Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.Sie fragen nicht: Kanns seyn? ists recht oder Sie hassen allen Verzug; alles soll nur im- Sie hassen, scheuen und meiden den ihrem Je hitziger die Herrn von Blut sind, je schnel- Sie können Gegen-Vorstellungen selten, Wenns nicht geräth, wie sich dieser Fall oft Sie schämen sich nich, offenkundige Thatsa- Sie fragen nicht: Kanns seyn? ists recht oder Sie hassen allen Verzug; alles soll nur im- Sie hassen, scheuen und meiden den ihrem Je hitziger die Herrn von Blut sind, je schnel- Sie können Gegen-Vorstellungen selten, Wenns nicht geräth, wie sich dieser Fall oft Sie schämen sich nich, offenkundige Thatsa- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0197" n="191"/> <p>Sie fragen nicht: <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Kanns</hi></hi> seyn? ists recht oder<lb/> unrecht? leidet niemand darunter? u. s. w. son-<lb/> dern nur: <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Wie</hi></hi> ists zu machen?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie hassen allen Verzug; alles soll nur im-<lb/> mer frisch von der Faust weggehen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie hassen, scheuen und meiden den ihrem<lb/> Dünkel nach allzulangsamen und bedächtlichen<lb/> Gang collegialischer Berathschlagungen, und<lb/> suchen solche durch Departements, Commissio-<lb/> nen und Aufträge an einzelne Leute, mit de-<lb/> nen sie eher fertig werden können, zu umgehen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Je hitziger die Herrn von Blut sind, je schnel-<lb/> ler und unbedingter wollen sie gehorcht seyn.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie können Gegen-Vorstellungen selten,<lb/> Widersprüche noch weniger leiden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wenns nicht geräth, wie sich dieser Fall oft<lb/> genug zuträgt, so kehren sie eben so schnell,<lb/> eben so leichtsinnig und gewaltthätig wieder um.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie schämen sich nich, offenkundige Thatsa-<lb/> chen von Ungerehtigkeiten, Gewaltthätigkei-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [191/0197]
Sie fragen nicht: Kanns seyn? ists recht oder
unrecht? leidet niemand darunter? u. s. w. son-
dern nur: Wie ists zu machen?
Sie hassen allen Verzug; alles soll nur im-
mer frisch von der Faust weggehen.
Sie hassen, scheuen und meiden den ihrem
Dünkel nach allzulangsamen und bedächtlichen
Gang collegialischer Berathschlagungen, und
suchen solche durch Departements, Commissio-
nen und Aufträge an einzelne Leute, mit de-
nen sie eher fertig werden können, zu umgehen.
Je hitziger die Herrn von Blut sind, je schnel-
ler und unbedingter wollen sie gehorcht seyn.
Sie können Gegen-Vorstellungen selten,
Widersprüche noch weniger leiden.
Wenns nicht geräth, wie sich dieser Fall oft
genug zuträgt, so kehren sie eben so schnell,
eben so leichtsinnig und gewaltthätig wieder um.
Sie schämen sich nich, offenkundige Thatsa-
chen von Ungerehtigkeiten, Gewaltthätigkei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |