Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.vor allen Dingen daran liegt, die Länge, welche gemessen Wir glauben hinreichend bewiesen zu haben, daß keine vor allen Dingen daran liegt, die Laͤnge, welche gemeſſen Wir glauben hinreichend bewieſen zu haben, daß keine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0210" n="196"/> vor allen Dingen daran liegt, die Laͤnge, welche gemeſſen<lb/> werden ſoll, die Laſt, welche gewogen, und die Sache,<lb/> welche bezahlt werden ſoll, in ihren Verhaͤltniſſen zu allen<lb/> Laͤngen, Laſten und Waaren, welche in der Sphaͤre der buͤr-<lb/> gerlichen Geſellſchaft vorkommen, und deren Gleichgewicht<lb/> unter einander uns noch vielmehr intereſſirt, als der einzelne<lb/> gerade vorliegende Handel, kennen zu lernen, ſo muß unſer<lb/> Maaß, unſer Gewicht, unſer Geldſtandard aus dem allge-<lb/> meinen Conflict der oͤkonomiſchen Intereſſen hervor gegangen<lb/> ſeyn, das heißt: die buͤrgerliche Geſellſchaft, der Staat,<lb/> das Geſetz muß ihn beſtaͤtigt, legaliſirt, benannt, durch das<lb/> Wort fixirt haben.</p><lb/> <p>Wir glauben hinreichend bewieſen zu haben, daß keine<lb/> Sache abſolut fuͤr ſich irgend eine oͤkonomiſche Function ver-<lb/> richten koͤnne, daß vielmehr erſt eine Perſon hinzutreten, in<lb/> eine Wechſelverbindung mit der Sache eingehen, ihr eine ge-<lb/> wiſſe perſoͤnliche Eigenſchaft mittheilen muͤſſe, um ſie zu<lb/> einem Gliede der Haushaltung, zu einem wirklichen Organ<lb/> derſelben zu erheben; die edeln Metalle, die in <placeName>Spanien</placeName> bloße<lb/> Sachen blieben, wurden durch die lebendige Verbindung mit<lb/> der Perſoͤnlichkeit, in <placeName>England</placeName> und <placeName>Holland</placeName> ſelbſt perſoͤnlich<lb/> und demnach faͤhig, eine der wichtigſten oͤkonomiſchen Func-<lb/> tionen, naͤhmlich, die des materiellen Geldes zu verrichten.<lb/> Es muß den Sachen ein gewiſſer Geiſt des Lebens, der Liebe<lb/> mitgetheilt werden, kraft deſſen um ſie wirklich <hi rendition="#g">geworben</hi><lb/> wird, und dieſes hoͤhere perſoͤnliche Verhaͤltniß artet nur erſt<lb/> ſpaͤter in das mechaniſche <hi rendition="#g">Gewerbe</hi>, in den gefuͤhlloſen<lb/><hi rendition="#g">Erwerb</hi> aus. —</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0210]
vor allen Dingen daran liegt, die Laͤnge, welche gemeſſen
werden ſoll, die Laſt, welche gewogen, und die Sache,
welche bezahlt werden ſoll, in ihren Verhaͤltniſſen zu allen
Laͤngen, Laſten und Waaren, welche in der Sphaͤre der buͤr-
gerlichen Geſellſchaft vorkommen, und deren Gleichgewicht
unter einander uns noch vielmehr intereſſirt, als der einzelne
gerade vorliegende Handel, kennen zu lernen, ſo muß unſer
Maaß, unſer Gewicht, unſer Geldſtandard aus dem allge-
meinen Conflict der oͤkonomiſchen Intereſſen hervor gegangen
ſeyn, das heißt: die buͤrgerliche Geſellſchaft, der Staat,
das Geſetz muß ihn beſtaͤtigt, legaliſirt, benannt, durch das
Wort fixirt haben.
Wir glauben hinreichend bewieſen zu haben, daß keine
Sache abſolut fuͤr ſich irgend eine oͤkonomiſche Function ver-
richten koͤnne, daß vielmehr erſt eine Perſon hinzutreten, in
eine Wechſelverbindung mit der Sache eingehen, ihr eine ge-
wiſſe perſoͤnliche Eigenſchaft mittheilen muͤſſe, um ſie zu
einem Gliede der Haushaltung, zu einem wirklichen Organ
derſelben zu erheben; die edeln Metalle, die in Spanien bloße
Sachen blieben, wurden durch die lebendige Verbindung mit
der Perſoͤnlichkeit, in England und Holland ſelbſt perſoͤnlich
und demnach faͤhig, eine der wichtigſten oͤkonomiſchen Func-
tionen, naͤhmlich, die des materiellen Geldes zu verrichten.
Es muß den Sachen ein gewiſſer Geiſt des Lebens, der Liebe
mitgetheilt werden, kraft deſſen um ſie wirklich geworben
wird, und dieſes hoͤhere perſoͤnliche Verhaͤltniß artet nur erſt
ſpaͤter in das mechaniſche Gewerbe, in den gefuͤhlloſen
Erwerb aus. —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |