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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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vermied lieber jede Veranlassung, welche die viel verheißende Aufklärung herbeiführen konnte.

Es wurde Abend, ehe die Wallfahrer das Thor der Stadt wieder erreichten, und der ungetrübte Vollmond warf große Massen von Licht und Schatten auf ihren Weg. Sie kamen über die Piazza maggiore, welche heute, an einem Sonntage, unbelebt von der lärmenden Bewegung des Marktes, die hohen Facaden ihrer Kirchen und Paläste in stolzer Ruhe den Strahlen des Mondes entgegenbreitete. Dieser warf sein volles Licht gerade auf die große Bildsäule des heiligen Petronius über dem Thore des alten Rathhauses und auf den bronzenen Neptun des Springbrunnens, dessen rauschendes Silber er mit goldenen Sternen bestreuete. Fast der ganze übrige Platz lag unter dem Schatten der ehrwürdigen Kirche seines Schutzpatrons. Arthur, von ernster Bewunderung ergriffen, blieb in der Mitte der Piazza stehen und versank in den erhabenen Anblick. Unterdessen trippelte der Marquis mit ungeduldiger Beweglichkeit rechts und links umher, und seine Neugier lockte ihn auf die Stufen vor der Kirche des heiligen Petronius, an deren Pforte eine kleine Kerze in der Hand einer weißvermummten Figur brannte.

Kommen Sie doch einmal herauf, Herr Doctor! rief er von oben herab dem träumenden Arthur zu, und dieser, der Einladung folgend, fand den Marquis, welcher das Italienische schwer verstand und noch

vermied lieber jede Veranlassung, welche die viel verheißende Aufklärung herbeiführen konnte.

Es wurde Abend, ehe die Wallfahrer das Thor der Stadt wieder erreichten, und der ungetrübte Vollmond warf große Massen von Licht und Schatten auf ihren Weg. Sie kamen über die Piazza maggiore, welche heute, an einem Sonntage, unbelebt von der lärmenden Bewegung des Marktes, die hohen Facaden ihrer Kirchen und Paläste in stolzer Ruhe den Strahlen des Mondes entgegenbreitete. Dieser warf sein volles Licht gerade auf die große Bildsäule des heiligen Petronius über dem Thore des alten Rathhauses und auf den bronzenen Neptun des Springbrunnens, dessen rauschendes Silber er mit goldenen Sternen bestreuete. Fast der ganze übrige Platz lag unter dem Schatten der ehrwürdigen Kirche seines Schutzpatrons. Arthur, von ernster Bewunderung ergriffen, blieb in der Mitte der Piazza stehen und versank in den erhabenen Anblick. Unterdessen trippelte der Marquis mit ungeduldiger Beweglichkeit rechts und links umher, und seine Neugier lockte ihn auf die Stufen vor der Kirche des heiligen Petronius, an deren Pforte eine kleine Kerze in der Hand einer weißvermummten Figur brannte.

Kommen Sie doch einmal herauf, Herr Doctor! rief er von oben herab dem träumenden Arthur zu, und dieser, der Einladung folgend, fand den Marquis, welcher das Italienische schwer verstand und noch

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[0050] vermied lieber jede Veranlassung, welche die viel verheißende Aufklärung herbeiführen konnte. Es wurde Abend, ehe die Wallfahrer das Thor der Stadt wieder erreichten, und der ungetrübte Vollmond warf große Massen von Licht und Schatten auf ihren Weg. Sie kamen über die Piazza maggiore, welche heute, an einem Sonntage, unbelebt von der lärmenden Bewegung des Marktes, die hohen Facaden ihrer Kirchen und Paläste in stolzer Ruhe den Strahlen des Mondes entgegenbreitete. Dieser warf sein volles Licht gerade auf die große Bildsäule des heiligen Petronius über dem Thore des alten Rathhauses und auf den bronzenen Neptun des Springbrunnens, dessen rauschendes Silber er mit goldenen Sternen bestreuete. Fast der ganze übrige Platz lag unter dem Schatten der ehrwürdigen Kirche seines Schutzpatrons. Arthur, von ernster Bewunderung ergriffen, blieb in der Mitte der Piazza stehen und versank in den erhabenen Anblick. Unterdessen trippelte der Marquis mit ungeduldiger Beweglichkeit rechts und links umher, und seine Neugier lockte ihn auf die Stufen vor der Kirche des heiligen Petronius, an deren Pforte eine kleine Kerze in der Hand einer weißvermummten Figur brannte. Kommen Sie doch einmal herauf, Herr Doctor! rief er von oben herab dem träumenden Arthur zu, und dieser, der Einladung folgend, fand den Marquis, welcher das Italienische schwer verstand und noch

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/50>, abgerufen am 03.12.2024.