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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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gefunden, eilte hinaus und sah das goldene Sonnenlicht an den hohen Fjellen herrlich ins Thal herunterziehen. Noch lag der blaue Duft der Nacht in düsteren Spalten und engen Klüften, Nebel ringten und ballten auf dem Fjord in wunderlichen Spielen, bald aber wurde Alles durchsichtiger und heller, und endlich lief ein blitzendes Leuchten über die Mitte des breiten Wassers. Der erste Sonnenstrahl spaltete die dicke Luft und fuhr über den Wiesengrund, auf welchem der Markt stand.

Hvaland war längst auf den Beinen, hatte seinen Kaffee getrunken, mit seinem Messer lange Spähne von einer zähen, holzartigen, röthlichen Masse abgeschnitten und nach gewaltiger Arbeit zwischen seinen Zähnen glücklich verschluckt, wobei er alle Zeichen gab, daß es ihm vortrefflich schmecke. Diese Masse war eine Lieblingsspeise des ächten Nordländers, der Ueberrest eines geräucherten Hammelschinkens, herrliches Spegekjiöd, dessen beste Theile schon gestern den Weg alles Fleisches gegangen waren.

Nebenher sprach er mit Mary, die mit gefalteten Händen bei ihm saß und still über Etwas nachzudenken schien. Ihr sanftes Gesicht war von einem Lächeln erfüllt, ihre Augen blickten durch die Fenster auf den sonnenhellen Fjord, aber ihre Ohren schienen wenig von dem zu hören, was ihr Vater sprach, obwohl es sie betraf.

Heut, sagte Hvaland, wird es wild genug hergehen.

gefunden, eilte hinaus und sah das goldene Sonnenlicht an den hohen Fjellen herrlich ins Thal herunterziehen. Noch lag der blaue Duft der Nacht in düsteren Spalten und engen Klüften, Nebel ringten und ballten auf dem Fjord in wunderlichen Spielen, bald aber wurde Alles durchsichtiger und heller, und endlich lief ein blitzendes Leuchten über die Mitte des breiten Wassers. Der erste Sonnenstrahl spaltete die dicke Luft und fuhr über den Wiesengrund, auf welchem der Markt stand.

Hvaland war längst auf den Beinen, hatte seinen Kaffee getrunken, mit seinem Messer lange Spähne von einer zähen, holzartigen, röthlichen Masse abgeschnitten und nach gewaltiger Arbeit zwischen seinen Zähnen glücklich verschluckt, wobei er alle Zeichen gab, daß es ihm vortrefflich schmecke. Diese Masse war eine Lieblingsspeise des ächten Nordländers, der Ueberrest eines geräucherten Hammelschinkens, herrliches Spegekjiöd, dessen beste Theile schon gestern den Weg alles Fleisches gegangen waren.

Nebenher sprach er mit Mary, die mit gefalteten Händen bei ihm saß und still über Etwas nachzudenken schien. Ihr sanftes Gesicht war von einem Lächeln erfüllt, ihre Augen blickten durch die Fenster auf den sonnenhellen Fjord, aber ihre Ohren schienen wenig von dem zu hören, was ihr Vater sprach, obwohl es sie betraf.

Heut, sagte Hvaland, wird es wild genug hergehen.

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[0157] gefunden, eilte hinaus und sah das goldene Sonnenlicht an den hohen Fjellen herrlich ins Thal herunterziehen. Noch lag der blaue Duft der Nacht in düsteren Spalten und engen Klüften, Nebel ringten und ballten auf dem Fjord in wunderlichen Spielen, bald aber wurde Alles durchsichtiger und heller, und endlich lief ein blitzendes Leuchten über die Mitte des breiten Wassers. Der erste Sonnenstrahl spaltete die dicke Luft und fuhr über den Wiesengrund, auf welchem der Markt stand. Hvaland war längst auf den Beinen, hatte seinen Kaffee getrunken, mit seinem Messer lange Spähne von einer zähen, holzartigen, röthlichen Masse abgeschnitten und nach gewaltiger Arbeit zwischen seinen Zähnen glücklich verschluckt, wobei er alle Zeichen gab, daß es ihm vortrefflich schmecke. Diese Masse war eine Lieblingsspeise des ächten Nordländers, der Ueberrest eines geräucherten Hammelschinkens, herrliches Spegekjiöd, dessen beste Theile schon gestern den Weg alles Fleisches gegangen waren. Nebenher sprach er mit Mary, die mit gefalteten Händen bei ihm saß und still über Etwas nachzudenken schien. Ihr sanftes Gesicht war von einem Lächeln erfüllt, ihre Augen blickten durch die Fenster auf den sonnenhellen Fjord, aber ihre Ohren schienen wenig von dem zu hören, was ihr Vater sprach, obwohl es sie betraf. Heut, sagte Hvaland, wird es wild genug hergehen.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/157>, abgerufen am 22.12.2024.