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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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4. Capitel.
der reisende Souverain ein Liebhaber vom Cere-
moniel ist, oder nicht? 2. Ob die Souverains
in der Residenz, oder an einem dritten Ort in-
nerhalb Landes, zusammen kommen? 3. Ob
der Landesherr besondere personelle oder Staats-
ursachen hat, dem fremden Souverain vorzüg-
liche Ehren zu erzeigen, oder nicht?

§. 12.

Nach Verschidenheit diser Fälle nun ist auch
das Ceremoniel davon gar sehr unterschiden;
und hat keine gewisse Reglen.

*) Beyspile beym Lünig.
§. 13.

Daß eine hinlängliche Ursach zu einer Kriegs-
erklärung seye, weil man einem incognito reisen-
den Souverain nicht genug Ehre angethan habe,
wäre nicht glaublich, wann nicht die Erfahrung
das Gegentheil lehrete.

*) Beyspil von Czaar Peter I.
§. 14.

Uebrigens ist herkommlich, daß der Landes-
herr in seinem Land und Quartier dem Fremden
die Oberhand läßt; wann er es gleich bey ande-
ren Gelegenheiten nicht thut.

§. 15.

Nur die Römische Kaysere und Könige
wollen auch in ihrem Land und Quartier keinem
fremden Souverain den Rang lassen.

*) Beyspil von Polen und Spanien.
§. 16.

4. Capitel.
der reiſende Souverain ein Liebhaber vom Cere-
moniel iſt, oder nicht? 2. Ob die Souverains
in der Reſidenz, oder an einem dritten Ort in-
nerhalb Landes, zuſammen kommen? 3. Ob
der Landesherr beſondere perſonelle oder Staats-
urſachen hat, dem fremden Souverain vorzuͤg-
liche Ehren zu erzeigen, oder nicht?

§. 12.

Nach Verſchidenheit diſer Faͤlle nun iſt auch
das Ceremoniel davon gar ſehr unterſchiden;
und hat keine gewiſſe Reglen.

*) Beyſpile beym Lünig.
§. 13.

Daß eine hinlaͤngliche Urſach zu einer Kriegs-
erklaͤrung ſeye, weil man einem incognito reiſen-
den Souverain nicht genug Ehre angethan habe,
waͤre nicht glaublich, wann nicht die Erfahrung
das Gegentheil lehrete.

*) Beyſpil von Czaar Peter I.
§. 14.

Uebrigens iſt herkommlich, daß der Landes-
herr in ſeinem Land und Quartier dem Fremden
die Oberhand laͤßt; wann er es gleich bey ande-
ren Gelegenheiten nicht thut.

§. 15.

Nur die Roͤmiſche Kayſere und Koͤnige
wollen auch in ihrem Land und Quartier keinem
fremden Souverain den Rang laſſen.

*) Beyſpil von Polen und Spanien.
§. 16.
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[56/0068] 4. Capitel. der reiſende Souverain ein Liebhaber vom Cere- moniel iſt, oder nicht? 2. Ob die Souverains in der Reſidenz, oder an einem dritten Ort in- nerhalb Landes, zuſammen kommen? 3. Ob der Landesherr beſondere perſonelle oder Staats- urſachen hat, dem fremden Souverain vorzuͤg- liche Ehren zu erzeigen, oder nicht? §. 12. Nach Verſchidenheit diſer Faͤlle nun iſt auch das Ceremoniel davon gar ſehr unterſchiden; und hat keine gewiſſe Reglen. *⁾ Beyſpile beym Lünig. §. 13. Daß eine hinlaͤngliche Urſach zu einer Kriegs- erklaͤrung ſeye, weil man einem incognito reiſen- den Souverain nicht genug Ehre angethan habe, waͤre nicht glaublich, wann nicht die Erfahrung das Gegentheil lehrete. *⁾ Beyſpil von Czaar Peter I. §. 14. Uebrigens iſt herkommlich, daß der Landes- herr in ſeinem Land und Quartier dem Fremden die Oberhand laͤßt; wann er es gleich bey ande- ren Gelegenheiten nicht thut. §. 15. Nur die Roͤmiſche Kayſere und Koͤnige wollen auch in ihrem Land und Quartier keinem fremden Souverain den Rang laſſen. *⁾ Beyſpil von Polen und Spanien. §. 16.

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/68>, abgerufen am 26.11.2024.