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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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selbst seine Freundlichkeit hatte einen Anstrich von schwermüthiger Trauer, die sein jugendliches Gesicht mit dem Schatten tiefen Ernstes bedeckte.

Endlich war es Nacht geworden, und Stureson hatte Mühe, seinen Gefährten zum Aufstehen zu bewegen. Die Hausgenossenschaft schlief; sie überließ es nicht zum ersten Male ihrem Herrn, der Letzte zu sein, der, nachdem er nochmals nach Feuer und Licht gesehen, seine Bettstätte aufsucht. -- Vor Dieben und losen Gesellen war hier keine Vorsicht nöthig, überall im Lande schließt der Bauer oder Fischer seine Thür nicht zu, wenn er geht, und selbst Hvaland's Haus war nur durch einen Riegel gesperrt, den der Hausherr mit ungewisser Hand zuschob und dann seine schwankenden Schritte vom lachenden Landrichter unterstützen ließ, welcher ihn endlich glücklich in der Bettkammer ablieferte. Dies abgethan stieg Stureson die Treppe hinauf, um leise wieder herunterzusteigen. Er tappte in das Wohnzimmer zurück, öffnete ein Fenster und stand im nächsten Augenblick außerhalb des Hauses.

Ein Strom kühler Luft wehte vom Meere herauf, und durch den tief dämmernden, dunstigen Himmel brach der Mond hervor und machte den Schatten am Hause dichter, wo Stureson nochmals überlegte, was er thun wolle.

Möglich, daß das boshafte Thier mich belogen hat, murmelte er vor sich hin, ja ich glaube es beinahe, denn welcher Kobold könnte es dahin gebracht

selbst seine Freundlichkeit hatte einen Anstrich von schwermüthiger Trauer, die sein jugendliches Gesicht mit dem Schatten tiefen Ernstes bedeckte.

Endlich war es Nacht geworden, und Stureson hatte Mühe, seinen Gefährten zum Aufstehen zu bewegen. Die Hausgenossenschaft schlief; sie überließ es nicht zum ersten Male ihrem Herrn, der Letzte zu sein, der, nachdem er nochmals nach Feuer und Licht gesehen, seine Bettstätte aufsucht. — Vor Dieben und losen Gesellen war hier keine Vorsicht nöthig, überall im Lande schließt der Bauer oder Fischer seine Thür nicht zu, wenn er geht, und selbst Hvaland's Haus war nur durch einen Riegel gesperrt, den der Hausherr mit ungewisser Hand zuschob und dann seine schwankenden Schritte vom lachenden Landrichter unterstützen ließ, welcher ihn endlich glücklich in der Bettkammer ablieferte. Dies abgethan stieg Stureson die Treppe hinauf, um leise wieder herunterzusteigen. Er tappte in das Wohnzimmer zurück, öffnete ein Fenster und stand im nächsten Augenblick außerhalb des Hauses.

Ein Strom kühler Luft wehte vom Meere herauf, und durch den tief dämmernden, dunstigen Himmel brach der Mond hervor und machte den Schatten am Hause dichter, wo Stureson nochmals überlegte, was er thun wolle.

Möglich, daß das boshafte Thier mich belogen hat, murmelte er vor sich hin, ja ich glaube es beinahe, denn welcher Kobold könnte es dahin gebracht

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[0083] selbst seine Freundlichkeit hatte einen Anstrich von schwermüthiger Trauer, die sein jugendliches Gesicht mit dem Schatten tiefen Ernstes bedeckte. Endlich war es Nacht geworden, und Stureson hatte Mühe, seinen Gefährten zum Aufstehen zu bewegen. Die Hausgenossenschaft schlief; sie überließ es nicht zum ersten Male ihrem Herrn, der Letzte zu sein, der, nachdem er nochmals nach Feuer und Licht gesehen, seine Bettstätte aufsucht. — Vor Dieben und losen Gesellen war hier keine Vorsicht nöthig, überall im Lande schließt der Bauer oder Fischer seine Thür nicht zu, wenn er geht, und selbst Hvaland's Haus war nur durch einen Riegel gesperrt, den der Hausherr mit ungewisser Hand zuschob und dann seine schwankenden Schritte vom lachenden Landrichter unterstützen ließ, welcher ihn endlich glücklich in der Bettkammer ablieferte. Dies abgethan stieg Stureson die Treppe hinauf, um leise wieder herunterzusteigen. Er tappte in das Wohnzimmer zurück, öffnete ein Fenster und stand im nächsten Augenblick außerhalb des Hauses. Ein Strom kühler Luft wehte vom Meere herauf, und durch den tief dämmernden, dunstigen Himmel brach der Mond hervor und machte den Schatten am Hause dichter, wo Stureson nochmals überlegte, was er thun wolle. Möglich, daß das boshafte Thier mich belogen hat, murmelte er vor sich hin, ja ich glaube es beinahe, denn welcher Kobold könnte es dahin gebracht

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/83>, abgerufen am 22.12.2024.