Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Das zehente Hauptstück.
§. 20.

Man kann aber auch bey punctierten Noten entweder die erste oder die
letzte mit einem Triller abspielen. Z. E.

[Abbildung]
Bey dem ersten Beyspiele pflegt man nicht iede Note besonders abzugeigen;
sondern man nimmt iedes Viertheil in einem Bogenstriche, doch so, zusammen:
daß bey dem Puncte der Bogen aufgehoben, und die kurze Note am Ende des
Bogens, kaum vor der Wendung, noch an den nämlichen Bogenstrich genommen
wird. Jm zweyten Beyspiele aber muß der Bogen bey dem Puncte völlig
von der Violin weggelassen werden; wie ich es hier klärer vor Augen legen
will. Z. E.

[Abbildung]
§. 21.

Unter den musikalischen Auszierungen, deren man sich heut zu Tage be-
dienet, sieht man auch aufsteigende und absteigende Triller, die meisten-
theils schon angezeiget werden. Es sind selbe eine Reihe stuffenweise auf und
absteigender Noten, deren iede mit einem Triller gezieret wird. Dabey ist
zu beobachten: erstlich, daß man alle Noten in einem Bogenstriche nehme;
oder wenn derselben gar zu viel sind: daß man bey dem Anfange des Tactes,
oder im geraden Tacte beym dritten Viertheile den Strich verändere. Zwey-

tens,
F f 2
Das zehente Hauptſtuͤck.
§. 20.

Man kann aber auch bey punctierten Noten entweder die erſte oder die
letzte mit einem Triller abſpielen. Z. E.

[Abbildung]
Bey dem erſten Beyſpiele pflegt man nicht iede Note beſonders abzugeigen;
ſondern man nimmt iedes Viertheil in einem Bogenſtriche, doch ſo, zuſammen:
daß bey dem Puncte der Bogen aufgehoben, und die kurze Note am Ende des
Bogens, kaum vor der Wendung, noch an den naͤmlichen Bogenſtrich genommen
wird. Jm zweyten Beyſpiele aber muß der Bogen bey dem Puncte voͤllig
von der Violin weggelaſſen werden; wie ich es hier klaͤrer vor Augen legen
will. Z. E.

[Abbildung]
§. 21.

Unter den muſikaliſchen Auszierungen, deren man ſich heut zu Tage be-
dienet, ſieht man auch aufſteigende und abſteigende Triller, die meiſten-
theils ſchon angezeiget werden. Es ſind ſelbe eine Reihe ſtuffenweiſe auf und
abſteigender Noten, deren iede mit einem Triller gezieret wird. Dabey iſt
zu beobachten: erſtlich, daß man alle Noten in einem Bogenſtriche nehme;
oder wenn derſelben gar zu viel ſind: daß man bey dem Anfange des Tactes,
oder im geraden Tacte beym dritten Viertheile den Strich veraͤndere. Zwey-

tens,
F f 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0255" n="227"/>
          <fw type="header" place="top">Das zehente Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Man kann aber auch bey punctierten Noten entweder die er&#x017F;te oder die<lb/>
letzte mit einem <hi rendition="#b">Triller</hi> ab&#x017F;pielen. Z. E.<lb/><figure/><lb/>
Bey dem er&#x017F;ten Bey&#x017F;piele pflegt man nicht iede Note be&#x017F;onders abzugeigen;<lb/>
&#x017F;ondern man nimmt iedes Viertheil in einem Bogen&#x017F;triche, doch &#x017F;o, zu&#x017F;ammen:<lb/>
daß bey dem Puncte der Bogen aufgehoben, und die kurze Note am Ende des<lb/>
Bogens, kaum vor der Wendung, noch an den na&#x0364;mlichen Bogen&#x017F;trich genommen<lb/>
wird. Jm zweyten Bey&#x017F;piele aber muß der Bogen bey dem Puncte vo&#x0364;llig<lb/>
von der Violin weggela&#x017F;&#x017F;en werden; wie ich es hier kla&#x0364;rer vor Augen legen<lb/>
will. Z. E.</p><lb/>
            <figure/>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head><lb/>
            <p>Unter den mu&#x017F;ikali&#x017F;chen Auszierungen, deren man &#x017F;ich heut zu Tage be-<lb/>
dienet, &#x017F;ieht man auch <hi rendition="#b">auf&#x017F;teigende</hi> und <hi rendition="#b">ab&#x017F;teigende Triller,</hi> die mei&#x017F;ten-<lb/>
theils &#x017F;chon angezeiget werden. Es &#x017F;ind &#x017F;elbe eine Reihe &#x017F;tuffenwei&#x017F;e auf und<lb/>
ab&#x017F;teigender Noten, deren iede mit einem <hi rendition="#b">Triller</hi> gezieret wird. Dabey i&#x017F;t<lb/>
zu beobachten: <hi rendition="#b">er&#x017F;tlich,</hi> daß man alle Noten in einem Bogen&#x017F;triche nehme;<lb/>
oder wenn der&#x017F;elben gar zu viel &#x017F;ind: daß man bey dem Anfange des Tactes,<lb/>
oder im geraden Tacte beym dritten Viertheile den Strich vera&#x0364;ndere. <hi rendition="#b">Zwey-</hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom">F f 2</fw> <fw type="catch" place="bottom">tens,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0255] Das zehente Hauptſtuͤck. §. 20. Man kann aber auch bey punctierten Noten entweder die erſte oder die letzte mit einem Triller abſpielen. Z. E. [Abbildung] Bey dem erſten Beyſpiele pflegt man nicht iede Note beſonders abzugeigen; ſondern man nimmt iedes Viertheil in einem Bogenſtriche, doch ſo, zuſammen: daß bey dem Puncte der Bogen aufgehoben, und die kurze Note am Ende des Bogens, kaum vor der Wendung, noch an den naͤmlichen Bogenſtrich genommen wird. Jm zweyten Beyſpiele aber muß der Bogen bey dem Puncte voͤllig von der Violin weggelaſſen werden; wie ich es hier klaͤrer vor Augen legen will. Z. E. [Abbildung] §. 21. Unter den muſikaliſchen Auszierungen, deren man ſich heut zu Tage be- dienet, ſieht man auch aufſteigende und abſteigende Triller, die meiſten- theils ſchon angezeiget werden. Es ſind ſelbe eine Reihe ſtuffenweiſe auf und abſteigender Noten, deren iede mit einem Triller gezieret wird. Dabey iſt zu beobachten: erſtlich, daß man alle Noten in einem Bogenſtriche nehme; oder wenn derſelben gar zu viel ſind: daß man bey dem Anfange des Tactes, oder im geraden Tacte beym dritten Viertheile den Strich veraͤndere. Zwey- tens, F f 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/255
Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/255>, abgerufen am 24.11.2024.