Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.Ansicht, bey der die Lehre von den Richtungen oder den Dasjenige was bisher mit höchster Unbestimmtheit Werth E 2
Anſicht, bey der die Lehre von den Richtungen oder den Dasjenige was bisher mit hoͤchſter Unbeſtimmtheit Werth E 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0081" n="67"/> Anſicht, bey der die Lehre von den Richtungen oder den<lb/> Verhaͤltniſſen der oͤkonomiſchen Kraͤfte nur ſubſidiariſch um<lb/> der Groͤße Willen, nur als Magd wie die Geometrie in der<lb/> bisherigen Mathematik auftritt. Dieſe Lehre von der Rich-<lb/> tung der Kraͤfte zur Wuͤrde der Hausfrau, neben die Lehre<lb/> von der Groͤße der oͤkonomiſchen Kraͤfte (die bisher allein<lb/> und ausſchließend das Regiment im Hauſe gefuͤhrt hat)<lb/> zu erheben, iſt der Zweck meines gegenwaͤrtigen Werkes,<lb/> wie ich ſpaͤterhin der Geometrie denſelben Dienſt zu erzeigen<lb/> hoffe. —</p><lb/> <p>Dasjenige was bisher mit hoͤchſter Unbeſtimmtheit <hi rendition="#g">Werth</hi><lb/> genannt worden, wollen wir durch den ganzen Fortgang<lb/> unſerer Unterſuchungen von dem was <hi rendition="#g">Preis</hi> heißt, aufs<lb/> ſtrengſte unterſchieden wiſſen. Der <hi rendition="#g">Werth</hi> einer Sache iſt die<lb/> Bedeutung, welche ſie durch die groͤßere oder geringere Ge-<lb/> rechtigkeit des Verhaͤltniſſes, aus dem ſie hervorgegangen,<lb/> oder worin ſie ſelbſt zu den uͤbrigen Sachen ſteht, erhaͤlt. Die<lb/> Gerechtigkeit dieſer Verhaͤltniſſe iſt die Bedingung ihrer<lb/> Dauer, und die Werthe der Dinge ſollen nur durch die Dauer<lb/> beſtimmt werden. Der <hi rendition="#g">Preis</hi> einer Sache iſt die ſum-<lb/> mariſche Groͤße, die Maſſe von Kraft die ſich fuͤr den<lb/> Augenblick darin verbirgt, und die ſie fuͤr den Augenblick<lb/> auszuuͤben im Stande iſt. Da nun alle Verhaͤltniſſe der oͤkono-<lb/> miſchen Objecte untereinander, wie oben gezeigt wor-<lb/> den, ſich mit einander, wie die verſchiedenen Familien,<lb/> nothwendig verſchraͤnken und verketten, und zuletzt ein gro-<lb/> ßes Hauptverhaͤltniß bilden, welches der Staat ſelbſt regiert,<lb/> und worin er ſelbſt immerdar verjuͤngt wieder ausgeboren<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0081]
Anſicht, bey der die Lehre von den Richtungen oder den
Verhaͤltniſſen der oͤkonomiſchen Kraͤfte nur ſubſidiariſch um
der Groͤße Willen, nur als Magd wie die Geometrie in der
bisherigen Mathematik auftritt. Dieſe Lehre von der Rich-
tung der Kraͤfte zur Wuͤrde der Hausfrau, neben die Lehre
von der Groͤße der oͤkonomiſchen Kraͤfte (die bisher allein
und ausſchließend das Regiment im Hauſe gefuͤhrt hat)
zu erheben, iſt der Zweck meines gegenwaͤrtigen Werkes,
wie ich ſpaͤterhin der Geometrie denſelben Dienſt zu erzeigen
hoffe. —
Dasjenige was bisher mit hoͤchſter Unbeſtimmtheit Werth
genannt worden, wollen wir durch den ganzen Fortgang
unſerer Unterſuchungen von dem was Preis heißt, aufs
ſtrengſte unterſchieden wiſſen. Der Werth einer Sache iſt die
Bedeutung, welche ſie durch die groͤßere oder geringere Ge-
rechtigkeit des Verhaͤltniſſes, aus dem ſie hervorgegangen,
oder worin ſie ſelbſt zu den uͤbrigen Sachen ſteht, erhaͤlt. Die
Gerechtigkeit dieſer Verhaͤltniſſe iſt die Bedingung ihrer
Dauer, und die Werthe der Dinge ſollen nur durch die Dauer
beſtimmt werden. Der Preis einer Sache iſt die ſum-
mariſche Groͤße, die Maſſe von Kraft die ſich fuͤr den
Augenblick darin verbirgt, und die ſie fuͤr den Augenblick
auszuuͤben im Stande iſt. Da nun alle Verhaͤltniſſe der oͤkono-
miſchen Objecte untereinander, wie oben gezeigt wor-
den, ſich mit einander, wie die verſchiedenen Familien,
nothwendig verſchraͤnken und verketten, und zuletzt ein gro-
ßes Hauptverhaͤltniß bilden, welches der Staat ſelbſt regiert,
und worin er ſelbſt immerdar verjuͤngt wieder ausgeboren
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