Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.bus, aquis aquarumque decursibus, Abbatis sive Comitatibus, vineis, seu Hieraus nun ist offenbahr zu sehen/ daß 1. der Bischoff das Jus sequelae Ubrigens ist hier auch noch in transitu zu bemercken/ daß eben dieses von Was der tumultuantische Causidicus hiernächst von dem vorgeblichen Pe- Rechten G
bus, aquis aquarúmque decurſibus, Abbatis ſive Comitatibus, vineis, ſeu Hieraus nun iſt offenbahr zu ſehen/ daß 1. der Biſchoff das Jus ſequelæ Ubrigens iſt hier auch noch in tranſitu zu bemercken/ daß eben dieſes von Was der tumultuantiſche Cauſidicus hiernaͤchſt von dem vorgeblichen Pe- Rechten G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0027" n="25"/> <hi rendition="#aq">bus, aquis aquarúmque decurſibus, Abbatis ſive Comitatibus, vineis, ſeu<lb/> quibuslibet appendiciis rite ad hanc pertinentibus, quæſitis & acquirendis<lb/> omnibus ejusdem loci Epiſcopo ſubeſſe, & per omnia obedire volumus &<lb/> jubemus. Quum verò in expeditionem aut in palatium, vel in aliud ſervi-<lb/> tium noſtrum iter arripuerit, quorumlibet hominum ſuorum cujuscunque<lb/> videantur perſonæ, poteſtatem habeat, nec in aliam profectionem quis eos<lb/> cogere præſumat, nullúsque Judex publicus, ſeu judiciaria qualiscunque<lb/> perſona, in hoc ſibi contradicere, vel ſe moleſtare audeat. Prædictæ quip-<lb/> pe concedimus Eccleſiæ, ut ejusdem ſedis Clerici canonicè & eccleſiaſticè<lb/> eligendi Epiſcopum dignè & convenienter inter ſe, ſive aliunde, æquo con-<lb/> ſenſu Regis liberam habeant ac propriam voluntatem. Sed & ſi quæ eo<lb/> loci ab Anteceſſoribus noſtris fidelibus ſunt attributa ſive à modo fuerint<lb/> conquirenda pro animæ noſtræ remedio, Regni quoque totius nobis divi-<lb/> nitus collocati ſtabilitate, & pro conjugis prolísque regalis incolumitate o-<lb/> mni difficultate ſepoſitâ, quò pace perpetuâ conſtent, nec quilibet in futu-<lb/> rum irritare prævaleat, pactionem, ecce præſcriptam Sigilli noſtri impres-<lb/> ſione firmavimus, manúsque propriæ ſubſcriptione confirmavimus. Da-<lb/> tum. Indict. XI. Anno Dominicæ Incarnat. M XIII. Anno verò Domini<lb/> Henrici ſecundi regnantis XI. Actum Werla feliciter Amen.</hi> </p><lb/> <p>Hieraus nun iſt offenbahr zu ſehen/ daß 1. der Biſchoff das <hi rendition="#aq">Jus ſequelæ</hi><lb/> damalen nicht erſt uͤberkommen/ ſondern es bereits vorhin gehabt und durch<lb/> dieſes <hi rendition="#aq">Diploma</hi> nur beſtaͤttiget erhalten habe/ und dann 2. daß die Urſach/ war-<lb/> um der Biſchoff ſich unter anderem auch dieſes Recht wiederum beſtattigen<lb/> laſſen/ geweſen ſeye/ weil durch einen ungluͤcklichen Brand die Biſchoͤffliche<lb/><hi rendition="#aq">Documenta</hi> und <hi rendition="#aq">Privilegia</hi> verlohren gegangen waren und er alſo wieder et-<lb/> was in Haͤnden haben wolte/ womit er oder ſeine <hi rendition="#aq">Succeſſores</hi> ſich gegen die-<lb/> jenige/ welche dieſes <hi rendition="#aq">Jus</hi> anfechten oder ſich ihrer Schuldigkeit entziehen woll-<lb/> ten/ <hi rendition="#aq">defendi</hi>ren koͤnnten.</p><lb/> <p>Ubrigens iſt hier auch noch <hi rendition="#aq">in tranſitu</hi> zu bemercken/ daß eben dieſes von<lb/> dem Gegner ſelbſt angefuͤhrte <hi rendition="#aq">Documentum de An.</hi> 1013. ihne haͤtten belehren<lb/> koͤnnen/ daß ſein Vorgeben/ als ob die Herren <hi rendition="#aq">Canonici</hi> zu Hildesheim ehe-<lb/> deſſen den Moͤnch-Stand gefuͤhret und erſt nach Biſchoffs <hi rendition="#aq">Ditmari</hi> Zeiten/<lb/> welcher ſeiner Rechnung nach <hi rendition="#aq">An.</hi> 1037. erwaͤhlet worden ſeyn ſolle/ <hi rendition="#aq">quitti</hi>ret<lb/> haͤtten/ ein <hi rendition="#aq">anile commentum</hi> ſeye; Dann es heiſſet in dem <hi rendition="#aq">Diplomate: Præ-<lb/> dictæ concedimus Eccleſiæ, ut ejusdem Sedis NB. 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bus, aquis aquarúmque decurſibus, Abbatis ſive Comitatibus, vineis, ſeu
