Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

und Broncen und diese herrlichen Sachen sollten ihr gehören. --In dem Zimmer, das sie bewohnen sollte, stand ein großer Flügel, der ganz anders klang, wie das kleine bescheidene Instrument, das ihr Vater aus Bergen mitgebracht hatte. Auf Stureson's Bitten setzte sie sich auf einen gestickten Sessel und versuchte einige Läufe, deren Töne sie entzückten. Die Männer ließen sie dann allein, Hvaland wollte das Haus sehen und Stureson ihm die Veränderungen zeigen. So versenkte sie sich leicht in eine Fülle von Träumereien, und eingeschmiegt in der Ecke eines weichen Damastlehnstuhls hingen ihre Blicke froh an so vielen schönen Gegenständen und schweiften darüber hin mit neugieriger Hast und Genugthuung.

Der Kaufmann fand Alles mächtig theuer und kostbar, aber er hatte auch seine Freude daran, denn sein Stolz fühlte sich geschmeichelt, einen solchen Schwiegersohn zu haben. Was ihm unverantwortliche Verschwendung geschienen hätte, wenn er für sich es hätte kaufen sollen, das war ihm angenehm, es hier zu finden. -- In dem neu errichteten Saale war eine lange Tafel schon gedeckt. Alles vollauf an feinem Tischzeug, Porzellan und Krystall. Darüber schwebte ein großer Kronleuchter, und an der Wandseite stand ein Tisch mit Weinen und Gläsern.

Hier wollen wir fröhlich sein, sagte Stureson, heut, morgen und die nächsten Tage; aber nicht diesmal allein, sondern oft und immer, denn wenn Mary erst

und Broncen und diese herrlichen Sachen sollten ihr gehören. —In dem Zimmer, das sie bewohnen sollte, stand ein großer Flügel, der ganz anders klang, wie das kleine bescheidene Instrument, das ihr Vater aus Bergen mitgebracht hatte. Auf Stureson's Bitten setzte sie sich auf einen gestickten Sessel und versuchte einige Läufe, deren Töne sie entzückten. Die Männer ließen sie dann allein, Hvaland wollte das Haus sehen und Stureson ihm die Veränderungen zeigen. So versenkte sie sich leicht in eine Fülle von Träumereien, und eingeschmiegt in der Ecke eines weichen Damastlehnstuhls hingen ihre Blicke froh an so vielen schönen Gegenständen und schweiften darüber hin mit neugieriger Hast und Genugthuung.

Der Kaufmann fand Alles mächtig theuer und kostbar, aber er hatte auch seine Freude daran, denn sein Stolz fühlte sich geschmeichelt, einen solchen Schwiegersohn zu haben. Was ihm unverantwortliche Verschwendung geschienen hätte, wenn er für sich es hätte kaufen sollen, das war ihm angenehm, es hier zu finden. — In dem neu errichteten Saale war eine lange Tafel schon gedeckt. Alles vollauf an feinem Tischzeug, Porzellan und Krystall. Darüber schwebte ein großer Kronleuchter, und an der Wandseite stand ein Tisch mit Weinen und Gläsern.

Hier wollen wir fröhlich sein, sagte Stureson, heut, morgen und die nächsten Tage; aber nicht diesmal allein, sondern oft und immer, denn wenn Mary erst

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter" n="6">
        <p><pb facs="#f0145"/>
und Broncen und diese herrlichen Sachen sollten ihr gehören. &#x2014;In dem Zimmer, das      sie bewohnen sollte, stand ein großer Flügel, der ganz anders klang, wie das kleine bescheidene      Instrument, das ihr Vater aus Bergen mitgebracht hatte. Auf Stureson's Bitten setzte sie sich      auf einen gestickten Sessel und versuchte einige Läufe, deren Töne sie entzückten. Die Männer      ließen sie dann allein, Hvaland wollte das Haus sehen und Stureson ihm die Veränderungen      zeigen. So versenkte sie sich leicht in eine Fülle von Träumereien, und eingeschmiegt in der      Ecke eines weichen Damastlehnstuhls hingen ihre Blicke froh an so vielen schönen Gegenständen      und schweiften darüber hin mit neugieriger Hast und Genugthuung. </p><lb/>
        <p> Der Kaufmann fand Alles mächtig theuer und kostbar, aber er hatte auch seine Freude daran,      denn sein Stolz fühlte sich geschmeichelt, einen solchen Schwiegersohn zu haben. Was ihm      unverantwortliche Verschwendung geschienen hätte, wenn er für sich es hätte kaufen sollen, das      war ihm angenehm, es hier zu finden. &#x2014; In dem neu errichteten Saale war eine lange Tafel schon      gedeckt. Alles vollauf an feinem Tischzeug, Porzellan und Krystall. Darüber schwebte ein großer      Kronleuchter, und an der Wandseite stand ein Tisch mit Weinen und Gläsern. </p><lb/>
        <p> Hier wollen wir fröhlich sein, sagte Stureson, heut, morgen und die nächsten Tage; aber      nicht diesmal allein, sondern oft und immer, denn wenn Mary erst<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0145] und Broncen und diese herrlichen Sachen sollten ihr gehören. —In dem Zimmer, das sie bewohnen sollte, stand ein großer Flügel, der ganz anders klang, wie das kleine bescheidene Instrument, das ihr Vater aus Bergen mitgebracht hatte. Auf Stureson's Bitten setzte sie sich auf einen gestickten Sessel und versuchte einige Läufe, deren Töne sie entzückten. Die Männer ließen sie dann allein, Hvaland wollte das Haus sehen und Stureson ihm die Veränderungen zeigen. So versenkte sie sich leicht in eine Fülle von Träumereien, und eingeschmiegt in der Ecke eines weichen Damastlehnstuhls hingen ihre Blicke froh an so vielen schönen Gegenständen und schweiften darüber hin mit neugieriger Hast und Genugthuung. Der Kaufmann fand Alles mächtig theuer und kostbar, aber er hatte auch seine Freude daran, denn sein Stolz fühlte sich geschmeichelt, einen solchen Schwiegersohn zu haben. Was ihm unverantwortliche Verschwendung geschienen hätte, wenn er für sich es hätte kaufen sollen, das war ihm angenehm, es hier zu finden. — In dem neu errichteten Saale war eine lange Tafel schon gedeckt. Alles vollauf an feinem Tischzeug, Porzellan und Krystall. Darüber schwebte ein großer Kronleuchter, und an der Wandseite stand ein Tisch mit Weinen und Gläsern. Hier wollen wir fröhlich sein, sagte Stureson, heut, morgen und die nächsten Tage; aber nicht diesmal allein, sondern oft und immer, denn wenn Mary erst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/145
Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/145>, abgerufen am 18.05.2024.