Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.behaupten muß -- zeigen sich Massen des Todes, überein- Sie suchen Surrogate nicht bloß für den verlornen Ver- Theoret. Theil G
behaupten muß — zeigen ſich Maſſen des Todes, uͤberein- Sie ſuchen Surrogate nicht bloß fuͤr den verlornen Ver- Theoret. Theil G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0111" n="97"/> behaupten muß — zeigen ſich Maſſen des Todes, uͤberein-<lb/> ander gehaͤufte Bilder des Untergangs, und wie jene un-<lb/> gluͤcklichen Naturforſcher, die den Tod nicht zu beſiegen wuß-<lb/> ten, alſo die Lebenserſcheinungen zuſammen draͤngten, um<lb/> das immer mehr entweichende Leben zu greifen und zu faſſen,<lb/> ſo irren die Vereinzelten, aus dem Zuſammenhang ihrer<lb/> Geſchaͤfte herausgeriſſenen Menſchen umher; ohne Rath gegen<lb/> den Untergang, halten ſie ſich an den einzelnen Planken des<lb/> zerſcheiterten Lebens; ſammeln und haͤufen die einzelnen Guͤ-<lb/> ter, die vom Geiſte der Geſellſchaft entbloͤßt, alſo werthlos<lb/> geworden ſind; ſtreben alſo vor allen Dingen nach jener<lb/> Waare die an Expanſion und Contraktion, an Beweglichkeit<lb/> und Dauerhaftigkeit, dem hoͤheren Gute, welches ſie verloren<lb/> haben, am aͤhnlichſten iſt, naͤhmlich dem edeln Metalle.</p><lb/> <p>Sie ſuchen Surrogate nicht bloß fuͤr den verlornen Ver-<lb/> kehr mit dem <placeName>Indien</placeName>, ſondern auch fuͤr den verlornen natuͤr-<lb/> lichen Verkehr unter einander, und ſehr ſchicklich faͤllt ihre<lb/> Wahl auf die edeln Metalle. Denn die edeln Metalle haben<lb/> unter allen Waaren den groͤßten kosmopolitiſchen Charakter,<lb/> koͤnnen ferner am ſchaͤrfſten in die verlangten Theile abge-<lb/> ſondert und auseinander geſetzt werden, ihre Subſtanz endlich<lb/> iſt in allen Formen und Portionen die gleichfoͤrmigſte: ſo<lb/> entſprechen ſie ſehr genau den drey Haupttendenzen dieſes<lb/> zerſprengten Geſchlechts: nach dem ſchrankenloſen Univerſum<lb/> der allgemeinen Concurrenz, nach dem ſtreng abgeſonderten<lb/> und auseinander geſetzten Privateigenthum, und nach einem<lb/> bloßen Zahlen-, Summen- und Maſſenleben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Theoret. Theil G</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0111]
behaupten muß — zeigen ſich Maſſen des Todes, uͤberein-
ander gehaͤufte Bilder des Untergangs, und wie jene un-
gluͤcklichen Naturforſcher, die den Tod nicht zu beſiegen wuß-
ten, alſo die Lebenserſcheinungen zuſammen draͤngten, um
das immer mehr entweichende Leben zu greifen und zu faſſen,
ſo irren die Vereinzelten, aus dem Zuſammenhang ihrer
Geſchaͤfte herausgeriſſenen Menſchen umher; ohne Rath gegen
den Untergang, halten ſie ſich an den einzelnen Planken des
zerſcheiterten Lebens; ſammeln und haͤufen die einzelnen Guͤ-
ter, die vom Geiſte der Geſellſchaft entbloͤßt, alſo werthlos
geworden ſind; ſtreben alſo vor allen Dingen nach jener
Waare die an Expanſion und Contraktion, an Beweglichkeit
und Dauerhaftigkeit, dem hoͤheren Gute, welches ſie verloren
haben, am aͤhnlichſten iſt, naͤhmlich dem edeln Metalle.
Sie ſuchen Surrogate nicht bloß fuͤr den verlornen Ver-
kehr mit dem Indien, ſondern auch fuͤr den verlornen natuͤr-
lichen Verkehr unter einander, und ſehr ſchicklich faͤllt ihre
Wahl auf die edeln Metalle. Denn die edeln Metalle haben
unter allen Waaren den groͤßten kosmopolitiſchen Charakter,
koͤnnen ferner am ſchaͤrfſten in die verlangten Theile abge-
ſondert und auseinander geſetzt werden, ihre Subſtanz endlich
iſt in allen Formen und Portionen die gleichfoͤrmigſte: ſo
entſprechen ſie ſehr genau den drey Haupttendenzen dieſes
zerſprengten Geſchlechts: nach dem ſchrankenloſen Univerſum
der allgemeinen Concurrenz, nach dem ſtreng abgeſonderten
und auseinander geſetzten Privateigenthum, und nach einem
bloßen Zahlen-, Summen- und Maſſenleben.
Theoret. Theil G
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