quibuslibet appendiciis rite ad hanc pertinentibus, quæſitis & acquirendis
omnibus ejusdem loci Epiſcopo ſubeſſe, & per omnia obedire volumus &
jubemus. Quum verò in expeditionem aut in palatium, vel in aliud ſervi-
tium noſtrum iter arripuerit, quorumlibet hominum ſuorum cujuscunque
videantur perſonæ, poteſtatem habeat, nec in aliam profectionem quis eos
cogere præſumat, nullúsque Judex publicus, ſeu judiciaria qualiscunque
perſona, in hoc ſibi contradicere, vel ſe moleſtare audeat. Prædictæ quip-
pe concedimus Eccleſiæ, ut ejusdem ſedis Clerici canonicè & eccleſiaſticè
eligendi Epiſcopum dignè & convenienter inter ſe, ſive aliunde, æquo con-
ſenſu Regis liberam habeant ac propriam voluntatem. Sed & ſi quæ eo
loci ab Anteceſſoribus noſtris fidelibus ſunt attributa ſive à modo fuerint
conquirenda pro animæ noſtræ remedio, Regni quoque totius nobis divi-
nitus collocati ſtabilitate, & pro conjugis prolísque regalis incolumitate o-
mni difficultate ſepoſitâ, quò pace perpetuâ conſtent, nec quilibet in futu-
rum irritare prævaleat, pactionem, ecce præſcriptam Sigilli noſtri impres-
ſione firmavimus, manúsque propriæ ſubſcriptione confirmavimus. Da-
tum. Indict. XI. Anno Dominicæ Incarnat. M XIII. Anno verò Domini
Henrici ſecundi regnantis XI. Actum Werla feliciter Amen.
Hieraus nun iſt offenbahr zu ſehen/ daß 1. der Biſchoff das Jus ſequelæ
damalen nicht erſt uͤberkommen/ ſondern es bereits vorhin gehabt und durch
dieſes Diploma nur beſtaͤttiget erhalten habe/ und dann 2. daß die Urſach/ war-
um der Biſchoff ſich unter anderem auch dieſes Recht wiederum beſtattigen
laſſen/ geweſen ſeye/ weil durch einen ungluͤcklichen Brand die Biſchoͤffliche
Documenta und Privilegia verlohren gegangen waren und er alſo wieder et-
was in Haͤnden haben wolte/ womit er oder ſeine Succeſſores ſich gegen die-
jenige/ welche dieſes Jus anfechten oder ſich ihrer Schuldigkeit entziehen woll-
ten/ defendiren koͤnnten.
Ubrigens iſt hier auch noch in tranſitu zu bemercken/ daß eben dieſes von
dem Gegner ſelbſt angefuͤhrte Documentum de An. 1013. ihne haͤtten belehren
koͤnnen/ daß ſein Vorgeben/ als ob die Herren Canonici zu Hildesheim ehe-
deſſen den Moͤnch-Stand gefuͤhret und erſt nach Biſchoffs Ditmari Zeiten/
welcher ſeiner Rechnung nach An. 1037. erwaͤhlet worden ſeyn ſolle/ quittiret
haͤtten/ ein anile commentum ſeye; Dann es heiſſet in dem Diplomate: Præ-
dictæ concedimus Eccleſiæ, ut ejusdem Sedis NB. Clerici (nicht Monachi)
canonicè & eccleſiaſticè eligendi Epiſcopum - - liberam habeant ac pro-
priam voluntatem.
Was der tumultuantiſche Cauſidicus hiernaͤchſt von dem vorgeblichen Pe-
riodo Critica des Saͤchſiſchen Hertzogthums zu Aufang des 12ten Seculi fa-
buliret/ kommt pag. 30. ſeq. mit mehrerem fuͤr/ und wollen wir dahero ſeine
verdiente Caſtigation bis dahin verſpahren. Immediatè darauf machet dieſer
Æolus wieder ein Hauffen Winde/ als ob das Stifft Hildesheim von dem
Fall Hertzogs Henrici Leonis nicht wenig profitirt/ und der damalige Bi-
ſchoff Adelogus vor das Stifft und Dom-Capitel viele Privilegia extrahiret
habe/ welches der in Bedruckung geſtandene Landes-Herr nicht zu hinderen
vermocht haͤtte: alleine es findet auch hier das wahre Sprichwort ſtatt: es iſt
bald viel geſagt/ aber nicht ſo bald erwiſen/ und muß der Gegner entweder
andere Leute vor ſehr einfaͤltig anſehen; oder ſelbſt dieſes Gelichters ſeyn/ daß
er ſich nicht ſchaͤmet zu prætendiren/ ihme ſolche wichtige Hiſtoriſche Saͤtze
auf ſein bloſſes Wort und ohne den geringſten Umſtand oder Zeugnuͤß davon
aufuͤhren zu koͤnnen/ zu glauben. Will er alſo nicht fuͤr einen Windmacher
paſſiren/ ſo rette er in dieſem Stuͤck ſeine Ehre/ und verificire auf eine in
Rechten
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