Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.großen Menschen zusammen bauen, in welchem die ver- Indem also die bürgerliche Gesellschaft entsteht, so geht im Die Functionen der bürgerlichen Gesellschaft, je mehr sie großen Menſchen zuſammen bauen, in welchem die ver- Indem alſo die buͤrgerliche Geſellſchaft entſteht, ſo geht im Die Functionen der buͤrgerlichen Geſellſchaft, je mehr ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0152" n="138"/> großen Menſchen zuſammen bauen, in welchem die ver-<lb/> ſchiedenen Geſchaͤfte des Lebens ſo natuͤrlich, vertraͤglich und<lb/> im Gleichgewicht bey einander ſind, als ſie es bey ihm<lb/> waren.</p><lb/> <p>Indem alſo die buͤrgerliche Geſellſchaft entſteht, ſo geht im<lb/> Grunde nur jener erſte Menſch nach allen Richtungen aus<lb/> einander; ſein Koͤrper erweitert ſich; die alten Verhaͤltniſſe,<lb/> der alte Zuſammenhang, der Geiſt muß bleiben, die Func-<lb/> tion des Landbaues, des Handwerks u. ſ. f. moͤgen ſich unter<lb/> mehrere einzelne Verwalter vertheilt haben, oder ſie moͤgen<lb/> in Einem einzigen bey einander ſeyn. Dieſe Function konnte<lb/> ein Einziger in ſeiner Perſon nur deßhalb vereinigen, weil<lb/> er ſie durch die Einheit ſeiner Perſon unter einem vollſtaͤn-<lb/> digen Zuſammenhange begriff, und ihre Verhaͤltniſſe unter<lb/> einander regierte. Hoͤrte je dieſes Regieren der Verhaͤlt-<lb/> niſſe auf; haͤtte er ſich je in ein einzelnes ſeiner Geſchaͤfte,<lb/> zum Beyſpiel: in das Samenſtreuen vertiefen wollen, und<lb/> ſeine Huͤtte, ſeine Kleidung daruͤber vergeſſen, alſo das<lb/><hi rendition="#g">Verhaͤltniß dieſer Functionen unter einander</hi><lb/> verſaͤumt, ſo haͤtte er als eine Perſon zu exiſtiren auf-<lb/> gehoͤrt.</p><lb/> <p>Die Functionen der buͤrgerlichen Geſellſchaft, je mehr ſie<lb/> ſich vervielfaͤltigen und erweitern, koͤnnen alſo abgeſondert<lb/> fuͤr ſich, abſolut getrennt von dem großen Menſchen, den<lb/> ſie mit einander ausmachen ſollen, oder was, wie<lb/> meine Darſtellung ausweiſt, dasſelbe iſt, abgeſondert von<lb/> dem einfachen Menſchen, aus dem ſie wie von einem Mittel-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0152]
großen Menſchen zuſammen bauen, in welchem die ver-
ſchiedenen Geſchaͤfte des Lebens ſo natuͤrlich, vertraͤglich und
im Gleichgewicht bey einander ſind, als ſie es bey ihm
waren.
Indem alſo die buͤrgerliche Geſellſchaft entſteht, ſo geht im
Grunde nur jener erſte Menſch nach allen Richtungen aus
einander; ſein Koͤrper erweitert ſich; die alten Verhaͤltniſſe,
der alte Zuſammenhang, der Geiſt muß bleiben, die Func-
tion des Landbaues, des Handwerks u. ſ. f. moͤgen ſich unter
mehrere einzelne Verwalter vertheilt haben, oder ſie moͤgen
in Einem einzigen bey einander ſeyn. Dieſe Function konnte
ein Einziger in ſeiner Perſon nur deßhalb vereinigen, weil
er ſie durch die Einheit ſeiner Perſon unter einem vollſtaͤn-
digen Zuſammenhange begriff, und ihre Verhaͤltniſſe unter
einander regierte. Hoͤrte je dieſes Regieren der Verhaͤlt-
niſſe auf; haͤtte er ſich je in ein einzelnes ſeiner Geſchaͤfte,
zum Beyſpiel: in das Samenſtreuen vertiefen wollen, und
ſeine Huͤtte, ſeine Kleidung daruͤber vergeſſen, alſo das
Verhaͤltniß dieſer Functionen unter einander
verſaͤumt, ſo haͤtte er als eine Perſon zu exiſtiren auf-
gehoͤrt.
Die Functionen der buͤrgerlichen Geſellſchaft, je mehr ſie
ſich vervielfaͤltigen und erweitern, koͤnnen alſo abgeſondert
fuͤr ſich, abſolut getrennt von dem großen Menſchen, den
ſie mit einander ausmachen ſollen, oder was, wie
meine Darſtellung ausweiſt, dasſelbe iſt, abgeſondert von
dem einfachen Menſchen, aus dem ſie wie von einem Mittel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |