Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.pa -- wenigstens nicht im Christlichen. Trotz Wenns mit wünschen gethan wäre, (und pa — wenigstens nicht im Christlichen. Trotz Wenns mit wünschen gethan wäre, (und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="98"/> pa — wenigstens nicht im Christlichen. Trotz<lb/> der besagten Erbsünde, womit alle Gewaltha-<lb/> ber ohne Ausnahme, so gut wie jeder Privat-<lb/> mann in seinem kleinen Zirkelchen, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">mehr oder<lb/> weniger</hi></hi> angesteckt sind, geht es, aus mancherley<lb/> bekannten Ursachen, noch immer in den meisten<lb/> europäischen Staaten, und besonders in unserm<lb/> Deutschen Vaterlande, von den groſsen Monar-<lb/> chien an biſs zu vorbesagter Reichs-Stadt Bu-<lb/> chau, verhältniſsmäſsig <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ganz leidlich</hi></hi> zu. Und<lb/> mehr als eine <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">leidliche Existenz</hi></hi> von aussen<lb/> her ist niemand berechtiget, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">von diesem Le-<lb/> ben</hi></hi> zu fordern; denn <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">glücklich</hi></hi> kann kein Kö-<lb/> nig, ja kein Gott uns machen, wenn wir es<lb/> selbst nicht können.„</p><lb/> <p>Wenns mit wünschen gethan wäre, (und<lb/> wünschen ist doch wohl keine Reichs-Sünde);<lb/> wenns noch Gebrauch wäre, Könige und Für-<lb/> sten vor ihrer Thron- und Erb-Folge schwören<lb/> zu machen; wenn alle an den Gott glaubten,<lb/> bey dem sie schwören, und was der <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">wenn</hi></hi> noch<lb/> mehrere sind, so möchte ich, wenn ich mein<lb/> Scherflein auch noch dazu legen darf, wohl wün-<lb/> schen, daſs wenigstens so lange, als unsere<lb/> Könige, Fürsten und Herrn sich Christen nen-<lb/> nen lassen, vor ihrem Regierungs-Antritt das<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0104]
pa — wenigstens nicht im Christlichen. Trotz
der besagten Erbsünde, womit alle Gewaltha-
ber ohne Ausnahme, so gut wie jeder Privat-
mann in seinem kleinen Zirkelchen, mehr oder
weniger angesteckt sind, geht es, aus mancherley
bekannten Ursachen, noch immer in den meisten
europäischen Staaten, und besonders in unserm
Deutschen Vaterlande, von den groſsen Monar-
chien an biſs zu vorbesagter Reichs-Stadt Bu-
chau, verhältniſsmäſsig ganz leidlich zu. Und
mehr als eine leidliche Existenz von aussen
her ist niemand berechtiget, von diesem Le-
ben zu fordern; denn glücklich kann kein Kö-
nig, ja kein Gott uns machen, wenn wir es
selbst nicht können.„
Wenns mit wünschen gethan wäre, (und
wünschen ist doch wohl keine Reichs-Sünde);
wenns noch Gebrauch wäre, Könige und Für-
sten vor ihrer Thron- und Erb-Folge schwören
zu machen; wenn alle an den Gott glaubten,
bey dem sie schwören, und was der wenn noch
mehrere sind, so möchte ich, wenn ich mein
Scherflein auch noch dazu legen darf, wohl wün-
schen, daſs wenigstens so lange, als unsere
Könige, Fürsten und Herrn sich Christen nen-
nen lassen, vor ihrem Regierungs-Antritt das
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