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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wird er mir Rom und ganz Italien verleiden! dachte er bei sich selbst. Ach, was gäb' ich darum, wenn ich jetzt mein eigener Herr wäre und hier bleiben könnte, das Carneval, die heilige Woche hindurch! Aber da hat sich der Alte in den Kopf gesetzt, das Klima von Neapel werde seinem Husten zuträglicher sein, und ich muß es mir gefallen lassen, durch Rom zu reisen wie ein Poststück. Es ist, um toll zu werden! Aber ich will mich auch nicht mehr so gewissenhaft um ihn bekümmern, wie ich bisher gethan habe. Mag er seinen Launen nachlaufen, ich werde meinen eigenen Weg einschlagen, es folge daraus, was da wolle!

Zwei junge Männer in altdeutschen Röcken mit langen über die Schulter herabhängenden Haaren schlichen Arm in Arm über den spanischen Platz und stiegen langsam die hohe Treppe des Monte Pincio hinauf. Der mißmuthige Doctor verfolgte sie mit den Blicken, bis sie oben bei der Kirche verschwanden, und malte sich mit den gemüthlichsten Farben die unabhängige Glückseligkeit des römischen Künstlerlebens aus.

Was träumen Sie wieder einmal, Herr Doctor? Mit dieser Anrede zerriß der Marquis sein Bilderspiel und rief ihn zu sich selbst zurück. Es ist mir hier zu viel Wirrwarr und Tumult in dem Hause. Ich will nicht auspacken. Machen Sie sich auf und geben Sie ab Ihren Empfehlungsbrief an den Herrn

wird er mir Rom und ganz Italien verleiden! dachte er bei sich selbst. Ach, was gäb' ich darum, wenn ich jetzt mein eigener Herr wäre und hier bleiben könnte, das Carneval, die heilige Woche hindurch! Aber da hat sich der Alte in den Kopf gesetzt, das Klima von Neapel werde seinem Husten zuträglicher sein, und ich muß es mir gefallen lassen, durch Rom zu reisen wie ein Poststück. Es ist, um toll zu werden! Aber ich will mich auch nicht mehr so gewissenhaft um ihn bekümmern, wie ich bisher gethan habe. Mag er seinen Launen nachlaufen, ich werde meinen eigenen Weg einschlagen, es folge daraus, was da wolle!

Zwei junge Männer in altdeutschen Röcken mit langen über die Schulter herabhängenden Haaren schlichen Arm in Arm über den spanischen Platz und stiegen langsam die hohe Treppe des Monte Pincio hinauf. Der mißmuthige Doctor verfolgte sie mit den Blicken, bis sie oben bei der Kirche verschwanden, und malte sich mit den gemüthlichsten Farben die unabhängige Glückseligkeit des römischen Künstlerlebens aus.

Was träumen Sie wieder einmal, Herr Doctor? Mit dieser Anrede zerriß der Marquis sein Bilderspiel und rief ihn zu sich selbst zurück. Es ist mir hier zu viel Wirrwarr und Tumult in dem Hause. Ich will nicht auspacken. Machen Sie sich auf und geben Sie ab Ihren Empfehlungsbrief an den Herrn

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/57>, abgerufen am 21.11.2024.