Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.Bildung und dem feinen Geschmacke sich die Grazie vereinigte, Ninus und Semiramis. Bildung und dem feinen Geschmacke sich die Grazie vereinigte, Ninus und Semiramis. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0078" n="68"/> Bildung und dem feinen Geschmacke sich die Grazie vereinigte,<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Guido Reni</hi></hi><lb/> glücklich dargestellt. Er lebte von 1575 bis 1642. Seine vorzüglichsten Gemälde sind hier:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Bacchus, als Knabe,</hi></hi><lb/> bei einem Fasse, aus welchem Wein sprüht, mit einer Flasche, aus welcher er in gierigen Zügen trinkt;<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Venus</hi></hi><lb/> auf einem Ruhebette, dem Amor einen Pfeil reichend.</p> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Ninus und Semiramis.</hi></hi><lb/> Es ist die Scene vorgestellt, wo Semiramis ihrem verweichlichten Sohne die Krone und in ihr die Herrschaft des Reiches nimmt. Sie sitzen nebeneinander auf dem Polster. Vertieft in die Politik des Reiches mochte ihr die Unfähigkeit des Sohnes zum Herrschen unabweisbar klar geworden sein. Im Instincte ihres Genies durchblitzt sie der entscheidende Gedanke. Sie hat die Krone mit einem sicheren Griffe ihm abgenommen, mit der Linken hält sie die schöne Last über ihr Haupt, mit der rechten drängt sie seine Hand zurück. Der Weichling im Purpurgewande, dessen Haupt- und Barthaar von Salben trieft, scheint zaghaft zu fragen: Scherz oder Ernst? Ihr scharfer </p> </div> </body> </text> </TEI> [68/0078]
Bildung und dem feinen Geschmacke sich die Grazie vereinigte,
Guido Reni
glücklich dargestellt. Er lebte von 1575 bis 1642. Seine vorzüglichsten Gemälde sind hier:
Bacchus, als Knabe,
bei einem Fasse, aus welchem Wein sprüht, mit einer Flasche, aus welcher er in gierigen Zügen trinkt;
Venus
auf einem Ruhebette, dem Amor einen Pfeil reichend.
Ninus und Semiramis.
Es ist die Scene vorgestellt, wo Semiramis ihrem verweichlichten Sohne die Krone und in ihr die Herrschaft des Reiches nimmt. Sie sitzen nebeneinander auf dem Polster. Vertieft in die Politik des Reiches mochte ihr die Unfähigkeit des Sohnes zum Herrschen unabweisbar klar geworden sein. Im Instincte ihres Genies durchblitzt sie der entscheidende Gedanke. Sie hat die Krone mit einem sicheren Griffe ihm abgenommen, mit der Linken hält sie die schöne Last über ihr Haupt, mit der rechten drängt sie seine Hand zurück. Der Weichling im Purpurgewande, dessen Haupt- und Barthaar von Salben trieft, scheint zaghaft zu fragen: Scherz oder Ernst? Ihr scharfer
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