in ihr angewiesenes Bette zurück kehren. Aber gemeinschaftlich mit ihrem großen Träger beschreiben sie eine höhere Kreis- bahn um einen Mittelpunct höherer Ordnung, und sie wer- den demnach durch ein noch dauerhafteres Gesetz verbürgt. In der Ruhe, die das Grundeigenthum, und der darauf an allen Stellen bezogenen Bewegung, die das vergängliche Eigenthum offenbart, erzeugt sich und waltet eine Ruhe höherer Ordnung: -- die Nationalkraft selbst, welche nun Licht und Wärme über alle diese Sphären unterge- ordneter Thätigkeit verbreitet. Wer kann aus dieser Ord- nung der Dinge die Ruhe oder die Bewegung einzeln her- ausscheiden? Wo ist hier irgend etwas fest, durch sich selbst und außer der Bewegung und anders als durch die Bewegung?
Das heißt nun die Zeit und die Bewegung in den ökonomi- schen Calcül mit aufnehmen, und ein vollständiges lebendiges Bild der Staatswirthschaft an die Stelle der summarischen Anschauungen setzen, mit denen sich bisher die Theorie begnügt hat. Glaube niemand irgend eine Bewegung im Staate, zum Beyspiel: die Circulation des Geldes zu verstehen, der nicht zugleich das Bleibende und Ruhende darin nach dem hier angedeuteten Gesetze erkannt hat. Eben so gibt es an- dererseits in der ganzen Nationalökonomie nichts Unbeweg- liches: wäre das Grundeigenthum unbeweglich, wie man es bisher genannt, so würde es sich mit dem übrigen beweg- lichen Besitz ewig nicht vertragen können. Aber es ist, wie ich gezeigt, beweglich in sich; es ist bleibendes Vermögen mit Rücksicht auf das bewegliche Vermögen, das es trägt,
in ihr angewieſenes Bette zuruͤck kehren. Aber gemeinſchaftlich mit ihrem großen Traͤger beſchreiben ſie eine hoͤhere Kreis- bahn um einen Mittelpunct hoͤherer Ordnung, und ſie wer- den demnach durch ein noch dauerhafteres Geſetz verbuͤrgt. In der Ruhe, die das Grundeigenthum, und der darauf an allen Stellen bezogenen Bewegung, die das vergaͤngliche Eigenthum offenbart, erzeugt ſich und waltet eine Ruhe hoͤherer Ordnung: — die Nationalkraft ſelbſt, welche nun Licht und Waͤrme uͤber alle dieſe Sphaͤren unterge- ordneter Thaͤtigkeit verbreitet. Wer kann aus dieſer Ord- nung der Dinge die Ruhe oder die Bewegung einzeln her- ausſcheiden? Wo iſt hier irgend etwas feſt, durch ſich ſelbſt und außer der Bewegung und anders als durch die Bewegung?
Das heißt nun die Zeit und die Bewegung in den oͤkonomi- ſchen Calcuͤl mit aufnehmen, und ein vollſtaͤndiges lebendiges Bild der Staatswirthſchaft an die Stelle der ſummariſchen Anſchauungen ſetzen, mit denen ſich bisher die Theorie begnuͤgt hat. Glaube niemand irgend eine Bewegung im Staate, zum Beyſpiel: die Circulation des Geldes zu verſtehen, der nicht zugleich das Bleibende und Ruhende darin nach dem hier angedeuteten Geſetze erkannt hat. Eben ſo gibt es an- dererſeits in der ganzen Nationaloͤkonomie nichts Unbeweg- liches: waͤre das Grundeigenthum unbeweglich, wie man es bisher genannt, ſo wuͤrde es ſich mit dem uͤbrigen beweg- lichen Beſitz ewig nicht vertragen koͤnnen. Aber es iſt, wie ich gezeigt, beweglich in ſich; es iſt bleibendes Vermoͤgen mit Ruͤckſicht auf das bewegliche Vermoͤgen, das es traͤgt,
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[62/0076]
in ihr angewieſenes Bette zuruͤck kehren. Aber gemeinſchaftlich
mit ihrem großen Traͤger beſchreiben ſie eine hoͤhere Kreis-
bahn um einen Mittelpunct hoͤherer Ordnung, und ſie wer-
den demnach durch ein noch dauerhafteres Geſetz verbuͤrgt.
In der Ruhe, die das Grundeigenthum, und der darauf an
allen Stellen bezogenen Bewegung, die das vergaͤngliche
Eigenthum offenbart, erzeugt ſich und waltet eine Ruhe
hoͤherer Ordnung: — die Nationalkraft ſelbſt, welche
nun Licht und Waͤrme uͤber alle dieſe Sphaͤren unterge-
ordneter Thaͤtigkeit verbreitet. Wer kann aus dieſer Ord-
nung der Dinge die Ruhe oder die Bewegung einzeln her-
ausſcheiden? Wo iſt hier irgend etwas feſt, durch ſich
ſelbſt und außer der Bewegung und anders als durch die
Bewegung?
Das heißt nun die Zeit und die Bewegung in den oͤkonomi-
ſchen Calcuͤl mit aufnehmen, und ein vollſtaͤndiges lebendiges
Bild der Staatswirthſchaft an die Stelle der ſummariſchen
Anſchauungen ſetzen, mit denen ſich bisher die Theorie begnuͤgt
hat. Glaube niemand irgend eine Bewegung im Staate,
zum Beyſpiel: die Circulation des Geldes zu verſtehen, der
nicht zugleich das Bleibende und Ruhende darin nach dem
hier angedeuteten Geſetze erkannt hat. Eben ſo gibt es an-
dererſeits in der ganzen Nationaloͤkonomie nichts Unbeweg-
liches: waͤre das Grundeigenthum unbeweglich, wie man es
bisher genannt, ſo wuͤrde es ſich mit dem uͤbrigen beweg-
lichen Beſitz ewig nicht vertragen koͤnnen. Aber es iſt, wie
ich gezeigt, beweglich in ſich; es iſt bleibendes Vermoͤgen
mit Ruͤckſicht auf das bewegliche Vermoͤgen, das es traͤgt,
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Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816. , S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_geld_1816/76>, abgerufen am 26.11.2024.
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