre, unter denen ſich der Schulmeiſter<lb/> des Orts befand, welcher ihn mit den Worten<lb/> anredete: <hi rendition="#aq">esne litteratus</hi>? ( ob er nicht ein Ge¬<lb/> lehrter waͤre? )</p><lb/> <p>Reiſer bejahte dieß wieder in lateiniſcher<lb/> Sprache, und auf befragen wohin er ginge,<lb/> ſagte er wieder: er ginge nach Erfurt, um dort<lb/> die Theologie zu ſtudiren; denn dieß ſchien ihm<lb/> immer das ſicherſte zu ſeyn.</p><lb/> <p>Waͤhrend der Zeit ſtanden die Bauern um¬<lb/> her, und horchten zu, wie ihr Schulmeiſter mit<lb/> dem fremden Studenten lateiniſch ſprach. Der<lb/> Sohn des Schulmeiſters kam auch dazu, der<lb/> in Hildesheim ſtudirt hatte, und jetzt ſeinem<lb/> Vater adjungirt war.</p><lb/> </body> </text> </TEI> [24/0038]
ſchen Lande immer lebhaft wieder in ihm er¬
weckt wurde.
Nun war dieſen Tag auch ſehr ſchoͤnes Wet¬
ter geweſen, und Reiſer kehrte den Abend in
einem Dorfe, Nahmens Orſchla ein, um den
andern Morgen von dort aus nach der Reichs¬
ſtadt Muͤhlhauſen ſeinen Weg fortzuſetzen.
Das Dorf iſt katholiſch; und als er an
den Gaſthof kam, ſtand eine Menge Leute vor
der Thuͤre, unter denen ſich der Schulmeiſter
des Orts befand, welcher ihn mit den Worten
anredete: esne litteratus? ( ob er nicht ein Ge¬
lehrter waͤre? )
Reiſer bejahte dieß wieder in lateiniſcher
Sprache, und auf befragen wohin er ginge,
ſagte er wieder: er ginge nach Erfurt, um dort
die Theologie zu ſtudiren; denn dieß ſchien ihm
immer das ſicherſte zu ſeyn.
Waͤhrend der Zeit ſtanden die Bauern um¬
her, und horchten zu, wie ihr Schulmeiſter mit
dem fremden Studenten lateiniſch ſprach. Der
Sohn des Schulmeiſters kam auch dazu, der
in Hildesheim ſtudirt hatte, und jetzt ſeinem
Vater adjungirt war.
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