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Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.

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Geistliche Gedichte und Lieder.
Sünd' schändlich Schmähn
Steht überall zugegen.

8.
Was vor Verdruß
Von Händ und Fuß
Dem Schöpffer wiederfahren/
Bringt der ans Licht/
Wenn für Gericht
Geh'n alle Menschen-Schaaren.
9.
Wo bleibt das Hertz
Das Spiel und Schertz
Mit GOttes-Wort getrieben?
Das feist erstarrt
Und vest verharrt/
Auf schnödem Jrrthumb blieben.
10.
Und schläfft du noch
An deinem Joch
Der ungeheuren Sünden?
Wach auf! die Zeit
Jst allbereit
Da GOtt dich heim wird finden.
11.
Ach Hügel deckt
Mich! der erschreckt
Für GOttes Zorn will weichen/
Jhr Berge kracht!
Komm finstre Nacht/
Auf Abgrund! thu dergleichen.
12.
Wie aber kan
Jch Unterthan
Dem HErren flüchtig werden?
Ach eitler Traum
Da ist kein Raum
Auf dieser weiten Erden.
13.
Sein Zorn wird mich
Behendiglich
Auf
C c c c c c 4

Geiſtliche Gedichte und Lieder.
Suͤnd’ ſchaͤndlich Schmaͤhn
Steht uͤberall zugegen.

8.
Was vor Verdruß
Von Haͤnd und Fuß
Dem Schoͤpffer wiederfahren/
Bringt der ans Licht/
Wenn fuͤr Gericht
Geh’n alle Menſchen-Schaaren.
9.
Wo bleibt das Hertz
Das Spiel und Schertz
Mit GOttes-Wort getrieben?
Das feiſt erſtarrt
Und veſt verharrt/
Auf ſchnoͤdem Jrrthumb blieben.
10.
Und ſchlaͤfft du noch
An deinem Joch
Der ungeheuren Suͤnden?
Wach auf! die Zeit
Jſt allbereit
Da GOtt dich heim wird finden.
11.
Ach Huͤgel deckt
Mich! der erſchreckt
Fuͤr GOttes Zorn will weichen/
Jhr Berge kracht!
Komm finſtre Nacht/
Auf Abgrund! thu dergleichen.
12.
Wie aber kan
Jch Unterthan
Dem HErren fluͤchtig werden?
Ach eitler Traum
Da iſt kein Raum
Auf dieſer weiten Erden.
13.
Sein Zorn wird mich
Behendiglich
Auf
C c c c c c 4
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[39/0767] Geiſtliche Gedichte und Lieder. Suͤnd’ ſchaͤndlich Schmaͤhn Steht uͤberall zugegen. 8. Was vor Verdruß Von Haͤnd und Fuß Dem Schoͤpffer wiederfahren/ Bringt der ans Licht/ Wenn fuͤr Gericht Geh’n alle Menſchen-Schaaren. 9. Wo bleibt das Hertz Das Spiel und Schertz Mit GOttes-Wort getrieben? Das feiſt erſtarrt Und veſt verharrt/ Auf ſchnoͤdem Jrrthumb blieben. 10. Und ſchlaͤfft du noch An deinem Joch Der ungeheuren Suͤnden? Wach auf! die Zeit Jſt allbereit Da GOtt dich heim wird finden. 11. Ach Huͤgel deckt Mich! der erſchreckt Fuͤr GOttes Zorn will weichen/ Jhr Berge kracht! Komm finſtre Nacht/ Auf Abgrund! thu dergleichen. 12. Wie aber kan Jch Unterthan Dem HErren fluͤchtig werden? Ach eitler Traum Da iſt kein Raum Auf dieſer weiten Erden. 13. Sein Zorn wird mich Behendiglich Auf C c c c c c 4

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Zitationshilfe: Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/767>, abgerufen am 16.05.2024.