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Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

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Das zehente Hauptstück.
§. 15.

Nun soll man freylich auch einige Regeln geben: Wenn und wo die
Triller anzubringen sind. Allein wer wird sich doch gleich aller möglichen Zu-
fälle erinnern, die sich in so vielen Sing- und Spielmelodien eräugen können?
Jch will es doch versuchen, und einige Regeln hersetzen.

Als eine Hauptregel mag man sichs wohl merken, niemals einen Gesang
mit einem Triller anzufangen, wenn es nicht ausdrücklich hingeschrieben ist, oder
wo es nicht ein besonderer Ausdruck erfordert.

[Abbildung]
§. 16.

Man muß überhaupts die Noten nicht mit Trillern überhäuffen. Bey
vielen stuffenweise aufeinander folgenden Achttheilnoten oder auch Sechzehntheil-
noten, sie mögen geschliffen oder ausgestossen seyn, wird allemal bey der ersten
von zwoen der Triller angebracht. Jn solchem Falle fällt der Triller auf die
erste, dritte, fünfte und siebente Note, u. s. f. Z. E.

[Abbildung]
Wenn man aber den Triller schon bey der Noten des Aufstreichs ausser dem
Tacte anfängt: so kommt der Triller auf die zwote, vierte, und sechste
Note, u. s. f. Diese Art des Vortrags läßt noch fremder, wenn man ihn,
wie es auch seyn soll, mit verändertem Striche abspielet. Man braucht ihn
aber nur in lebhaften Stücken.

§. 17.
Mozarts Violinschule. F f
Das zehente Hauptſtuͤck.
§. 15.

Nun ſoll man freylich auch einige Regeln geben: Wenn und wo die
Triller anzubringen ſind. Allein wer wird ſich doch gleich aller moͤglichen Zu-
faͤlle erinnern, die ſich in ſo vielen Sing- und Spielmelodien eraͤugen koͤnnen?
Jch will es doch verſuchen, und einige Regeln herſetzen.

Als eine Hauptregel mag man ſichs wohl merken, niemals einen Geſang
mit einem Triller anzufangen, wenn es nicht ausdruͤcklich hingeſchrieben iſt, oder
wo es nicht ein beſonderer Ausdruck erfordert.

[Abbildung]
§. 16.

Man muß uͤberhaupts die Noten nicht mit Trillern uͤberhaͤuffen. Bey
vielen ſtuffenweiſe aufeinander folgenden Achttheilnoten oder auch Sechzehntheil-
noten, ſie moͤgen geſchliffen oder ausgeſtoſſen ſeyn, wird allemal bey der erſten
von zwoen der Triller angebracht. Jn ſolchem Falle faͤllt der Triller auf die
erſte, dritte, fuͤnfte und ſiebente Note, u. ſ. f. Z. E.

[Abbildung]
Wenn man aber den Triller ſchon bey der Noten des Aufſtreichs auſſer dem
Tacte anfaͤngt: ſo kommt der Triller auf die zwote, vierte, und ſechſte
Note, u. ſ. f. Dieſe Art des Vortrags laͤßt noch fremder, wenn man ihn,
wie es auch ſeyn ſoll, mit veraͤndertem Striche abſpielet. Man braucht ihn
aber nur in lebhaften Stuͤcken.

§. 17.
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[225/0253] Das zehente Hauptſtuͤck. §. 15. Nun ſoll man freylich auch einige Regeln geben: Wenn und wo die Triller anzubringen ſind. Allein wer wird ſich doch gleich aller moͤglichen Zu- faͤlle erinnern, die ſich in ſo vielen Sing- und Spielmelodien eraͤugen koͤnnen? Jch will es doch verſuchen, und einige Regeln herſetzen. Als eine Hauptregel mag man ſichs wohl merken, niemals einen Geſang mit einem Triller anzufangen, wenn es nicht ausdruͤcklich hingeſchrieben iſt, oder wo es nicht ein beſonderer Ausdruck erfordert. [Abbildung] §. 16. Man muß uͤberhaupts die Noten nicht mit Trillern uͤberhaͤuffen. Bey vielen ſtuffenweiſe aufeinander folgenden Achttheilnoten oder auch Sechzehntheil- noten, ſie moͤgen geſchliffen oder ausgeſtoſſen ſeyn, wird allemal bey der erſten von zwoen der Triller angebracht. Jn ſolchem Falle faͤllt der Triller auf die erſte, dritte, fuͤnfte und ſiebente Note, u. ſ. f. Z. E. [Abbildung] Wenn man aber den Triller ſchon bey der Noten des Aufſtreichs auſſer dem Tacte anfaͤngt: ſo kommt der Triller auf die zwote, vierte, und ſechſte Note, u. ſ. f. Dieſe Art des Vortrags laͤßt noch fremder, wenn man ihn, wie es auch ſeyn ſoll, mit veraͤndertem Striche abſpielet. Man braucht ihn aber nur in lebhaften Stuͤcken. §. 17. Mozarts Violinſchule. F f

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Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/253>, abgerufen am 24.11.2024.