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Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.

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Geistliche Gedichte und Lieder.
19.
Hier ligt dein Knecht/
GOtt laß dein Recht/
Jn Liebe sich verwandeln.
Du wirst mit mir
Nicht nach Gebühr
Und den Verdiensten handeln.
20.
Zwar Straf und Pein
Die geh' ich ein/
Nur daß ich dort nicht büsse.
Das Gottes-Lamm
Ans Creutzes Stamm
Macht mir die Schmertzen süsse.
21.
Mein Mund soll fort
An jedem Ort
Des Höchsten Güte preisen.
Und spät und früh
Auf tieffem Knie
Dem HErren Danck erweisen.
Marien Magdalenen Bußlied.
REinestes Wesen/ heiligste Liebes-Glut/
Weil mir von Sünden brennet Seel/ Hertz und Blut/
Und nichts entschuldigt mein Verbrechen/
So laß mich noch die Seuffzer sprechen.
Fließt bittre Thränen/ fliesset in wahrer Buß/
Mein Geist/ O Schöpffer/ fällt dir zerknirscht zu Fuß.
Die Lust/ die mich so oft erquicket/
Die ists/ die mich wie Felsen drücket.
Nimm mich verirrtes Schaf zu Genaden an!
Der Wollust Weide hat mir die Lebens-Bahn/
Die zu dem Himmel führt/ verschräncket/
Darüber sich mein Hertze kräncket.
Ach schnöde Sinnen/ thörichter Eitelkeit;
Ach kurtze Freuden und ein unendlich Leyd/
Verkaufft die Welt: und unser Wesen
Verdient des Höchsten Straffungs Besem.
Nein
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Geiſtliche Gedichte und Lieder.
19.
Hier ligt dein Knecht/
GOtt laß dein Recht/
Jn Liebe ſich verwandeln.
Du wirſt mit mir
Nicht nach Gebuͤhr
Und den Verdienſten handeln.
20.
Zwar Straf und Pein
Die geh’ ich ein/
Nur daß ich dort nicht buͤſſe.
Das Gottes-Lamm
Ans Creutzes Stamm
Macht mir die Schmertzen ſuͤſſe.
21.
Mein Mund ſoll fort
An jedem Ort
Des Hoͤchſten Guͤte preiſen.
Und ſpaͤt und fruͤh
Auf tieffem Knie
Dem HErren Danck erweiſen.
Marien Magdalenen Bußlied.
REineſtes Weſen/ heiligſte Liebes-Glut/
Weil mir von Suͤnden brennet Seel/ Hertz und Blut/
Und nichts entſchuldigt mein Verbrechen/
So laß mich noch die Seuffzer ſprechen.
Fließt bittre Thraͤnen/ flieſſet in wahrer Buß/
Mein Geiſt/ O Schoͤpffer/ faͤllt dir zerknirſcht zu Fuß.
Die Luſt/ die mich ſo oft erquicket/
Die iſts/ die mich wie Felſen druͤcket.
Nimm mich verirrtes Schaf zu Genaden an!
Der Wolluſt Weide hat mir die Lebens-Bahn/
Die zu dem Himmel fuͤhrt/ verſchraͤncket/
Daruͤber ſich mein Hertze kraͤncket.
Ach ſchnoͤde Sinnen/ thoͤrichter Eitelkeit;
Ach kurtze Freuden und ein unendlich Leyd/
Verkaufft die Welt: und unſer Weſen
Verdient des Hoͤchſten Straffungs Beſem.
Nein
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[41/0769] Geiſtliche Gedichte und Lieder. 19. Hier ligt dein Knecht/ GOtt laß dein Recht/ Jn Liebe ſich verwandeln. Du wirſt mit mir Nicht nach Gebuͤhr Und den Verdienſten handeln. 20. Zwar Straf und Pein Die geh’ ich ein/ Nur daß ich dort nicht buͤſſe. Das Gottes-Lamm Ans Creutzes Stamm Macht mir die Schmertzen ſuͤſſe. 21. Mein Mund ſoll fort An jedem Ort Des Hoͤchſten Guͤte preiſen. Und ſpaͤt und fruͤh Auf tieffem Knie Dem HErren Danck erweiſen. Marien Magdalenen Bußlied. REineſtes Weſen/ heiligſte Liebes-Glut/ Weil mir von Suͤnden brennet Seel/ Hertz und Blut/ Und nichts entſchuldigt mein Verbrechen/ So laß mich noch die Seuffzer ſprechen. Fließt bittre Thraͤnen/ flieſſet in wahrer Buß/ Mein Geiſt/ O Schoͤpffer/ faͤllt dir zerknirſcht zu Fuß. Die Luſt/ die mich ſo oft erquicket/ Die iſts/ die mich wie Felſen druͤcket. Nimm mich verirrtes Schaf zu Genaden an! Der Wolluſt Weide hat mir die Lebens-Bahn/ Die zu dem Himmel fuͤhrt/ verſchraͤncket/ Daruͤber ſich mein Hertze kraͤncket. Ach ſchnoͤde Sinnen/ thoͤrichter Eitelkeit; Ach kurtze Freuden und ein unendlich Leyd/ Verkaufft die Welt: und unſer Weſen Verdient des Hoͤchſten Straffungs Beſem. Nein C c c c c c 5

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Zitationshilfe: Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/769>, abgerufen am 24.11.2024.