mich aber sehr irren, oder du hast mir von deinem Nachbar Olaf Holmböe etwas zu berichten.
Der Colonist kniff seine kleinen schielenden Augen zusammen, aus denen ein Strom von Schadenfreude, Bosheit und Rachsucht brach. Er ballte seine Faust und drohte über den Felsen hinaus, hinter welchem Olaf's Haus lag, dann ließ er wieder sein heiteres Gelächter hören und hüpfte im Kreise umher.
Der Sohn von einem Hunde, rief er, der Lump, der Dieb! Wenn er es wüßte, der alte Vater Hvaland, mit den Füßen stieß' er ihn in den Fjord, ließ ihn mit Fischleinen binden und auf einen Stein im Meere legen, bis die Flut ihn fortspülte.
Nun, lieber Henrik, sagte Stureson so ruhig er konnte, sprich die Wahrheit und fasse dich kurz.
Wollt Ihr mir die Schulmeisterstelle verschaffen? fragte der Lappe lauernd.
Alles und mehr sollst du haben, je nachdem ich dich gebrauchen kann, erwiderte der Landrichter. Jetzt rede.
Was der Colonist ihm leise mittheilte, setzte den Landrichter nach und nach in immer größeres Erstaunen, aber er beherrschte den Hohn und Zorn, der ihn erfüllte, und konnte zuletzt mit völliger Gleichgültigkeit fragen, ob das Alles wirklich wahr sei, was er gehört habe?
So wahr, Herr, rief der kleine Kerl, wie Fische im Meere sind.
mich aber sehr irren, oder du hast mir von deinem Nachbar Olaf Holmböe etwas zu berichten.
Der Colonist kniff seine kleinen schielenden Augen zusammen, aus denen ein Strom von Schadenfreude, Bosheit und Rachsucht brach. Er ballte seine Faust und drohte über den Felsen hinaus, hinter welchem Olaf's Haus lag, dann ließ er wieder sein heiteres Gelächter hören und hüpfte im Kreise umher.
Der Sohn von einem Hunde, rief er, der Lump, der Dieb! Wenn er es wüßte, der alte Vater Hvaland, mit den Füßen stieß' er ihn in den Fjord, ließ ihn mit Fischleinen binden und auf einen Stein im Meere legen, bis die Flut ihn fortspülte.
Nun, lieber Henrik, sagte Stureson so ruhig er konnte, sprich die Wahrheit und fasse dich kurz.
Wollt Ihr mir die Schulmeisterstelle verschaffen? fragte der Lappe lauernd.
Alles und mehr sollst du haben, je nachdem ich dich gebrauchen kann, erwiderte der Landrichter. Jetzt rede.
Was der Colonist ihm leise mittheilte, setzte den Landrichter nach und nach in immer größeres Erstaunen, aber er beherrschte den Hohn und Zorn, der ihn erfüllte, und konnte zuletzt mit völliger Gleichgültigkeit fragen, ob das Alles wirklich wahr sei, was er gehört habe?
So wahr, Herr, rief der kleine Kerl, wie Fische im Meere sind.
<TEI><text><body><divtype="chapter"n="3"><p><pbfacs="#f0077"/>
mich aber sehr irren, oder du hast mir von deinem Nachbar Olaf Holmböe etwas zu berichten. </p><lb/><p> Der Colonist kniff seine kleinen schielenden Augen zusammen, aus denen ein Strom von Schadenfreude, Bosheit und Rachsucht brach. Er ballte seine Faust und drohte über den Felsen hinaus, hinter welchem Olaf's Haus lag, dann ließ er wieder sein heiteres Gelächter hören und hüpfte im Kreise umher. </p><lb/><p> Der Sohn von einem Hunde, rief er, der Lump, der Dieb! Wenn er es wüßte, der alte Vater Hvaland, mit den Füßen stieß' er ihn in den Fjord, ließ ihn mit Fischleinen binden und auf einen Stein im Meere legen, bis die Flut ihn fortspülte. </p><lb/><p> Nun, lieber Henrik, sagte Stureson so ruhig er konnte, sprich die Wahrheit und fasse dich kurz. </p><lb/><p> Wollt Ihr mir die Schulmeisterstelle verschaffen? fragte der Lappe lauernd. </p><lb/><p> Alles und mehr sollst du haben, je nachdem ich dich gebrauchen kann, erwiderte der Landrichter. Jetzt rede. </p><lb/><p> Was der Colonist ihm leise mittheilte, setzte den Landrichter nach und nach in immer größeres Erstaunen, aber er beherrschte den Hohn und Zorn, der ihn erfüllte, und konnte zuletzt mit völliger Gleichgültigkeit fragen, ob das Alles wirklich wahr sei, was er gehört habe? </p><lb/><p> So wahr, Herr, rief der kleine Kerl, wie Fische im Meere sind. </p><lb/></div></body></text></TEI>
[0077]
mich aber sehr irren, oder du hast mir von deinem Nachbar Olaf Holmböe etwas zu berichten.
Der Colonist kniff seine kleinen schielenden Augen zusammen, aus denen ein Strom von Schadenfreude, Bosheit und Rachsucht brach. Er ballte seine Faust und drohte über den Felsen hinaus, hinter welchem Olaf's Haus lag, dann ließ er wieder sein heiteres Gelächter hören und hüpfte im Kreise umher.
Der Sohn von einem Hunde, rief er, der Lump, der Dieb! Wenn er es wüßte, der alte Vater Hvaland, mit den Füßen stieß' er ihn in den Fjord, ließ ihn mit Fischleinen binden und auf einen Stein im Meere legen, bis die Flut ihn fortspülte.
Nun, lieber Henrik, sagte Stureson so ruhig er konnte, sprich die Wahrheit und fasse dich kurz.
Wollt Ihr mir die Schulmeisterstelle verschaffen? fragte der Lappe lauernd.
Alles und mehr sollst du haben, je nachdem ich dich gebrauchen kann, erwiderte der Landrichter. Jetzt rede.
Was der Colonist ihm leise mittheilte, setzte den Landrichter nach und nach in immer größeres Erstaunen, aber er beherrschte den Hohn und Zorn, der ihn erfüllte, und konnte zuletzt mit völliger Gleichgültigkeit fragen, ob das Alles wirklich wahr sei, was er gehört habe?
So wahr, Herr, rief der kleine Kerl, wie Fische im Meere sind.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-03-15T15:04:01Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-03-15T15:04:01Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: keine Angabe;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/77>, abgerufen am 11.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.