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Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

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Des siebenden Hauptstücks, erster Abschnitt.
[Abbildung]
§. 8.

Eine sechste Veränderung erhält man, wenn man die erste Note im Herab-
striche ganz allein schnell abstößt; die zwote und dritte in dem Hinaufstriche zu-
sammen schleifet; die vierte aber im Herabstriche wieder besonders und schnell
weg spielet. Auch hier fängt sich das zweyte und vierte Viertheil, wider die
im 9. §. des vierten Hauptstückes vorgeschriebene Regel, mit dem Hinauf-
striche an. Man spiele die erste und letzte Note iedes Viertheiles mit einem
schnellen Striche; sonst entstehet eine Ungleichheit des Zeitmaases.

[Abbildung]
§. 9.

Es läßt sich eine solche Passage auch artig vortragen, wenn man die erste
Note mit dem Herabstriche abstößt; die zwote und dritte mit dem Hinaufstriche
zusammen schleifet; die letzte aber mit der ersten des folgenden Viertheils durch
den Herabstrich in einem Schleifer verbindet, und so immer fortfährt, daß so
gar die letzte Note an die vorletzte geschliffen wird. Dieß mag die siebende
Veränderung seyn.

[Abbildung]
§. 10.

Man kann ferner die 4. Sechzehntheilnoten des ersten Viertheils in dem
Herabstriche, die viere des zweyten Viertheils hingegen in dem Hinaufstriche zu-

sammen
Q 3
Des ſiebenden Hauptſtuͤcks, erſter Abſchnitt.
[Abbildung]
§. 8.

Eine ſechſte Veraͤnderung erhaͤlt man, wenn man die erſte Note im Herab-
ſtriche ganz allein ſchnell abſtoͤßt; die zwote und dritte in dem Hinaufſtriche zu-
ſammen ſchleifet; die vierte aber im Herabſtriche wieder beſonders und ſchnell
weg ſpielet. Auch hier faͤngt ſich das zweyte und vierte Viertheil, wider die
im 9. §. des vierten Hauptſtuͤckes vorgeſchriebene Regel, mit dem Hinauf-
ſtriche an. Man ſpiele die erſte und letzte Note iedes Viertheiles mit einem
ſchnellen Striche; ſonſt entſtehet eine Ungleichheit des Zeitmaaſes.

[Abbildung]
§. 9.

Es laͤßt ſich eine ſolche Paſſage auch artig vortragen, wenn man die erſte
Note mit dem Herabſtriche abſtoͤßt; die zwote und dritte mit dem Hinaufſtriche
zuſammen ſchleifet; die letzte aber mit der erſten des folgenden Viertheils durch
den Herabſtrich in einem Schleifer verbindet, und ſo immer fortfaͤhrt, daß ſo
gar die letzte Note an die vorletzte geſchliffen wird. Dieß mag die ſiebende
Veraͤnderung ſeyn.

[Abbildung]
§. 10.

Man kann ferner die 4. Sechzehntheilnoten des erſten Viertheils in dem
Herabſtriche, die viere des zweyten Viertheils hingegen in dem Hinaufſtriche zu-

ſammen
Q 3
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[125/0153] Des ſiebenden Hauptſtuͤcks, erſter Abſchnitt. [Abbildung] §. 8. Eine ſechſte Veraͤnderung erhaͤlt man, wenn man die erſte Note im Herab- ſtriche ganz allein ſchnell abſtoͤßt; die zwote und dritte in dem Hinaufſtriche zu- ſammen ſchleifet; die vierte aber im Herabſtriche wieder beſonders und ſchnell weg ſpielet. Auch hier faͤngt ſich das zweyte und vierte Viertheil, wider die im 9. §. des vierten Hauptſtuͤckes vorgeſchriebene Regel, mit dem Hinauf- ſtriche an. Man ſpiele die erſte und letzte Note iedes Viertheiles mit einem ſchnellen Striche; ſonſt entſtehet eine Ungleichheit des Zeitmaaſes. [Abbildung] §. 9. Es laͤßt ſich eine ſolche Paſſage auch artig vortragen, wenn man die erſte Note mit dem Herabſtriche abſtoͤßt; die zwote und dritte mit dem Hinaufſtriche zuſammen ſchleifet; die letzte aber mit der erſten des folgenden Viertheils durch den Herabſtrich in einem Schleifer verbindet, und ſo immer fortfaͤhrt, daß ſo gar die letzte Note an die vorletzte geſchliffen wird. Dieß mag die ſiebende Veraͤnderung ſeyn. [Abbildung] §. 10. Man kann ferner die 4. Sechzehntheilnoten des erſten Viertheils in dem Herabſtriche, die viere des zweyten Viertheils hingegen in dem Hinaufſtriche zu- ſammen Q 3

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Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/153>, abgerufen am 22.11.2024.