auf die Sonne zurückzusehn. Sie verlangen einen Maaßstab der alle einzelnen, scheinbar handgreiflichen Güter messe, und versäumen doch die Bedingung zu machen, daß er auch zugleich den St[a]at selbst messe, nähmlich die Richtung, das Verhältniß zum Ganzen, die Art, die gesellschaftliche Art der Güter: so kommen sie der Werthbestimmung nicht näher, bleiben bey der gemeinen Wagschale, und anstatt der Werthe wägen sie Silber und Gold; statt des Geldes erfinden sie Gewichte.
Was ist nun die Art, die Qualität, welche zur Zahl hinzukommen muß, damit der Werth bestimmt werde? Bey der Längenbestimmung ist es eine Länge (Elle), bey der Schwerbestimmung ist es eine Schwere, ein Gewicht (Pfund); daß jene Länge und jenes Gewicht nicht etwa durch Spe- culation abstrahirt waren von allen Längen und allen Ge- wichten, daß sie noch weniger willkührlich erfunden waren, sondern daß sie durch unendliche lebendige Vermittelung im Laufe der Zeit, als wahre Mittler aus dem vollen praktischen Leben hervor gegangen sind, ist oben bereits gezeigt worden. Nun aber die Werthbestimmung! sie kann nur geschehen durch einen Werth aller Werthe, wie die Längenbestimmung durch eine Länge aller Längen: der Werthmaaßstab muß also gleich- falls aus allen gedenkbaren bürgerlichen, gesellschaftlichen Werthen heraus gemittelt seyn, im Leben, im Fortgange der Zeiten: der Nahme, die Artbenennung, welche wir der Zahl hinzufügen, wenn wir einen Werth bestimmen, kann also nichts Geringeres bedeuten, als das ökonomische Ganze, den
auf die Sonne zuruͤckzuſehn. Sie verlangen einen Maaßſtab der alle einzelnen, ſcheinbar handgreiflichen Guͤter meſſe, und verſaͤumen doch die Bedingung zu machen, daß er auch zugleich den St[a]at ſelbſt meſſe, naͤhmlich die Richtung, das Verhaͤltniß zum Ganzen, die Art, die geſellſchaftliche Art der Guͤter: ſo kommen ſie der Werthbeſtimmung nicht naͤher, bleiben bey der gemeinen Wagſchale, und anſtatt der Werthe waͤgen ſie Silber und Gold; ſtatt des Geldes erfinden ſie Gewichte.
Was iſt nun die Art, die Qualitaͤt, welche zur Zahl hinzukommen muß, damit der Werth beſtimmt werde? Bey der Laͤngenbeſtimmung iſt es eine Laͤnge (Elle), bey der Schwerbeſtimmung iſt es eine Schwere, ein Gewicht (Pfund); daß jene Laͤnge und jenes Gewicht nicht etwa durch Spe- culation abſtrahirt waren von allen Laͤngen und allen Ge- wichten, daß ſie noch weniger willkuͤhrlich erfunden waren, ſondern daß ſie durch unendliche lebendige Vermittelung im Laufe der Zeit, als wahre Mittler aus dem vollen praktiſchen Leben hervor gegangen ſind, iſt oben bereits gezeigt worden. Nun aber die Werthbeſtimmung! ſie kann nur geſchehen durch einen Werth aller Werthe, wie die Laͤngenbeſtimmung durch eine Laͤnge aller Laͤngen: der Werthmaaßſtab muß alſo gleich- falls aus allen gedenkbaren buͤrgerlichen, geſellſchaftlichen Werthen heraus gemittelt ſeyn, im Leben, im Fortgange der Zeiten: der Nahme, die Artbenennung, welche wir der Zahl hinzufuͤgen, wenn wir einen Werth beſtimmen, kann alſo nichts Geringeres bedeuten, als das oͤkonomiſche Ganze, den
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auf die Sonne zuruͤckzuſehn. Sie verlangen einen Maaßſtab
der alle einzelnen, ſcheinbar handgreiflichen Guͤter meſſe,
und verſaͤumen doch die Bedingung zu machen, daß er auch
zugleich den Staat ſelbſt meſſe, naͤhmlich die Richtung, das
Verhaͤltniß zum Ganzen, die Art, die geſellſchaftliche Art
der Guͤter: ſo kommen ſie der Werthbeſtimmung nicht naͤher,
bleiben bey der gemeinen Wagſchale, und anſtatt der Werthe
waͤgen ſie Silber und Gold; ſtatt des Geldes erfinden ſie
Gewichte.
Was iſt nun die Art, die Qualitaͤt, welche zur Zahl
hinzukommen muß, damit der Werth beſtimmt werde? Bey
der Laͤngenbeſtimmung iſt es eine Laͤnge (Elle), bey der
Schwerbeſtimmung iſt es eine Schwere, ein Gewicht (Pfund);
daß jene Laͤnge und jenes Gewicht nicht etwa durch Spe-
culation abſtrahirt waren von allen Laͤngen und allen Ge-
wichten, daß ſie noch weniger willkuͤhrlich erfunden waren,
ſondern daß ſie durch unendliche lebendige Vermittelung im
Laufe der Zeit, als wahre Mittler aus dem vollen praktiſchen
Leben hervor gegangen ſind, iſt oben bereits gezeigt worden.
Nun aber die Werthbeſtimmung! ſie kann nur geſchehen durch
einen Werth aller Werthe, wie die Laͤngenbeſtimmung durch
eine Laͤnge aller Laͤngen: der Werthmaaßſtab muß alſo gleich-
falls aus allen gedenkbaren buͤrgerlichen, geſellſchaftlichen
Werthen heraus gemittelt ſeyn, im Leben, im Fortgange der
Zeiten: der Nahme, die Artbenennung, welche wir der Zahl
hinzufuͤgen, wenn wir einen Werth beſtimmen, kann alſo
nichts Geringeres bedeuten, als das oͤkonomiſche Ganze, den
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Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816. , S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_geld_1816/250>, abgerufen am 21.11.2024.
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