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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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5. Capitel.
der Reichs- und Craystäge dißfalls seine be-
sondere Geseze; welche sich aber nicht auf frem-
de Gesandte erstrecken.



Beleidigung eines Gesandtens.
§. 212.

Ein Gesandter, der beleidiget zu seyn glaubt,
kan Genugthuung fordern:

§. 213.

Dabey kommt viles darauf an, von wem die
Beleidigung herrühre, oder doch gestattet wor-
den, wie auch auf andere Umstände, z. E.
Trunck.

*) Carl Gustav.
§. 214.

Nach Beschaffenheit diser Umstände ist auch
die Art, Genugthuung zu suchen und zu geben,
verschiden.

*) Villars. Preußischer Resident zu Cölln-
Zindt.
§. 215.

Wann ein Gesandter von dem Souverain
selber, an den er geschickt ist, beleidiget wird,
muß er es die Herrn selber mit einander ausma-
chen lassen.

§. 216.

Ob und in was für Fällen man gegen einen
Gesandten Repressalien brauchen könne? ist
eine schwere Frage, und es gehören besondere

Um-

5. Capitel.
der Reichs- und Craystaͤge dißfalls ſeine be-
ſondere Geſeze; welche ſich aber nicht auf frem-
de Geſandte erſtrecken.



Beleidigung eines Geſandtens.
§. 212.

Ein Geſandter, der beleidiget zu ſeyn glaubt,
kan Genugthuung fordern:

§. 213.

Dabey kommt viles darauf an, von wem die
Beleidigung herruͤhre, oder doch geſtattet wor-
den, wie auch auf andere Umſtaͤnde, z. E.
Trunck.

*) Carl Guſtav.
§. 214.

Nach Beſchaffenheit diſer Umſtaͤnde iſt auch
die Art, Genugthuung zu ſuchen und zu geben,
verſchiden.

*) Villars. Preußiſcher Reſident zu Coͤlln-
Zindt.
§. 215.

Wann ein Geſandter von dem Souverain
ſelber, an den er geſchickt iſt, beleidiget wird,
muß er es die Herrn ſelber mit einander ausma-
chen laſſen.

§. 216.

Ob und in was fuͤr Faͤllen man gegen einen
Geſandten Repreſſalien brauchen koͤnne? iſt
eine ſchwere Frage, und es gehoͤren beſondere

Um-
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[112/0124] 5. Capitel. der Reichs- und Craystaͤge dißfalls ſeine be- ſondere Geſeze; welche ſich aber nicht auf frem- de Geſandte erſtrecken. Beleidigung eines Geſandtens. §. 212. Ein Geſandter, der beleidiget zu ſeyn glaubt, kan Genugthuung fordern: §. 213. Dabey kommt viles darauf an, von wem die Beleidigung herruͤhre, oder doch geſtattet wor- den, wie auch auf andere Umſtaͤnde, z. E. Trunck. *⁾ Carl Guſtav. §. 214. Nach Beſchaffenheit diſer Umſtaͤnde iſt auch die Art, Genugthuung zu ſuchen und zu geben, verſchiden. *⁾ Villars. Preußiſcher Reſident zu Coͤlln- Zindt. §. 215. Wann ein Geſandter von dem Souverain ſelber, an den er geſchickt iſt, beleidiget wird, muß er es die Herrn ſelber mit einander ausma- chen laſſen. §. 216. Ob und in was fuͤr Faͤllen man gegen einen Geſandten Repreſſalien brauchen koͤnne? iſt eine ſchwere Frage, und es gehoͤren beſondere Um-

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/124>, abgerufen am 23.11.2024.